Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)

eine Veränderung.“
    „Tja, ich habe angefangen, doch dann bin ich vor dem Computer gelandet und habe mich in dem Artikel über Cassidy Towne festgearbeitet.“
    Nikki warf einen Blick auf seinen Monitor, auf dem sein
Big Lebowski
-Bildschirmschoner lief – das schwebende Bild vom Kopf des Dudes auf einer Bowlingkugel. Dann wanderte ihr Blick zu dem ferngesteuerten Spielzeughubschrauber auf dem Schreibtisch. Sie legte ihre Hand auf den Rumpf. „Er ist noch warm“, stellte sie fest.
    „Die bösen Jungs haben einfach keine Chance gegen dich, Nikki Heat.“
    Sie hatten noch eine halbe Stunde Zeit, bevor sie zum Verlag aufbrechen mussten, also fing Nikki an, lose Blätter vom Fußboden aufzusammeln. Rook stellte den Hubschrauber auf die Fensterbank und sagte so beiläufig, wie er konnte: „Muss komisch gewesen sein, deinen Exfreund so zu sehen.“
    „Es hat mich total umgehauen. Von allen Orten auf der Welt begegne ich ihm ausgerechnet hier.“ Und dann fügte sie hinzu: „Du denkst, dass er einer von Cassidy Townes Eroberungen war, oder?“
    „Was? Hm, der Gedanke ist mir noch gar nicht gekommen.“ Er wandte sich schnell ab, um ein paar Stifte zurück in seinen Souvenirbecher aus dem Mark-Twain-Museum zu stecken. „Glaubst du das etwa?“
    „Ich weiß nicht genau. Manchmal ist es schön, wenn man jemanden einfach beim Wort nehmen kann.“ Sie sah ihn an, und er wandte sich wieder ab, dieses Mal, um Büroklammern einzusammeln. „Auf diese Weise habe ich Cassidy mal von einer anderen Seite kennengelernt. Scheinbar konnte sie auch hilfsbereit sein, so wie es bei Pet der Fall war.“
    Pet. Rook musste sich zusammenreißen, um nicht die Augen zu verdrehen. „Nun ja, die Cassidy, die ich kennengelernt habe, war zwar knallhart, aber kein Monster. Doch ich würde auch nicht behaupten, dass sie selbstlos war. Ich bin sicher, dass sie Pete vor allem deswegen geholfen hat, weil sie auf diese Weise eine Beziehung zu einem Fernsehinsider aufbauen wollte, der ihr einen großen Gefallen schulden würde.“
    „Gab es in ihrem Leben irgendjemanden, den du als engen Freund bezeichnen würdest?“
    „Soweit ich das beurteilen kann, nein. Sie war die geborene Einzelgängerin. Damit will ich nicht sagen, dass sie einsam war. Aber ihre Freizeit verbrachte sie mit ihren Blumen, nicht mit Menschen. Hast du die kleine Porzellantafel an der Wand neben ihrer Verandatür gesehen? ‚Wenn das Leben dich enttäuscht, bleibt dir immer noch der Garten.‘ “
    „Klingt so, als hätte Cassidy eine Menge Zeit damit verbracht, mit Enttäuschungen klarzukommen.“
    „Trotzdem“, sagte er, „eine Person mit einer Leidenschaft dafür, Lebewesen zu helfen, kann nicht durch und durch schlecht sein. Auch wenn es sich bei den Lebewesen in diesem Fall um Pflanzen handelt.“
    Nikki hob einen Stapel Blätter vom Boden auf und klopfte ihn gegen ihren Bauch, um die Kanten zu glätten. „Ich weiß nicht, wo du die hier abheften willst, also lege ich sie einfach stapelweise auf deine Anrichte. Zumindest wirst du so in der Lage sein, dich hier zu bewegen, wenn du mit deinem ferngesteuerten Hubschrauber spielst.“
    Er arbeitete neben ihr und warf alles, was zerbrochen war, in den Küchenmülleimer, den er zu diesem Zweck hergeholt hatte. „Weißt du, mir gefällt diese geteilte Hausarbeit.“
    „Komm ja nicht auf dumme Gedanken“, warnte sie. „Obwohl … Was törnt eine Polizistin mehr an, als einen Tatort aufzuräumen?“ Die Anrichte war voll, also legte Nikki den nächsten Stapel Akten auf seinen Schreibtisch. Dabei streifte ihr Arm die Leertaste auf Rooks Tastatur, wodurch der Bildschirmschoner deaktiviert wurde. Der Dude verschwand, und auf dem Monitor prangten die Suchergebnisse für „Petar Matic Nikki Heat“.
    Rook war nicht sicher, ob sie es gesehen hatte, doch er klappte seinen Laptop zu und murmelte etwas davon, dass er ihn aus dem Weg räumen werde. Falls sie es gesehen hatte, ließ sie sich nichts anmerken. Rook zwang sich, ein paar Augenblicke abzuwarten und schweigend weiterzuarbeiten. Nach einer angemessenen Wartezeit ging er dazu über, Bücher in die Regale zu räumen und sagte dann beiläufig: „Hey, ich habe gestern Abend versucht, dich anzurufen, aber du bist nicht drangegangen.“
    „Ich weiß“, war alles, was sie erwiderte.
    Nachdem sie die
Later On
-Studios vergangenen Abend verlassen hatten, wollte Rook sie zu einem gemeinsamen Abendessen überreden, doch sie hatte keine Lust darauf gehabt und gesagt, sie sei