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Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Titel: Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Thomas
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Obscuras meistens so gut wie leer.
    Priester Failon öffnete die Eingangstür einen Spalt breit. Hauptmann Morris stellte sich vor und bat um Einlass. Priester Failons Blick ruhte lange auf dem Hauptmann, dem seid der Begegnung vom Vortag noch immer der Schrecken an den Augen abzulesen war. Schließlich reichte er ihm seine blasse Hand und sagte mit kaum hörbarer Stimme: »Tretet ein.« Bevor er die Tür hinter Morris schloss, warf er einen wachsamen Blick auf die umliegenden Straßen – es war niemand zu sehen. Dann führte er den Hauptmann durch die riesige Kapelle. In ihr standen atemberaubende Skulpturen. Die Obscuras hatten die Gottheiten Cataneos in Stein geschlagen und sie in den Himmelsrichtungen der vier Monde aufgestellt.
    Morris ging erstaunt auf die Statue von Vell – dem Gott des braunen Mondes im Norden – zu. Diese Statue war die größte der vier, denn die Obscuras verehrten Vell als den obersten der Gottheiten – so wie alle anderen Bewohner Cataneos auch. Vell stand für Gerechtigkeit und Wissen. Vor allem das einfache Volk verehrte ihn, sie beteten für gute Ernten, dankten ihm für einen gedeckten Tisch, baten ihn um Hilfe, wenn sie erkrankten. Egal, was kam, sie fanden stets Hoffnung in ihm. Zu seiner rechten, im Osten, fand sich die schöne Göttin Splendor wieder. Ihre Heimat war der weiße Mond, sie stand für das Gute Cataneos und war bekannt als Göttin des Lichtes. Zumeist verehrten die Adligen und das gehobene Volk Splendor. Sie dankten ihr für ihre Großzügigkeit ebenso wie für ihre Güte. Sie war für die meisten die Sinnlichkeit in Person und so bat man sie um ihren Segen, wenn man sich ein Kind oder die Liebe einer bestimmten Person wünschte. Neben ihr stand die Statue von Brica, dessen Heimat der rote Mond im Süden war. Er war der Lichtpunkt für alle Krieger Cataneos, sie ehrten seine Stärke und seinen Willen. Man sagte, er würde über Cataneo wachen und diese Welt beschützen. Jene, die Brica treu ergeben waren, griffen meist schon früh zum Schwert. In seinem Namen versprachen sie, dem Guten Schutz zu bieten. Er wurde seit der letzten Schlacht seltener angebetet, doch es folgten nach wie vor zahlreiche Menschen seinen Prinzipien. Trotz des Friedensvertrags, der vor langer Zeit zwischen den Völkern Cataneos vereinbart worden war, gab es noch genug Böses zu bekämpfen und so brauchten die Bewohner Cataneos ihn wie eh und je. Zuletzt fiel Morris’ Blick auf die finstere Statue im Westen. Der Schwarze Mond beherbergte den Gott der Dunkelheit und des Bösen. Vortex wurde von den Orks und anderem Gesindel Cataneos verehrt. Ihn zu ehren bedeutete meist nichts Gutes, denn seine Anhänger beteten für eine neue Welt ohne Grenzen, eine Welt, in der der Stärkere siegte und der Schwächere unterging. Einen Ort ohne Gesetze, an dem sie ihre Kräfte messen und selbst über Leben und Tod entscheiden konnten. Die Skulptur, die hier stand, spiegelte durch die außergewöhnliche Handwerkskunst, mit der sie geschaffen worden war, all das wieder. Morris war davon mehr als beeindruckt. Inmitten des Kreises der Statuen stand der Altar der Obscuras. Genau wie die Statuen hatte ihn jemand gebaut, dem gerade die Feinheiten sehr wichtig zu sein schienen. Am Ende der riesigen Kapelle führte ein kurzer Gang zu einigen Türen. Priester Failon bat den Hauptmann, in einen der Räume einzutreten. Dieser war düster, denn es gab kein Fenster. Nur die Schatten einiger Kerzen tanzten an den Wänden entlang. Morris sah sich erstaunt um. In diesem Raum befand sich eine unglaubliche Sammlung an Büchern aller Art. Auch etliche Schriftrollen hatten sich hier angesammelt. Die Regale schienen völlig überfüllt, sie reichten bis knapp unter die Decke und zogen sich an jeder Wand des Raumes entlang. Das Bemerkenswerte war aber nicht einmal die Anzahl der Bücher und Schriftrollen selbst, sondern wie unglaublich alt viele davon waren. Die Obscuras schienen ihrem Ruf als Gelehrte wirklich gerecht zu werden. Inmitten des Raumes stand zudem noch ein Schreibtisch, auf denen sich einige Landkarten stapelten. Doch das Interesse des Hauptmannes widmete sich vorerst einem der Stühle.
    Seine Beine fühlten sich nach der langen Nacht noch immer etwas schwach an. Er nahm ohne zu fragen Platz, stützte sich mit den Ellenbogen auf dem Schreibtisch ab und sah sich noch einmal erstaunt um.
    »Warum stört Ihr uns?«, wollte Priester Failon wissen. Er ging langsam im Raum auf und ab.
    »Mögt Ihr euch nicht zu mir

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