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Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)

Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)

Titel: Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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Trick.
    Rook erkannte es ebenfalls. „Wissen Sie, ich wusste auch nicht, wer mein Vater war.“ Diese Enthüllung überraschte Nikki. Holly neigte den Kopf leicht zur Seite und zeigte zum ersten Mal Anzeichen von Interesse. „Ehrlich. Und ich weiß aus erster Hand, wie man immer wieder versucht, sein Leben um diese Lücke herum zu formen. Sie beeinflusst alles. Und ich kann mir nicht vorstellen, Holly, dass ein normaler Mensch, und besonders jemand, der so draufgängerisch ist wie Sie, nicht wenigstens versucht hätte, etwas herauszufinden.“
    Nikki spürte, wie die Unterhaltung in eine neue Phase überging. Holly Flanders sprach nun direkt mit Rook. „Ich habe ein wenig nachgerechnet“, sagte sie. „Sie wissen schon.“
    „Sie haben neun Monate zurückgerechnet?“, erwiderte er mit einem leisen Lachen.
    „Genau. Und das beste Ergebnis, auf das ich gekommen bin, war der Mai des Jahres 1987. Meine M… Sie hatte damals noch keine eigene Kolumne, aber sie war den ganzen Monat unten in Washington D. C. und hat für den
Ledger
über einen Politiker recherchiert, der dafür verhaftet wurde, dass er es mit irgendeiner Nutte auf einem Boot getrieben hat, die nicht seine Frau war.“
    „Gary Hart“, sagte Rook.
    „Wer auch immer. Jedenfalls lautet meine beste Vermutung, dass sie während ihres Aufenthalts dort mit mir schwanger wurde. Und neun Monate später: Voilà!“ Sie verkündete es mit einer herzzerreißenden Ironie.
    Heat schrieb „D. C., Mai, 1987?“ auf ihren Notizblock. „Reden wir über die Gegenwart.“ Sie legte den Stift neben die Spiralbindung am oberen Ende der Seite. „Wie viel Kontakt hatten Sie zu Ihrer Mutter?“
    „Ich sagte doch schon, es war, als würde ich nicht existieren.“
    „Aber Sie haben es versucht.“
    „Ja, ich habe es versucht. Ich habe es seit meiner Kindheit versucht. Ich habe es versucht, als ich die Highschool abbrach und mich emanzipierte und erkannte, dass ich Mist gebaut hatte. Es war immer das Gleiche. Also habe ich mir irgendwann gedacht: Schön. Verpiss dich und stirb.“
    „Warum haben Sie dann jetzt wieder Kontakt zu ihr aufgenommen?“ Holly antwortete nicht. „Wir haben die Drohbriefe auf Ihrem Computer entdeckt. Warum haben Sie sich wieder bei ihr gemeldet?“
    Holly zögerte. Dann sagte sie: „Ich bin schwanger. Und ich brauche Geld. Meine Briefe wurden zu mir zurückgeschickt, also bin ich persönlich zu ihr gegangen. Wissen Sie, was sie gesagt hat?“ Ihre Lippe zitterte, aber sie riss sich zusammen. „Sie riet mir, das Kind abzutreiben. So wie sie es hätte tun sollen.“
    „Haben Sie deswegen die Waffe gekauft?“ Wenn Holly auf Gefühle setzte, würde Nikki mit harten Fakten kontern. Sie würde ihr klarmachen, dass sie hier nicht vor den Geschworenen saß. Gegen Tatsachen konnte Mitleid nichts ausrichten.
    „Ich wollte sie umbringen. Eines Nachts knackte ich das Schloss, um in ihre Wohnung zu gelangen, und schlich hinein.“
    „Mit der Waffe“, sagte Heat.
    Holly nickte. „Sie schlief. Ich stand über ihrem Bett und hatte das Ding direkt auf sie gerichtet. Und ich hätte es auch fast getan.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Doch dann bin ich einfach wieder gegangen.“ Plötzlich lächelte sie zum ersten Mal. „Ich bin froh, dass ich gewartet habe.“
    Sobald der Officer Holly in die Arrestzelle gebracht hatte, wirbelte Rook zu Heat herum. „Ich hab’s.“
    „Unmöglich.“
    „Doch, ich habe die Lösung.“ Er konnte sich kaum zurückhalten. „Zumindest habe ich eine Theorie.“
    Heat sammelte ihre Akten und Notizen zusammen und verließ den Raum. Rook wuselte den ganzen Weg zurück zum Hauptraum um sie herum. Je schneller sie ging, desto schneller redete er. „Ich habe die Notiz gesehen, die du dir gemacht hast, als Holly die Gary-Hart-Sache erwähnte. Du bist genau wie ich der Meinung, dass da etwas dran ist, oder?“
    „Bitte mich ja nicht, deine halbgaren, unausgereiften Theorien zu unterschreiben, Rook. Ich halte nichts von Theorien, erinnerst du dich? Ich verlasse mich lieber auf Beweise.“
    „Ah, aber wozu führen Theorien?“
    „Ärger.“ Sie bog ohne Vorwarnung in den Hauptraum ab. Er folgte ihr.
    „Nein“, sagte er. „Theorien sind kleine Samen, die zu großen Bäumen heranwachsen, die … Verdammt, ich bin ja ein toller Journalist. Ich manövriere mich mit meiner eigenen Metapher in eine Sackgasse. Was ich jedenfalls damit sagen will, ist, dass Theorien zu Beweisen führen. Sie sind der Anfangspunkt auf der

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