Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)
da plötzlich in Boston auf?“
„Pete?“, riet Rook.
Nikki lachte. „Ich konnte dich doch nicht einfach zurückschicken, oder?“
„Nein, das konntest du nicht.“ Und Petar lachte ebenfalls. Rook beschäftigte sich damit, mit seinem Satay-Spieß in der Erdnusssoße herumzurühren.
Nikki und ihre alte Flamme tauschten Telefonnummern aus und versprachen, sich bald zu treffen, um sich gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen. „Weißt du“, sagte Petar, „als ich diesen Artikel über dich in dieser Zeitschrift sah, habe ich darüber nachgedacht, dich aufzuspüren.“
„Und warum hast du es dann doch nicht getan?“
„Keine Ahnung, ich war nicht sicher, was für ein Leben du nun führen würdest. Verstehst du?“
Rook meldete sich zu Wort. „Sie führt ein sehr geschäftiges Leben. Tatsächlich sollten wir jetzt auch aufbrechen, Detective.“
„Arbeitest du an einem großen Fall?“
Sie schaute nach links und rechts, um sicherzugehen, dass außer ihnen niemand im Raum war und sagte: „Cassidy Towne.“
Petar nickte und schüttelte gleichzeitig den Kopf. Rook versuchte, herauszufinden, wie er das machte, gab es dann aber auf.
„Das war ein Schock. Und irgendwie auch wieder nicht. Sie hatte nicht viele Freunde, aber ich mochte sie.“
„Du kanntest sie?“, fragte Nikki.
„Klar. Es war wohl kaum möglich, sie nicht zu kennen. In meinem Job werde ich ständig von Kolumnisten, PR-Leuten und Managern belagert. Manche wollen Autoren bei der Show unterbringen, andere wollen wissen, wer zu Gast sein wird, und in Cassidys Fall ging es darum, wie sie sich verhielten, mit wem sie zusammen waren, und um Geschichten, die ich vielleicht gehört hatte und die nicht bis ins Fernsehen gelangt waren …“
„Also hatten Sie und Cassidy eine Art Beziehung?“, Rook versuchte, es so klingen zu lassen, dass Nikki die Anstößigkeit dieser Vorstellung nicht entgehen konnte.
„Wir hatten eine großartige Beziehung“, sagte Petar ohne Mehrdeutigkeit. „War sie die warmherzigste Person auf der Welt? Nein. Hat sie menschliche Schwächen ausgenutzt? Ja. Aber als ich in diesem Job anfing, hätte ich fast nicht durchgehalten. Cassidy merkte, dass ich langsam unterging, und nahm mich unter ihre Fittiche. Sie brachte mir bei, wie man sein Leben organisiert, Abgabetermine einhält, PR-Leute so manipuliert, dass sie ihre Stars als Erstes in unserer Show auftreten lassen, und wie man mit Prominenten reden muss, damit sie in einem Interview unbefangen reagieren … Sie hat mich gerettet.“
„Tut mir leid, Petar“, sagte Nikki, „ich habe aufgehört zuzuhören, als du sagtest, sie hätte dir beigebracht, wie man sein Leben organisiert.“
„Und Abgabetermine einhält, Nikki, kannst du das fassen?“
Während sie über eine private Erinnerung lachten, konnte sich Rook den zehn Jahre jüngeren Petar vorstellen: Ein verwirrter Kroate, der in ihrem Bademantel durch ihr Wohnheimzimmer schlurfte, und dabei rief: „Nie-kie, kann nicht Schuhe finden.“
Als ihr Lachen verklang, senkte Petar die Stimme und rutschte näher an Nikki heran, sodass sein Knie das ihre berührte, wie Rook sofort bemerkte. Er bemerkte außerdem, dass sie nicht von ihm wegrückte. „Ich habe gehört, dass sie an etwas arbeitete.“
„Das wusste ich auch schon“, sagte Rook. „Und zwar an etwas Großem.“
„Rook hat sie bei ihrer Arbeit begleitet, um einen Artikel über sie zu schreiben“, erklärte Nikki.
„Oh, dann hat sie Ihnen also erzählt, worum es sich handelte?“, fragte Petar.
Rook konnte nicht beurteilen, ob Petar es wusste oder herauszufinden versuchte, was
er
wusste, was weniger sein konnte, als Petar wusste, also sagte er: „Mm, nicht in so vielen Worten.“
„Ich weiß es auch nicht.“ Petar pickte mit seinem Zeigefinger eine Kaper von Nikkis Teller, steckte sie sich in den Mund und sagte: „Ich habe durch einen meiner Verlagskontakte davon erfahren. Angeblich arbeitete Cassidy an einem Enthüllungsbuch über jemanden. Es ging um einen Riesenskandal. Und wenn das Buch veröffentlicht werden sollte, würden einige sehr mächtige Leute für sehr lange Zeit ins Gefängnis wandern.“
ELF
Am nächsten Morgen stand Jameson Rook um fünf Uhr auf, um sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Nachdem er geduscht und sich angezogen hatte, mahlte er die Bohnen für eine Kanne starken Kaffee und machte sich dann mit Besen, Kehrblech und einem Eimer voller Reinigungsmittel bewaffnet durch den Flur zu seinem Büro
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