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Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Titel: Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Thomas
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Augenblick seinen Schal und wickelte seinen Kopf ein. Doch sein fragender Blick blieb an seinem Freund haften, der sichtbar nach Worten rang.
    »Was ist denn plötzlich los?«, drängte ihn Xeroi.
    »Ihr könnt dort nicht rausgehen«, antwortete der Obscura, während er sich rasch erhob und das Schloss der Tür überprüfte. Die Tür war verriegelt. Der Gelehrte atmete auf. »Bleibt vom Fenster weg«, befahl er seinem Freund und schob ihn zurück zum Bett. »Setzt Euch!«, drängte er ihn.
    Xeroi gehorchte. »Was ist denn los mit Euch?«, stotterte er, weil er nicht nachvollziehen konnte, warum sich Failon plötzlich Sorgen machte.
    »Es sucht Euch«, erklärte der Obscura und begann, den Raum zu durchsuchen.
    »Der Wolf?« Man konnte dem Sandari regelrecht anhören, dass er das kaum zu glauben vermochte. »Wieso sollte mich ein Wolf suchen?«
    »Kein Wolf.« Failon schien außer Atem. Er war aufgeregt und beunruhigt. Irgendwo in diesem Raum musste es doch etwas geben, mit dem sie sich verteidigen konnten!
    »Wovon sprecht Ihr denn? Und was sucht Ihr, Failon?«
    Der Obscura hielt inne. »Ich spreche von der Namenlosen Bestie.« Er blickte in die Augen seines Freundes, die sich vor Schreck weiteten.
    »Die Kreatur, die Euch verschleppte«, erinnerte sich Xeroi.
    »Tachal hat sie geschickt«, stellte der Obscura fest. »Sie sucht nach Euch.«
    »Unser Plan ist dahin«, erkannte Xeroi plötzlich mit trauriger Stimme.
    »Vergesst diesen Unsinn«, sagte Failon unwirsch. »Wir müssen Euch hier fortschaffen.«
    Xeroi verstand nicht. »Ich dachte, wir liefern mich Tachal aus?«
    Das Gespräch der beiden verstummte, als plötzlich ganz nahe ein Geräusch erklang.
    »Seid still«, forderte Failon Xeroi leise auf und begann, sich zur Tür zu schleichen.
    Im unteren Teil der Herberge schien etwas zu Bruch gegangen zu sein. Schritte hallten durchs Haus. Der Holzboden des Erdgeschosses knarrte und knackte. Dem Sandari schlug das Herz bis zum Hals. Ihm begann vor lauter Aufregung der Schweiß zu laufen. Unter seiner Kleidung wurde es unangenehm heiß. Sein Blick haftete an der dünnen Holztür, die mit einem einfachen Schloss versperrt wurde. Der Obscura hingegen versuchte, sich die Aufregung nicht ansehen zu lassen. Während Xeroi nervös an seiner schweißnassen Kleidung herumzupfte, hielt Failon beinahe geräuschlos seinen Kopf an die Tür. Er versuchte, die Geräusche, die von unten heraufhallten, zu erkennen. Er lauschte angespannt nach einem Schnaufen oder einem Knurren. »Gebt mir Euer Schwert«, bat er leise.
    Xeroi zögerte nicht lang und griff zu seiner Schwertscheide, die neben dem Bett lag. Vorsichtig schlich er zu Failon. »Ist sie hier?«, flüsterte er unruhig.
    Doch Failon winkte ab und gestikulierte ihm, ruhig zu sein. Xeroi trat vorsichtig zum Bett zurück.
    »Euer Geruch«, brach es plötzlich leise aus dem Obscura heraus. »Es kann Euch riechen!«, stellte er fest.
    Der Sandari packte einen seiner Ärmel und steckte die Nase hinein. »Ich habe keine andere Kleidung«, flüsterte er sichtlich nervös.
    »Wir müssen Euch schnellstmöglich säubern.« Failon deutete aufs anliegende Waschzimmer.
    »Sie wird uns hören«, warnte Xeroi.
    Aber der Obscura schüttelte den Kopf. »Ich habe eben die Stimme des Wirts gehört. Sicher ist ihm nur etwas runtergefallen.«
    Der Sandari atmete auf. »Vell sei Dank«, sprach er und eilte zum Waschzimmer.

    Das Wasser in dem riesigen Holzkorpus war eiskalt und Xeroi tat sich schwer, auch nur einen Fuß hineinzusetzen. Andererseits hatten sie jetzt keine Zeit, ein Feuer zu entzünden, um es zu erhitzen. Schnell setzte er sich in die Wanne, denn er wusste, dass Failon noch immer vor der Tür kauerte, um ihn notfalls zu beschützen. Die Haut des Sandaris wurde Stück für Stück vom kalten Wasser umhüllt und er schrubbte an ihr in der Hoffnung, seinen Geruch zu mindern.
    Failon klopfte wenige Augenblicke später vorsichtig an die Tür des Waschraums, öffnete sie einen Spalt und warf ihm ein Stück Bettlaken hin. »Hüllt Euch damit ein«, drängte er und schloss rasch wieder die Tür.
    Xeroi stieg kurzerhand aus dem Wasser und griff nach dem Laken. Schlotternd vor Kälte wickelte er den Stoff zuerst um den Kopf und hüllte dann seinen brandvernarbten Körper darin ein. Tief atmete er durch. Er fühlte sich frisch und hoffte, dass die Kreatur seine Spur tatsächlich verlieren würde. Noch einmal zupfte er seine provisorische Kleidung zurecht, bevor er die Tür zum Schlafzimmer

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