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Castle Hill - Stuermische Ueberraschung

Castle Hill - Stuermische Ueberraschung

Titel: Castle Hill - Stuermische Ueberraschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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den Küchentresen und starrte die Wand an.
    Mein Magen machte einen unangenehmen Satz.
    Ich musste ihm alles erklären, damit er nicht länger das Schlimmste von mir annahm.
    »Braden …«
    »Ich muss unter die Dusche.« Überstürzt verließ er die Küche.
    »Wir müssen reden!«, rief ich ihm wütend hinterher.
    Seine Antwort bestand darin, die Badezimmertür hinter sich zuzuknallen.
    Ich lernte eine ganze neue Seite an meinem Ehemann kennen. Und sie gefiel mir überhaupt nicht.
    Ich erhob mich, bereit, in den Kampf zu ziehen, als ein Klopfen an der Tür mich innehalten ließ. Dem Klopfen folgte das Knirschen eines Schlüssels im Schloss. Ellie.
    Ich wappnete mich. Wie sollte ich damit umgehen, wenn zwei der Menschen, die ich auf der Welt am liebsten hatte, wütend auf mich waren? Noch vor drei Jahren wäre das für mich ein Kinderspiel gewesen. Aber diese Idioten hatten mich weichgeklopft, auch wenn ich es ungern zugab.
    Ellie erschien in der Küchentür. Der Blick ihrer blauen Augen fiel sofort auf mich.
    Was immer sie in meinem Gesicht sah, ließ sie blass werden. Mit weit ausgebreiteten Armen kam sie auf mich zu.
    Ich überließ mich der Umarmung. Erst jetzt merkte ich, wie nötig ich sie gehabt hatte.
    »Ich weiß nicht, ob ich dir gratulieren soll.«
    Sofort versteifte ich mich.
    Ellie löste sich von mir und betrachtete mich fragend. »Braden ist ganz schön fertig.«
    Ich konnte nichts sagen. Ich wollte es. Aber ich hatte Angst, dass ich losschreien würde, sobald ich den Mund aufmachte.
    »Hör mal, ich bin hier, Joss.« Sie rieb mir tröstend die Schulter. »Ich bin immer da, wenn du mich brauchst.«
    Ich würgte meinen Schrei herunter und bedankte mich mit belegter Stimme.
    Wir schwiegen, als ich ihr eine Tasse Tee machte und wir uns am Küchentisch niederließen. Während wir stumm dort saßen, kam mir der Gedanke, dass es vielleicht gut wäre, Ellie alles zu erzählen. Ihr würde Braden bestimmt zuhören. Ich hatte keine Ahnung, was mit meinem sonst so verständnisvollen und mitfühlenden Ehemann los war, aber ich hatte ihn noch nie so aufgebracht erlebt, und er weigerte sich, mir zuzuhören. Ellie hingegen würde er vielleicht Gehör schenken.
    Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch gerade in dem Moment ging die Badezimmertür auf, und ich verlor den Mut. Ellie und ich drehten uns um. Als Braden an der offenen Tür vorbeikam, nickte er seiner Schwester kurz zu und ging dann ins Schlafzimmer, um sich für die Arbeit anzuziehen. An einem Sonntag.
    Ellie wandte sich mit fragendem Blick zu mir.
    Ich nahm ihre Hand und drückte sie. »Er hat letzte Nacht in seinem alten Zimmer geschlafen«, flüsterte ich. »Das hat er noch nie gemacht.«
    Meine Freundin sah mich mitleidig an. »Joss … rede …«
    Meine Übelkeitsattacke verhinderte, dass sie ihren Satz beendete. Ich sprang auf und beugte mich über die Spüle. Els hielt mir die Haare aus dem Gesicht, und nachdem ich alles von mir gegeben hatte, ließ ich mich gegen sie sinken und mich trösten. Dann nahm ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr und erstarrte. Braden musterte mich mit hartem Blick. Ein Muskel in seiner Wange zuckte. Er wandte sich an seine Schwester. »Sag Elodie, es tut mir leid, dass ich heute nicht zum Essen kommen kann. Ich habe den ganzen Tag über Termine. Und, äh …« Er warf mir einen kurzen Blick zu, ehe er das Wort wieder an Ellie richtete. »Bleib bei ihr, bis es ihr wieder bessergeht.«
    Wut flammte in mir auf, als Braden einfach so aus der Wohnung marschierte, obwohl Ellie völlig verdattert und geschockt seinen Namen rief.
    Plötzlich war ihr mitfühlender Blick nicht mehr tröstend, sondern qualvoll.
    Ich entzog mich ihrer Umarmung. »Tut mir leid, Süße, ich … ich glaube, ich gehe wieder ins Bett.«
    Sie nickte zaghaft und ließ mich gehen.
    ***
    Ich konnte nicht schlafen. Wieder und wieder ging mir alles durch den Kopf, und ich versuchte, mir zu überlegen, was ich Braden zuerst sagen musste, damit er mir zuhörte. Irgendwann hatte ich mir alles zurechtgelegt, aber es wurde Mittag, ohne dass er auftauchte.
    Dann wurde es Abend.
    Ich schrieb ihm eine SMS , auf die ich keine Antwort bekam. Ich rief ihn an. Er nahm nicht ab.
    Ich simste Adam, aber bei Adam war er auch nicht.
    Endlich, um kurz nach zwei Uhr morgens, hörte ich unsere Wohnungstür. Blanke Wut katapultierte mich aus dem Schlafzimmer. Ich stürmte in den Flur, gerade als Braden die Tür hinter sich schloss. Sein Blick zuckte in meine Richtung,

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