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Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)

Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)

Titel: Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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Frieden – Wo immer du bist
Leiche einer ermordeten Klatschtante vermisst
     
    Dieser Tatsache würde Nikki Heat heute wohl nicht entkommen können.
    Der blasse Kerl mit der blutigen Stelle am Kopf las weiter und fragte sie, ob sie ein Zimmer für eine Stunde oder einen Tag wollten. „Wenn Sie für einen Tag bezahlen, sind Eis und Babyöl inklusive.“
    „Eigentlich suchen wir nach einem Ihrer Gäste: Holly Flanders.“ Nikki beobachtete, wie sein Blick von der Zeitung zur Decke hochschnellte und dann zu ihr zurückwanderte.
    „Flanders“, wiederholte er. „Ich versuche, mich zu erinnern.“ Dann fügte er mit einem eindeutigen Gesichtsausdruck hinzu. „Vielleicht können Sie mir dabei helfen.“
    „Klar.“ Nikki schob ihren Blazer zur Seite und ließ die Marke an ihrem Gürtel aufblitzen. „Hilft Ihnen das weiter?“
    Die Zimmernummer, die er ihnen nannte, führte sie durch einen heruntergekommenen Flur im zweiten Stock, der nach Desinfektionsmittel und Erbrochenem roch. Es war durchaus möglich, dass der Kerl von der Rezeption im Zimmer anrufen und Flanders warnen würde, also hatte Heat Rook damit beauftragt, unten zu bleiben und ihn zu beobachten. Die Aufgabe gefiel ihm nicht, aber er fügte sich in sein Schicksal. Bevor sie nach oben ging, erinnerte sie ihn daran, was beim letzten Mal passiert war, als er nicht wie verlangt im Eingangsbereich des Gebäudes gewartet hatte.
    „Oh, ja. Ich erinnere mich dunkel. Es hatte etwas damit zu tun, von einem Bewaffneten als Geisel genommen zu werden, nicht wahr?“
    Hinter jeder Tür, an der sie vorbeikam, dröhnte ein Fernseher. Es war, als ob die Leute den Fernseher aufdrehten, um die Geräusche des Lebens zu übertönen und dadurch nur noch mehr Lärm erzeugten. In einem Zimmer weinte und jammerte eine Frau: „Es ist alles, was ich noch hatte, es ist alles, was ich noch hatte.“ Für Heat klang das nach Gefängnis.
    Sie blieb vor der Tür mit der Nummer 217 stehen und positionierte sich parallel zum Türrahmen. Sie wusste nicht, wie viel Glauben sie Ludlows Warnung bezüglich der gekauften Handfeuerwaffe schenken konnte, stellte aber vorsichtshalber sicher, dass sie ungehinderten Zugriff zu ihrer eigenen Waffe hatte. Das war immer eine gute Vorgehensweise, wenn man abends nach Hause gehen wollte.
    Sie klopfte und lauschte. Auch in diesem Zimmer lief der Fernseher, allerdings nicht so laut wie in den anderen. Dem Bassgitarrenriff, der auf das Gelächter folgte, nach zu urteilen, lief gerade
Seinfeld
. Sie klopfte erneut und lauschte wieder.
    „Ruhe da draußen“, erklang die Stimme eines Mannes von der anderen Seite des Flurs.
    Heat klopfte lauter und kündigte sich an. „Holly Flanders, NYPD, öffnen Sie diese Tür.“ Sobald sie das letzte Wort ausgesprochen hatte, flog die Tür auf, und ein pummeliger Mann mit geflochtenen Zöpfen stürzte an ihr vorbei und rannte durch den Flur davon. Er war nackt und trug seine Kleidung bei sich.
    Die Tür war mit einer automatischen Schließvorrichtung ausgestattet, doch bevor sie zufallen konnte, ging Nikki mit ihrem linken Arm dazwischen und umfasste mit der anderen Hand den Griff ihrer Waffe. „Holly Flanders, zeigen Sie sich.“ Sie hörte, wie jemand ein Fenster öffnete.
    Daraufhin stürmte sie in geduckter Haltung in den Raum und richtete sich gerade noch rechtzeitig mit gezogener Waffe auf, um zu sehen, wie das Bein einer Frau durch das Fenster verschwand. Heat lief darauf zu, stellte sich mit dem Rücken an die Wand, warf einen schnellen Blick aus dem Fenster und nahm fast sofort wieder ihre Ausgangsposition ein. Von unten erklang ein kurzer Aufschrei, und sie schaute in die entsprechende Richtung. Eine junge Frau Anfang zwanzig in einer Jeans, aber ohne Oberteil lag auf dem Rücken in einem Müllberg.
    Als Heat ihre Waffe zurück ins Holster steckte und in den Flur zurücklief, kamen aus allen Zimmern Leute – hauptsächlich Frauen –, um festzustellen, was der Aufruhr zu bedeuten hatte. Nikki rief: „NYPD, zurück, zurück, aus dem Weg“, doch das lockte nur noch mehr Neugierige an. Die meisten von ihnen bewegten sich zu allem Überfluss auch noch sehr langsam. Sie waren entweder zugedröhnt oder anderswie betäubt, was spielte das schon für eine Rolle? Nachdem Nikki sich zwischen ihnen hindurchgekämpft hatte, eilte sie die Treppe hinunter, indem sie zwei Stufen auf einmal nahm, und stürmte durch die Glastür nach draußen. Eine große Kuhle in einem schwarzen Müllsack markierte die Stelle, wo

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