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Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Titel: Castle 1 - Castle, R: Castle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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verzierten Mahagonistaffeleien. Nikki sah nach oben und bewunderte das Muster der alten Kupferstuckdecke, als sie eine leise Stimme direkt neben ihr zusammenzucken ließ.
    „Wir haben uns viel zu lange nicht gesehen, Jameson.“ Seine Worte waren weich wie Whiskey und Kerzenrauch. In ihnen klang der Anflug eines europäischen Akzents mit, den Nikki nicht zuordnen konnte, aber angenehm fand. Der elegante ältere Mann wandte sich ihr zu. „Verzeihen Sie bitte, falls ich Sie erschreckt habe.“
    „Sie sind aus dem Nichts aufgetaucht“, sagte sie.
    „Ein Trick, der mir gute Dienste geleistet hat. Ebenso leise zu verschwinden, ist ein Talent, das mit dem Alter leider nachlässt. Es hat mir jedoch einen angenehmen Ruhestand eingebracht.“ Er deutete in seinen Ausstellungsraum. „Bitte, nach Ihnen.“ Als sie den weichen Orientteppich überquerten, fügte er hinzu: „Du hast mir nicht gesagt, dass du eine Polizistin mitbringen würdest.“
    Nikki hielt inne. „Ich habe nicht erwähnt, dass ich Polizistin bin.“ Der alte Mann lächelte nur.
    „Ich war nicht sicher, ob du bereit gewesen wärst, dich mit uns zu treffen, wenn ich es dir erzählt hätte, Casper“, sagte Rook.
    „Vermutlich hätte ich mich nicht dazu bereiterklärt. Und es wäre zu meinem Nachteil gewesen.“ Hätte das jemand anders zu ihr gesagt, hätte sie es als lachhaften Anmachspruch abgetan. Doch aus dem Mund dieses schneidigen Mannes ließen die Worte sie erröten. „Nehmen Sie Platz.“
    Casper wartete, bis sie und Rook sich auf ein marineblaues Kordsamtsofa gesetzt hatten, bevor er sich selbst auf einem ledernen grünen Ohrensessel niederließ. Sie konnte die scharfen Umrisse seiner Kniescheibe durch seine Leinenhose sehen, als er die Beine übereinanderschlug. Er trug keine Socken, und seine Schuhe wirkten maßgefertigt. „Ich muss schon sagen, Sie sind haargenau so, wie ich Sie mir vorgestellt habe.“
    „Sie ist der Meinung, mein Artikel ließ dich lässig-elegant klingen“, erklärte Rook.
    „Oh bitte, diese alte Bezeichnung.“ Casper wandte sich ihr zu. „Das bedeutet gar nichts, glauben Sie mir. Wenn man mein Alter erreicht, lautet die Definition von lässig-elegant lediglich, dass man sich morgens rasiert hat.“ Sie bemerkte, dass seine Wangen im Licht glänzten. „Aber eine New Yorker Polizistin hat nicht die Zeit, einfach mal auf einen Besuch vorbeizukommen. Und da ich keine Handschellen trage und mir niemand meine Rechte verliest, darf ich wohl davon ausgehen, dass mich meine Vergangenheit nicht eingeholt hat.“
    „Nein, darum geht es hier nicht“, versicherte sie. „Und ich weiß, dass Sie im Ruhestand sind.“ Er reagierte mit einem leichten Schulterzucken und einer Handbewegung. Vielleicht hoffte er, sie würde glauben, dass er immer noch ein Kunstdieb und Fassadenkletterer war. Und tatsächlich schaffte er es, sie zumindest zum Nachdenken zu bringen.
    „Detective Heat ermittelt in einem Fall von Kunstdiebstahl“, erklärte Rook.
    „Rook meinte, Sie seien derjenige mit dem man reden müsse, wenn man etwas über bedeutende Kunstverkäufe in der Stadt wissen will. Offiziell oder inoffiziell.“ Wieder antwortete er mit einem Schulterzucken und einer Handbewegung. Nikki entschied, dass der Mann recht hatte – sie war nicht hergekommen, um ihm einen netten Besuch abzustatten –, und kam direkt zum Punkt. „Während des Stromausfalls brach jemand ins Guilford ein und stahl die gesamte Matthew-Starr-Sammlung.“
    „Oh, das gefällt mir. Die Vorstellung, diesen verherrlichten Mischmasch als Sammlung zu bezeichnen.“ Er verlagerte seine Position und schlug die knochigen Knie erneut übereinander.
    „Gut, dann ist sie Ihnen also bekannt“, sagte sie.
    „Soweit ich weiß, ist es keine Sammlung, sondern vielmehr ein vulgäres Durcheinander.“
    Heat nickte. „Ich habe schon ähnliche Kommentare gehört.“ Sie reichte ihm einen Umschlag. „Dies sind Abzüge von Fotos der Sammlung, die eine Kunstgutachterin gemacht hat.“
    Casper sah die Bilder mit unverhohlener Verachtung durch. „Wer sammelt denn bitte Dufy zusammen mit Severini? Da kann man ja gleich einen Stierkämpfer oder einen Clown auf schwarzem Samt hinzufügen.“
    „Sie können die Fotos behalten. Ich hatte gehofft, Sie könnten sie sich vielleicht noch einmal in Ruhe ansehen oder sie in der Szene herumzeigen. Und wenn Sie hören, dass jemand versucht, irgendwelche dieser Werke zu verkaufen, geben Sie mir Bescheid.“
    „Das ist ein komplizierte

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