Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)
Sie mit Zane gesprochen?“
„Ja, und er sagte, dass Sie gerade einmal zehn Minuten mit ihm im Brookyln Diner waren.“
Soleil schüttelte den Kopf. „Dieser Mistkerl. So viel dazu, dass er mir den Rücken freihält.“
„Vergessen wir mal für einen Moment, wo Sie in dieser Nacht waren oder nicht waren.“
„Meinetwegen“, sagte die Sängerin.
„Warum haben Sie mich angelogen, als ich Sie fragte, ob sie kürzlich Kontakt zu Cassidy Towne hatten?“
„Wahrscheinlich weil es keine große Sache war. Ist nicht bei mir hängen geblieben.“
„Soleil, Sie haben sie mitten in einem Restaurant von ihrem Stuhl geworfen. Sie beschimpften sie als Schwein und drohten, ihr ein Messer in den Rücken zu rammen.“
Sie seufzte und hob den Blick zur Decke, als ob sie ihre Antwort zwischen den Haltestangen der Bühnenbeleuchtung finden könnte. „Tja“, erwiderte sie schließlich, „denken Sie mal darüber nach, wie sie gestorben ist. Warum wollte ich Ihnen wohl nicht verraten, was ich zu ihr gesagt habe?“
Heat musste zugeben, dass dahinter eine gewisse Logik steckte, doch sie antwortete: „Ich versuche, einen Mörder zu finden. Jedes Mal wenn Sie mich anlügen, sorgen Sie dafür, dass Sie noch ein wenig schuldiger erscheinen, und verschwenden außerdem meine wertvolle Zeit.“
„Schön, was auch immer.“
Heat holte einige Fotos aus ihrer Tasche. „Haben Sie diesen Mann schon mal gesehen?“
Soleil betrachtete das Bild von Esteban Padilla. „Nein.“
„Und was ist mit diesem Mann?“ Sie reichte ihr die Phantombildzeichnung des Texaners. „Schon mal gesehen?“
„Nö. Sieht aus wie der Kerl aus
Bad Santa
.“ Sie schenkte Nikki ein selbstzufriedenes Grinsen.
„Und was ist mit ihm? Kennen Sie diesen Mann?“ Nikki gab ihr ein Foto von Derek Snow auf dem Autopsietisch und beobachtete, wie die Arroganz aus ihren Zügen wich.
„Oh mein Gott …“ Sie ließ das Bild auf den Boden fallen.
„Sein Name war Derek“, sagte Heat. „Derselbe Derek, auf den Sie vergangenen Dezember im Dragonfly House geschossen haben. Ist das der Derek, der Sie anrief, als Sie sich mit Zane Taft trafen? Ich frage das deswegen, weil Sie das Brooklyn Diner nach dem Anruf verließen und dieser Mann, Derek Snow, kurze Zeit später ermordet wurde.“
„Ich kann … ich …“ Soleils Gesicht wurde kreidebleich.
„Es geht darum, dass zwei Menschen, die eine Verbindung zu Ihnen hatten, in dieser Nacht ermordet wurden, Soleil. Also denken Sie jetzt sehr genau nach und erzählen Sie mir, was hier vor sich geht. Hat Cassidy Towne etwas über Sie geschrieben? Und ich will die Wahrheit hören, keine weiteren Lügen.“
„Ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen.“
Die Bühnenarbeiter kehrten von ihrer Pause zurück. Soleil Gray drängte sich an ihnen vorbei und rannte nach draußen. „Willst du nicht versuchen, sie aufzuhalten?“, fragte Rook.
„Wozu? Damit ich ihr vorwerfen kann, dass sie eine Polizistin belogen hat? Oder soll ich vielleicht in der Zeit zurückspringen und sie wegen des illegalen Abfeuerns einer Waffe verhaften? Das würde nichts bringen. Die Anwälte der Plattenfirma hätten sie in null Komma nichts wieder draußen, damit sie heute Abend in dieser Show singen kann. Diesen Trumpf würde ich lieber in der Hand behalten, bis ich ihn sinnvoll einsetzen kann. Momentan will ich weiter Druck auf sie ausüben und sie ausflippen lassen.“
„Also gut. Aber wenn sie das mit dem Radschlagen heute Abend vermasselt, dann geht das auf deine Kappe.“
Sie warteten auf ihren Sitzen in der letzten Reihe darauf, dass die Probe fortgesetzt wurde. Nikkis Erfahrung nach erlebten schwierige Persönlichkeiten manchmal einen Sinneswandel, sobald sie sie in die Enge getrieben hatte, und sie wollte Soleil ein wenig Zeit geben, um über alles nachzudenken und dann vielleicht in etwas kooperativerer Stimmung zurückzukehren. Doch nachdem sie fünfzehn Minuten in dem eiskalten Studio verbracht hatten, rief der Bühnenmeister eine einstündige Mittagspause aus, und da Soleil nicht wieder auftauchte, gingen sie schließlich.
Als sie um die Ecke in den Flur bogen, der zu den Fahrstühlen führte, rief hinter ihnen jemand: „Oh mein Gott. Ist das Nikki Heat?“
„Das kann ich jetzt wirklich nicht gebrauchen“, flüsterte sie.
„Vielleicht können wir weglaufen“, schlug Rook vor.
Sie vernahm die Stimme erneut und blieb stehen. Rook sah, wie ein seltsamer Ausdruck über ihr Gesicht huschte und sich die Verärgerung in
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