Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)
sehr viele Orte zutreffen. Sie wird sehr lange brauchen, um das zu überprüfen.“
Nikki beschloss, andere Saiten aufzuziehen. Sie zog das Foto von Sergio Torres hervor und reichte es ihm. „Kennen Sie diesen Mann?“
„Das ist kein Mann. Das ist ein Foto.“ Er warf ihr einen erstaunten Blick zu. „Was denn, hat die glorifizierte Politesse etwa keinen Sinn für Humor?“
„Sein Name ist Sergio Torres“, fuhr Heat fort, „und ich will wissen, ob er jemals als einer Ihrer Mitarbeiter angestellt war.“
Er nickte. „Das werde ich beantworten.“ Hays wartete, um den Moment voll auszukosten. „… Indem ich sage, dass ich aus Sicherheitsgründen für die Betroffenen weder bestätige noch leugne, dass eine Person bei mir angestellt ist.“ Er lachte wieder und wandte sich an Raley. „Sie könnten Julian Assange fragen.“
Heat blieb beharrlich. „Also haben Sie ihn noch nie gesehen?“
„Hm, die sehen für mich irgendwie alle gleich aus.“
Ochoa spannte sich neben ihr an. Sie drückte sanft ihren Ellbogen gegen ihn, und er beruhigte sich wieder.
Hays hob die Hand wie ein Schüler. „Darf ich jetzt mal eine Frage stellen?“ Sie wartete, und er sagte: „Warum fragen Sie mich wegen dieses …
hombres
?“
„Weil an dem Tag, an dem er versuchte, mich zu töten, einer Ihrer Männer bei der Überwachung meiner Wohnung gesehen wurde.“ Jetzt zeigte er zum ersten Mal eine Reaktion. Sie war nicht stark, aber die Augen der Kobra zuckten kurz.
„Ich verrate Ihnen etwas, Officer. Wenn ich Sie überwachen ließe, würden Sie nichts davon merken.“
Dieses Mal sorgte Heat für den Kommentar. Sie richtete den Blick zur Decke und sagte: „Der unantastbare Söldnergeneral überspielt seine schlampige Arbeit mit Angeberei, noch während er sich vornimmt, den für die Observierung verantwortlichen Fahrer ausfindig zu machen und auszuschalten.“ Sie senkte den Blick, sah ihn an und ergänzte: „Anfänger.“ Während er das verdaute, holte sie die E-Mail hervor, die sie von der Erzdiözese erhalten hatte, und zitierte: „ ‚Haben Sie je vom Tikrit-Tuning gehört? Ich schon, Padre. Sie leiden, bis Sie darum betteln, zu sterben, und dann leiden Sie noch mehr. Sehr viel mehr. Der beste Teil ist, wenn Sie Gott um Gnade anflehen und er hinunterschaut und auf Ihre verschrumpelte, hässliche Seele spuckt.‘ “
„Er hat diesen Freak, der meinen Jungen angefasst hat, in Schutz genommen.“ Die großtuerische Fassade des Geschäftsführers begann zu bröckeln. Der Deckel, unter dem die Wut des Vaters verborgen war, rutschte zur Seite.
„Sie leugnen nicht, das hier geschrieben zu haben?“, fragte sie.
„Sie hören nicht zu! Diese Typen zerstören die Unschuld und verstecken sich hinter ihren Soutanen und nehmen einander in Schutz.“
Nikki hielt das Blatt hoch. „Denn diese Beschreibung trifft ziemlich genau auf die Art zu, auf die er gestorben ist.“
„Gut. Ein scheinheiliger Mistkerl weniger, der die Kinderschänder dieser Welt beschützt.“ Er atmete schwer, lehnte sich vor und stützte sich auf seine Oberschenkel.
Nikki stand auf. „Mr. Hays, ich würde Ihnen meine Karte geben, aber ich bin sicher, dass Sie bereits sämtliche Methoden recherchiert haben, um mich zu erreichen. Wenn Sie ein Alibi für diesen Abend haben, sollten Sie es mir besser nennen. Ansonsten werde ich wiederkommen und Sie verhaften. Egal, wo Sie sich gerade aufhalten.“
Sie schwiegen, bis sie den Bürgersteig der Vanderbilt Avenue erreicht hatten, da alle drei Detectives davon ausgingen, dass das Gebäude mit Ton- und vermutlich sogar Videoüberwachungsgeräten ausgestattet war.
„Was hatte der Typ denn genommen?“, fragte Raley.
„Das war alles kalkuliert, Rales. Psychologische Augenwischerei.“ Dann fügte Heat hinzu: „Ich will, dass Sie beide alles über Sergio Torres herausfinden. Gehen Sie bis zu seiner Kindergartenzeit zurück, wenn es notwendig ist. Freundinnen, Gangmitglieder, Zellengenossen, alle. Finden Sie heraus, mit wem er in Verbindung steht, und dann haben wir unseren Mörder.“
Ochoa sah zur Spitze des schwarzen Hochhauses hinauf. „Wir waren so nah dran.“
„Nicht nah genug“, meinte Heat. „Hays hat uns nichts Definitives geliefert. Er sagte nur, er sei froh, dass es geschehen sei – nicht, dass er es getan hätte.“
„Aber was ist mit der E-Mail?“, fragte Raley.
Nikki schüttelte den Kopf. „Die würde jeder Anwalt durchlöchern, denn er sagt darin nie, dass er die Tat tatsächlich
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