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Cato 02 - Im Auftrag des Adlers

Titel: Cato 02 - Im Auftrag des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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der da treibt?«
    »Was denn, Herr?«
    »Schau, Vitellius.« Der General streckte die Hand aus. Das Schiff, das ausschließlich den blonden Krieger beschoss, behinderte dabei die anderen Triremen, und so gingen die britischen Reparaturarbeiten schnell vonstatten. »Verdammte Marine! Erst kommt der Stolz, dann der Verstand, wie üblich.«
    »Soll ich einen Mann zum Flottenpräfekten schicken, Herr?«
    »Das bringt nichts. Bis wir den erreicht haben und der wieder eine Nachricht bis zum Kapitän des Schiffs befördert hat, sind die verdammten Briten mit ihrer Arbeit fertig und machen es sich für ein Mittagsschläfchen gemütlich. Und das nur, weil irgend so ein überempfindlicher Marineoffizier nicht damit klarkommt, dass ein Barbar ihm den verdammten Hintern zeigt.«
    Vitellius erkannte die Anspannung in der Stimme des Generals und kapierte, dass der Plan vom Vorabend seine Zugkraft verlor. Nicht nur war es den Kriegsschiffen nicht gelungen, die Befestigungen zu zerstören, sie waren nicht einmal ausreichend beschädigt worden, um dem geplanten Infanterieangriff den Weg zu ebnen. Und die Marine hatte die Briten keineswegs demoralisiert, sondern stand ganz schön dumm da, weil sie ihren ganzen Zorn auf einen einzigen nackten Krieger richtete. Wenn die Neunte die Furt überschritt, würde sie einem hochmotivierten Gegner gegenüberstehen, der beim Kampf von seinen Befestigungen geschützt war. Der Erfolg des Angriffs war nun längst keine ausgemachte Sache mehr. Plautius’ Probleme wurden noch dadurch vergrößert, dass er seit der Flussüberquerung der Zweiten Legion im ersten Tageslicht keinen Bericht mehr über das Vordringen dieses Truppenteils erhalten hatte. Falls Vespasians Manöver nach Plan verlaufen war, müsste er jetzt fast in der richtigen Stellung sein, um seinen Angriff auf die rechte Flanke der Briten einzuleiten.
    Von der anderen Flanke hatte der Präfekt der batavischen Kohorte ihm die Nachricht übermittelt, dass die Flussüberquerung erfolgreich verlaufen war. Der Feind war überrumpelt worden, und alle Männer hatten sich am Ufer formieren können, bevor die Briten zu einem ernsthaften Gegenschlag ausholen konnten. Besser noch, die Bataver waren auf eine große Streitwageneinheit gestoßen. Völlig unerschrocken angesichts dieser beeindruckenden, aber veralteten Waffen, hatten die Bataver die Einheit hemmungslos niedergemäht, wobei sie ganz nach dem Befehl des Generals die Pferde zuerst angriffen. Ohne Pferde waren die Streitwagen nicht mehr zu gebrauchen und die Wagenmannschaft aus Speerwerfern und Fahrern war nun mühelos zu besiegen.
    So weit, so gut.
    Doch nun hatte Caratacus die Schwäche der Römer auf seiner linken Flanke erkannt und eilte nach rechts, um die Bataver zu umzingeln und gegen den Fluss zurückzuwerfen. Falls ihm das schnell genug gelang, würde er seine Kräfte wieder zurückverlagern können, um Plautius’ nächstem Angriff entgegenzutreten. Jetzt war für die Neunte Legion der richtige Zeitpunkt gekommen, sich in Bewegung zu setzen, um den Druck von den Batavern zu nehmen und eine größere Zahl von Briten bei der Verteidigung der Furtbefestigungen zu binden. Wenn dann Caratacus auch seine letzte Reserve eingesetzt hatte, würde die Zweite Legion im Südwesten aus dem Wald brechen und den Feind in einem eisernen Schraubstock zerquetschen.
    »Ach!« Vitellius lachte plötzlich. »Schau, da!«
    Der nackte Krieger hatte endlich den Preis für seine Verwegenheit gezahlt und saß mit weit gespreizten, lang ausgestreckten Beinen da. Ein Bolzen hatte ihn in die Hüfte getroffen, und nach dem Blutstrom zu urteilen, der um ihn herum in den aufgewühlten Schlamm floss, hatte er offensichtlich eine Hauptschlagader zerrissen. Vor ihren Augen zerschmetterte ihm ein zweiter Bolzen das Gesicht, und Helm und Kopf zerbarsten zu blutigen Fetzen, während der Rumpf vom Aufprall nach hinten geschleudert wurde.
    »Gut!« der General nickte. »Das sollte die Marine zufrieden stellen. Tribun, der Zeitpunkt für den Hauptangriff ist gekommen. Am besten leihst du dir einen Schild von jemandem.«
    »Herr?«
    »Ich brauche jemanden, der sich einen Eindruck vom Gelände verschafft, Vitellius. Dringe mit der ersten Angriffswelle vor und merke dir alle Befestigungen, auf die wir stoßen, die Bodenbeschaffenheit und alle Besonderheiten des Terrains, die wir ausnutzen können, falls wir einen zweiten Angriff durchführen müssen. Ich erwarte deinen Bericht gleich nach deiner Rückkehr.«
    Falls ich

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