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Cato 01 - Im Zeichen des Adlers

Titel: Cato 01 - Im Zeichen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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undurchdringlich, doch Lavinia kannte sich anscheinend aus und führte ihn bei der Hand. Das Gras unter ihren Füßen machte einem unterteilten Holzboden Platz, auf dem Cato ins Stolpern geriet, wobei er Lavinia beinahe mit umgerissen hätte.
    »Tut mir Leid«, flüsterte er. »Wohin gehen wir?«
    »An den ruhigsten Ort, den wir finden konnten.«
    »Wir?«
    »Die Herrin und ich. Hier entlang – komm nur.«
    Sie gingen über einen lang gestreckten Gang mit heruntergerollten Eingangsklappen, hinter denen Schlafkammern lagen, dann gelangten sie in einen großen Raum, in dem sich ein großer Tisch und verschiedene Sitzgelegenheiten und Diwane abzeichneten. Mehr war im Dunkeln nicht zu erkennen. Cato wurde auf einen weichen Diwan niedergedrückt, dann ließ Lavinia sich mit leisem Kichern auf ihn fallen. Sogleich suchten seine Lippen wieder die ihren, und er küsste sie mit brennender Leidenschaft, die seinen Körper vollständig ausfüllte. Während Cato Lavinia an sich drückte, löste er ein Seidenband und fuhr ihr mit der Hand durchs lange Haar. Auf einmal richtete sie sich auf, so dass sie auf seinem Bauch zu sitzen kam.
    »Was ist denn?«
    »Pst! Lieg still.« Sie legte einen Finger an die Lippen, mit der anderen Hand langte sie hinter sich und fasste ihm in den Schritt.
    Als sie seine Erregung spürte, kicherte sie. »Gefällt dir das?«
    Cato antwortete erstickt mit ja.
    »Nun gut. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, dich nicht zu lassen. Aber vorher muss ich noch etwas holen.«
    »Wovon redest du?«
    »Vom Kinderkriegen.«
    »Müssen wir jetzt aufhören?«, fragte Cato enttäuscht, ihre Hüften streichelnd und liebkosend. »Bitte nicht.«
    »Typisch Mann!« Zum Zeichen, dass sie scherzte, klatschte sie leise in die Hände. »Ihr müsst die Folgen auch nicht ausbaden, wir hingegen schon. Und ich will nicht schwanger werden.«
    »Ich muss mich nicht in dich ergießen, weißt du«, meinte Cato verlegen.
    »Ja, klar! Das sagt ihr alle. Ich werde aufpassen – ganz bestimmt , aber wenn’s so weit ist – wumm! Und was fängt ein armes Mädchen dann an?«
    »Beeil dich«, sagte Cato, ein wenig verblüfft über ihre Direktheit.
    »Entspann dich. Ich bin gleich wieder da.«
    Lavinia stieg von ihm herunter, küsste ihn ein letztes Mal, tappte in die Dunkelheit davon und ließ Cato bebend vor Erregung zurück. Er lag reglos da mit geschlossenen Augen und pochendem Herzen und schwelgte noch im letzten Kuss und der überwältigenden Erregung, die Lavinia ausgelöst hatte, als sie sein Glied berührte. Am liebsten hätte er diesen Moment für immer aufbewahrt, und er öffnete die Augen, um von dem Raum so viele Einzelheiten wie möglich in sich aufzunehmen. Jetzt, da seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, nahm er mehr wahr als eben noch und ließ den Blick neugierig über die Insignien der Macht schweifen.
    Lavinia war schon eine ganze Weile weg, und allmählich wurde er unruhig. Er überlegte, ob er nach ihr suchen sollte.
    Eigentlich hätte sie längst zurück sein müssen. Es sei denn, sie wollte zur sichersten Methode der Empfängnisverhütung greifen und überhaupt nicht mehr wiederkommen. Das fand er gar nicht mehr komisch. Auf einmal sagte ihm sein sechster Sinn, dass jemand in der Nähe war. Er wollte gerade Lavinias Namen flüstern, als ihm bewusst wurde, dass das Geräusch der beiseite geschobenen Zeltklappe aus einer ganz anderen Richtung kam als der, in die Lavinia verschwunden war.
    Er erstarrte, wagte kaum zu atmen, spitzte die Ohren und spähte angestrengt zu der Seite des Raumes, wo eine dunkle Gestalt durch die Öffnung zwischen den Zeltwänden trat. Als sich die Gestalt innerhalb des Raums befand, verharrte sie einen Moment in gebückter, angespannter Haltung. Auf einmal fürchtete Cato um Lavinias Sicherheit. Draußen war aber immer noch alles still.
    Dann näherte sich die Gestalt behutsam dem mit allerlei Schriftstücken bedeckten Tisch. Sie trat um den Tisch herum, und nun konnte Cato erkennen, dass der kleine, untersetzte Mann einen Umhang mit Kapuze trug. Er bewegte sich mit katzenhafter Geschmeidigkeit. Das Kurzschwert in seiner Hand war deutlich zu erkennen. Kaum zehn Schritte von Cato entfernt wandte ihm der Eindringling den Rücken zu und tastete blindlings unter den Tisch. Er bekam etwas zu fassen und zog es hervor. Der Gegenstand war anscheinend schwer und sperrig – der Mann wartete jedesmal, wenn er über die Bodenplatten scharrte. Cato sah, dass es sich um eine Truhe

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