Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)
an Rook, ihr einen zweifelnden Blick zuzuwerfen. „Ich sage nicht, dass du falschliegst … aber warum?“
Heat lächelte. „Jetzt denkst du wie ein Polizist.“
Heat erwachte in einem leeren Bett. Da sie eine Ermittlerin war, legte sie ihre Hand auf Rooks Seite und stellte fest, dass das Laken kalt war. Sie fand ihn vor seinem Computer in seinem Büro. „Du beschämst mich, Rook. Das ist jetzt schon der dritte Morgen in dieser Woche, an dem du vor mir aufgestanden bist.“
„Während ich dort lag und beobachtete, wie sich die Ziffern der Uhr auf meinem Nachttisch veränderten, hat mich dieser Fall einfach ratlos gemacht und frustriert. Also bin ich aufgestanden und habe mir ein Beispiel an dir genommen, Nikki Heat. Ich habe mich vor das Mordfallbrett gesetzt und es angestarrt.“
„Und was hast du herausgefunden?“
„Dass Manhattan sehr laut ist, sogar um vier Uhr morgens. Im Ernst. Was sollen diese ganzen Sirenen und Hupen?“ Sie setzte sich auf den Sessel ihm gegenüber und wartete, da sie wusste, dass er auf etwas hinarbeitete. Er sah aus wie jemand, der ein gutes Kartenblatt auf der Hand hatte. Deswegen schlug sie ihn auch immer beim Poker. „Ich habe also darauf gewartet, dass mich eins der Dinge auf dem Mordfallbrett anspringt oder sich mit einem anderen verbindet. Es ist nicht passiert. Also habe ich es andersherum versucht. Ich habe mich gefragt: ‚Was haben wir nicht?‘ Ich meine, abgesehen von einer Lösung.
Und dann hatte ich es. Das war vermutlich auch der Grund dafür, warum ich nicht mehr schlafen konnte – weil es gestern Abend ein heikles Thema war.“
„Captain Montrose“, sagte sie.
„Genau. Du meintest, er hätte dir immer geraten, nach der einzelnen Socke zu suchen. Nikki, er war die einzelne Socke. Überleg doch mal. Nichts, was er tat, passte zu dem Mann, den du kanntest … oder den irgendjemand kannte.“ Sie rutschte auf ihrem Sessel hin und her, doch es lag nicht daran, dass das Thema sie aufwühlte, sondern daran, dass sich in ihrem Inneren Energie bewegte. Sie wusste nicht, worauf Rook hinauswollte, aber ihre Erfahrung sagte ihr, dass er die richtigen Fragen stellte. „Mit diesem Gedanken im Kopf versuchte ich also herauszufinden, was er vorhatte. Das lässt sich nur schwer sagen. Und warum?“
„Weil er so verschlossen und heimlichtuerisch geworden war.“
„So ist es. Das ist das Verhalten einer einzelnen Socke. Er hatte seine Frau verloren, also sprach er auch nicht mit ihr. Aber egal wie stoisch wir Männer erscheinen, auch wir müssen mit jemandem reden – es sei denn, wir sind launische Verlierer oder eine dieser Wachen vor dem Buckingham Palace.“
„Pater Graf?“, fragte sie.
„Vielleicht. An den hatte ich nicht gedacht. Ich dachte eher an eine existierende persönliche Bindung. Einen lebenslangen Vertrauten. Den Hypothek-Kumpel.“
„Was meinst du damit?“
„Ich meine den einen Freund, den man jederzeit anrufen kann, egal wie spät es ist und egal in welchen Schwierigkeiten man steckt. Den, der eine Hypothek auf sein Haus aufnehmen würde, um deinen Hintern zu retten, und keine Fragen stellt.“ Er sah, dass sie langsam anfing, ihn zu verstehen. „Wem steht ein Polizist am nächsten?“
Sie zögerte nicht. „Seinem Partner.“ Nikki wollte gerade den Namen sagen, doch Rook war schneller.
„Eddie Hawthorne.“
„Woher weißt du denn von Eddie?“
„Durch den besten Freund eines Journalisten. Eine Kleinigkeit, die man Internetsuchmaschine nennt. Ich habe mehrere Treffer zu Belobigungen der beiden für mutige Einsätze erhalten, sowohl als Officers als auch als Detectives. Ich dachte mir, wenn sie es nach ihren Beförderungen geschafft haben, beste Freunde zu bleiben, dann müssten sie schon ziemlich dicke miteinander sein.“
„Eddie hat sich allerdings zu Ruhe gesetzt und ist weggezogen.“ Eine ferne Erinnerung brachte sie zum Lächeln. „Ich war auf seiner Pensionierungsfeier.“
„Am 16. Juli 2008.“ Er deutete auf seinen Laptop. „Ich liebe Google.“ Dann drückte Rook auf ein paar Tasten, und der Drucker sprang an.
„Was ist das? Eddie Hawthornes Cholesterinwerte?“
Er nahm die zwei Seiten aus dem Drucker, kam zu Nikki herüber und reichte ihr eine davon. „Das sind unsere Bordkarten. Der Fahrdienst holt uns in einer halben Stunde ab und bringt uns zum LaGuardia-Flughafen. Wir treffen uns mit Eddie zum Mittagessen in Florida.“
Eddie Hawthorne fuhr in seinem Mercury Marquis vor, sobald sie das Terminalgebäude in
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