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Cato 01 - Im Zeichen des Adlers

Titel: Cato 01 - Im Zeichen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Dinge.«
    »Was ist deinen Männern denn hinsichtlich der Druiden zu Ohren gekommen?«
    »Gestern sind einige unserer Männer, die mit Proviantbeschaffung beauftragt waren, Soldaten aus dem Hauptlager begegnet. Die haben ihnen erst von den Druiden und dann von der Meuterei erzählt.«
    »Sie haben selbst von einer Meuterei gesprochen?«, fragte Vespasian. »Bitte erinnere dich genau.«
    »Eigentlich nicht, Herr. Sie meinten, dem Kaiser nach wie vor treu ergeben zu sein und die Invasion sei wohl auf Narcissus’ Mist gewachsen, denn ein normaler Mensch käme gar nicht erst auf die Idee. Aber man kann sagen, was man will, Herr, für mich ist das Meuterei.«
    »Und die anderen Männer sehen das genau so?«
    »So viel ich weiß, ja, Herr.«
    »Sehr schön, Zenturio. Ausgezeichnet.« Vespasian lehnte sich entspannt zurück. So weit, so gut. Zumindest die Legion war also noch loyal. Falls Narcissus’ Plan jedoch scheitern sollte, war es bloß eine Frage der Zeit, bis die Zweite Legion der gleichen Ansteckung erliegen würde wie die anderen Legionen auch. Solange jedoch Offiziere wie Macro ihre Pflicht taten, würde sich die Meuterei zumindest einige Wochen lang eindämmen lassen.

30

    Während die Männer der Sechsten Zenturie zuschauten, wie der Rest der Legion sich im Lager einrichtete, ließ Cato die Zelte hinter sich und eilte zwischen den Soldatenscharen, Tieren und Transportwagen hindurch zum Bereich des Legaten. Der Stab und die Wagen mit Vespasians Privatgepäck fuhren gerade auf das den Transportfuhrwerken zugedachte Gelände hinter dem Zeltplatz. Da es nicht mehr lang bis zum Sommer war, würde die Legion höchstens zwei Monate hier lagern, und die Stabsoffiziere hatten den Platz für Zelte abgesteckt und nicht für Baracken.
    Cato blieb weit genug von den Wagen fern, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, und hielt Ausschau nach Lavinia. Die Wagen wurden von den fluchenden Maultiertreibern in einer Reihe ausgerichtet. Alle Insassen stiegen ab und machten sich an die lästige Arbeit, die Reisetruhen auszupacken und deren Inhalt in die großen Zelte zu schleppen, die von Gruppen von Legionären, welche die an hohen Zeltstangen befestigten Spannseile stramm zogen, soeben aufgerichtet wurden. Cato ließ die Transportwagen nicht aus den Augen, und schließlich wurde sein Warten belohnt: Den kleinen Titus unter den Arm geklemmt, kletterte Lavinia vom Privatwagen des Legaten. Cato widerstand der Versuchung, zu winken oder zu rufen, und bemühte sich stattdessen, inmitten der schwer arbeitenden Legionäre möglichst wenig aufzufallen. Er beobachtete, wie Lavinia ihrer Herrin in eines der Zelte folgte. Cato blickte lange auf den Eingang, dann wandte er sich ab und ging langsam fort.
    Er schlenderte über das Gelände, bis bei Anbruch der Abenddämmerung der Essensruf erschallte und er auf einmal merkte, dass er hungrig war. Zu Mittag, als er noch voller Unruhe auf die Ankunft der Legion und auf Neuigkeiten von Lavinia und dem verletzten Wachposten wartete, hatte er noch keinen Appetit gehabt; eine spezielle Mischung aus Liebeskummer und Bangigkeit, die besonders schmerzhaft war. Als er sich jetzt wieder der Legion anschloss, war die Sonne untergegangen, und Zelte und Soldaten hoben sich als graue Schemen vom blass leuchtenden Horizont ab. Kochfeuer brannten, und schon stieg Eintopfduft in die rasch abkühlende Luft. Cato war für die zweite Wache eingeteilt worden und wollte sich den Bauch vollschlagen, bevor er mit dem ranghöheren Wachoffizier seine Runden drehte und auf den Zwischenstationen auf der Mauer und an den Toren die Losungen entgegennahm. Als er am Lagerfeuer seiner Abteilung saß und die Reste seiner Portion mit frisch gebackenem Brot aufstippte, hockte sich Macro neben ihn.
    »Wo hast du gesteckt?«
    »Ich war spazieren, Herr.«
    »Ach ja? Und du bist nicht zufällig am Zelt des Legaten vorbeigekommen?«
    Cato lächelte.
    »Ich schätze, du hattest es auf dieses Weibsstück abgesehen. Bist du immer noch scharf auf die Kleine?« Macro schüttelte verwundert den Kopf. »Was habe ich dir im Stützpunkt gesagt? Ein Soldat, der seinen Verstand von Gefühlen trüben lässt, ist ein abgelenkter Soldat, und Ablenkungen kann sich die Armee nicht leisten. Schlag sie dir aus dem Kopf, mein Junge. Vielleicht kann ich dir in der Beziehung ja behilflich sein. Ich gehe zusammen mit ein paar anderen Burschen gleich noch in die Stadt – ich hab Ausgang bekommen, weil ich Gerste für die Kohorte kaufen will. Man hat uns

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