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Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)

Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)

Titel: Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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auf, um sich dem Chaos zu stellen, das der Texaner vor zwei Tagen angerichtet hatte. Als er den Raum erreichte, blieb er im Türrahmen stehen, um das heillose Durcheinander einzuschätzen, das einst sein gemütlicher Arbeitsplatz gewesen war. Überall lagen Aktenordner verstreut; Schubladen waren herausgezerrt und geleert worden; die Glasscherben zerbrochener Bilderrahmen, in denen sich Fotos, Urkunden und die Titelseiten diverser Zeitschriften befunden hatten, bedeckten den Boden; Kisten voller Recherchematerial waren aufgerissen und umgekippt worden; sein eigener Blutfleck war auf dem Fußboden festgetrocknet; Aktenschränke waren durchwühlt worden; Bücher lagen herum; Lampenschirme hingen schief auf den Ständern; und dort stand der Schreibtischstuhl, der zu seinem Gefängnis geworden war – okay, dachte er, Letzteres war eigentlich keine besonders große Veränderung.
    Was er sah, war ein Schnappschuss eines Eingriffs in seine Privatsphäre, und es war sowohl entmutigend als auch überwältigend. Rook wusste nicht, wo er anfangen sollte. Also handelte er logisch. Er stellte den Besen, das Kehrblech und den Eimer mit den Reinigungsmitteln in die Ecke und setzte sich vor seinen Computer, um Petar Matic zu googeln.
    Er lächelte, als er den Namen eintippte. Wenn man ihn schnell genug aussprach, klang er wie ein Sexspielzeug. Aber darüber sollte er lieber nicht nachdenken. Nicht wenn er den Morgen dazu nutzen wollte, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen.
    Zu seiner Überraschung fand er bei seiner Suche gleich mehrere Petar Matics. Einen berühmten Finanztypen, einen Lehrer, einen Feuerwehrmann aus Cleveland und so weiter, aber über Nikki Heats Collegeherzblatt fand er nichts. Zumindest nicht, bis er die zweite Seite der Suchergebnisse aufrief. Der einzige vorhandene Link führte zu einer veralteten Biografie, die von einer Naturdokumentation stammte, die er in Thailand gedreht hatte:
Neue Freunde, alte Welten
. Viel gab es nicht über ihn zu lesen. „Petar Matic, ein Filmstudent und Abenteurer aus dem Dorf Kamensko in Kroatien, mittlerweile wohnhaft in den Vereinigten Staaten, wurde für einen Film geehrt, mit dem er der Welt ganze Heerscharen neuer, bislang unentdeckter Arten vorstellte.“ Also war Petar einer dieser Typen, die Kameraaufnahmen von Schlangen mit zwei Köpfen und Vögeln mit Fell unter den Federn machten.
    Als Nächstes suchte er nach „Petar Matic und Nikki Heat“ und war froh, dass er keine Ergebnisse erhielt. Besonders erleichterte ihn die Tatsache, dass es keinen Link zu irgendeinem Filmprojekt gab. Er verdrängte die Vorstellung von Nikki, die sich mit einem dahergelaufenen kroatischen Romeo als seltsame grüne Lichtgestalt in einem Nachtsichtvideo vergnügte, und machte sich daran, die Glasscherben zusammenzufegen.
    Eine halbe Stunde später klingelte sein Handy mit der Titelmelodie von
Polizeibericht
. „Dieses Mal rufe ich an, bevor ich zu dir komme“, sagte Nikki. „Ich bin gleich um die Ecke, und du hast genau zwei Minuten Zeit, um die Silberlöwinnen zu verscheuchen.“
    „Etwa alle? Diese eine ist mir schon richtig ans Herz gewachsen. Bleib mal kurz dran.“ Er tat so, als würde er die Hand über das Telefon halten, und sagte: „Versuchen Sie etwa, mich zu verführen, Mrs. Robinson?“
    Als er wieder dranging, sagte Nikki: „Pass lieber auf, Rook. Sonst handelst du dir nur wieder Nasenbluten ein.“
    Sie hatte Kaffee dabei, von dem selbst sie zugab, dass er nicht an seinen heranreichte, und dazu eine Tüte voller warmer frischer Bagels. „Ich dachte mir, ich bleibe heute Morgen lieber in Downtown, damit wir Cassidy Townes Redakteur besuchen können, sobald das Verlagsgebäude aufmacht. Danach können wir dann von dort aus zusammen zum Revier fahren.“ Sie sah, wie ein seltsamer Ausdruck über sein Gesicht huschte, und fragte: „Was?“
    „Nichts. Ich wusste nur nicht, dass wir zusammen zu dem Verlag gehen, das ist alles.“
    „Willst du etwa nicht mitkommen? Rook, du willst doch überallhin mitkommen. Du bist wie ein Golden Retriever, der die Frisbee in die Schnauze nimmt, sobald er den Autoschlüssel klappern hört.“
    „Klar, natürlich will ich mitkommen. Ich bin nur frustriert, dass ich nicht größere Fortschritte gemacht habe. Da hinten sieht es immer noch aus wie auf einem Schlachtfeld.“
    Sie nahm ihren Kaffee und einen halben Sesambagel mit zu seinem Büro, um sich anzusehen, wie weit er mit den Aufräumarbeiten gekommen war. „Man sieht ja kaum

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