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Castle Hill - Stuermische Ueberraschung

Castle Hill - Stuermische Ueberraschung

Titel: Castle Hill - Stuermische Ueberraschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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Brust.
    »Du hast doch was. Du bist so still. Angespannt.«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Ich bin bloß aufgeregt, ob mich diese Literaturagentin in New York unter Vertrag nehmen will.«
    Nach zig Monaten, in denen es nichts als Absagen gehagelt hatte, hatte ich eine E-Mail von einer Agentin aus einer der Top-Agenturen in New York bekommen. Sie hatte mich gebeten, ihr die ersten drei Kapitel meines Manuskripts zu schicken. Als dann wenig später die nächste Mail gekommen war, in der sie schrieb, dass sie den Rest auch noch lesen wolle, konnte ich mein Glück kaum fassen. Aber ich versuchte, auf dem Teppich zu bleiben und nicht allzu oft daran zu denken. Mein heimliches Problem half mir dabei.
    »Ist das wirklich alles?«
    Ich fand es schrecklich, ihn anzulügen. Also ließ ich es. Stattdessen stand ich langsam auf, ging zu ihm und setzte mich rittlings auf seinen Schoß. »Ich wünschte, wir wären wieder auf Hawaii«, wisperte ich an seinem Mund, während er mir mit der Hand über den Rücken strich. »Ich wünschte, ich wünschte, ich wünschte …«
    »Joc …«
    Ich schnitt ihm mit einem harten, verzweifelten Kuss das Wort ab. An diesem Abend liebte ich meinen Mann, als wüsste ich, dass das, was kommen würde, alles zwischen uns verändern konnte.
    ***
    Ellie und Adam hatten sich in eine Wohnung in der Scotland Street verliebt, und um mich abzulenken, ließ ich Ellie einen zweiten Besichtigungstermin vereinbaren, damit die Mädels und ich die Wohnung in Augenschein nehmen konnten. Jo, Liv und ich folgten Ellie und ihrem Makler durch die georgianische Altbauwohnung, und eine Zeitlang lenkten mich Ellies Begeisterung und ihre Pläne von meinem Kummer ab. Für einen Moment vergaß ich sogar, dass ich überhaupt Kummer hatte . Umso härter war die Landung auf dem Boden der Tatsachen, als beim Verlassen des Hauses mein Handy klingelte.
    In meinem Magen begann es zu rumoren.
    Ich lächelte den Mädels entschuldigend zu und ging ein paar Schritte auf die Seite, um das Gespräch anzunehmen.
    »Mrs Carmichael, hier ist Dr. Orr. Wir haben jetzt das Ergebnis Ihres Schwangerschaftstests vorliegen. Ich freue mich, Ihnen als Erster gratulieren zu können! Sie sind schwanger.«
    Die Welt kippte nach links.
    »Mrs Carmichael?«, fragte Dr. Orr leise. Dann wurde sein Tonfall verhaltener. »Ich gebe Ihnen erst mal ein bisschen Zeit, um die Neuigkeit zu verdauen. Aber melden Sie sich so bald wie möglich, damit wir Ihren ersten Vorsorgetermin ausmachen können. Bei der Gelegenheit können wir uns dann auch gleich um eine Hebamme kümmern.«
    »Danke«, brachte ich hervor. Keine Ahnung, wie ich das schaffte. Sämtliche Nerven in meinem Körper bebten und zitterten, als wäre ich gerade den New York Marathon gelaufen. Ich legte auf und steckte das Handy zurück in meine Handtasche.
    Dann hörte ich, wie jemand etwas zu mir sagte.
    Ich werde Mutter.
    Jemand stellte mir eine Frage.
    Ich bekomme ein Kind .
    »Joss, was ist?« Erst jetzt drang Ellies ängstliche Stimme zu mir durch.
    Ich sah zu ihr hoch. Ihr hübsches Gesicht war ein wenig verschwommen. »Ich muss los.«
    »Wohin?«
    »Ich … einfach …« Die Welt kippte nach rechts. »Ich muss einfach gehen.«
    »Ganz im Ernst, du machst mir Angst. Was ist los mit dir?«
    Sie hatte Angst? Sie hatte Angst! »Ellie!«, fuhr ich sie an, während eine unsichtbare Hand sich um meine Kehle schloss und zudrückte, bis ich kaum noch Luft bekam. »Ich …« Als ich die unverhohlene Besorgnis in ihren Augen sah, verstummte ich kurz. »Ich … ich muss einfach kurz allein sein.«
    Ich wartete darauf, dass sie nickte. Endlich signalisierte sie mir, dass sie mich verstand, dass ich sie nicht wegstieß, sondern einfach nur für mich sein musste. Ich drehte mich um und ging, nein, rannte fast in Richtung Burg.
    Der dreißigminütige Fußweg war im Nu vorbei. Ich kaufte eine Eintrittskarte, stapfte die Lang Stair hoch und zog mich auf den erhöhten Teil der Burg zurück, wo sich die St. Margaret’s Chapel befand. Genau vor der Kapelle war mein Platz.
    Neben der alten Steinbüchse Mons Meg. Von hier aus hatte man den besten Blick auf Edinburgh.
    Ich lehnte mich einen Moment lang gegen das Geschütz und achtete nicht auf die Touristen, die es fotografieren wollten. Ich fühlte das kühle Gusseisen unter meiner Hand und atmete tief ein.
    Ich bekam ein Baby.
    Meine Glieder zitterten immer noch wie Pudding, als ich zur Brüstung ging, die Ellbogen auf die Mauer stützte und auf meine Heimatstadt

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