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Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Titel: Cato 04 - Die Brüder des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Einheit zugewiesen. Ihr arbeitet gut zusammen, da solltet ihr auch weiterhin in derselben Kohorte dienen. Der General und ich haben euch viel zu verdanken. Hätte der Feind Calleva eingenommen und Verica beseitigt, wären wir jetzt zweifellos auf dem Rückzug. Macro und du, ihr habt euren Dienst im Sinne der besten Traditionen unserer Legionen geleistet, und ich habe vorgeschlagen, euch mit einem Orden auszuzeichnen. Das ist das Mindeste, was die Legionen euch schulden.«
    »Wir haben nur unsere Pflicht getan, Herr«, antwortete Cato mit ausdrucksloser Stimme.
    »Richtig. Aber wie immer habt ihr euch dabei hervorgetan. Das war gute Arbeit, Zenturio, und ihr habt meine persönliche Dankbarkeit.« Der Legat lächelte warmherzig. »Ich freue mich darauf, dich als Kommandanten deiner eigenen Legion zu sehen, und ich wage zu behaupten, dass Zenturio Macro glücklich sein wird, wieder in vorderster Front zu kämpfen. Beide Ernennungen sind ab sofort wirksam. Die Kohorte hat beim letzten Gefecht ziemlich gelitten – wir haben einige gute Leute verloren.«
    Milde ausgedrückt, dachte Cato. Dass bei einem einzigen kurzen Schlagabtausch zwei oder mehr Zenturionen gefallen waren, zeugte von einem verzweifelten Kampf. Plötzlich erfüllte ihn die Aussicht auf eine eigene Zenturie mit Begeisterung. Besser noch, er würde in derselben Kohorte dienen wie Macro. Dann fiel Cato auf, dass Vespasian eine solche Information normalerweise beiden Männern persönlich mitgeteilt hätte. Warum also befand Cato sich nun ganz allein hier?
    »Nun, Zenturio?« Quintillus hob die Augenbrauen. »Bist du nicht dankbar …?«
    »Er braucht nicht dankbar zu sein«, unterbrach ihn Vespasian gelassen. »Er hat es verdient. Beide haben es redlich verdient. Also sei bitte still, Quintillus, und überlasse die Sache mir.«
    Jetzt kommt es, dachte Cato, als Vespasian ihn mitfühlend ansah. »Ich würde jemanden von deinem Potenzial als Offizier gern an vorderster Front einsetzen. Das bedeutet natürlich, dass du das Kommando deiner Eingeborenentruppe abgeben musst. Verstehst du?«
    »Jawohl, Herr.«
    »Außerdem«, fügte Quintillus hinzu, »haben der Legat und ich entschieden, dass die Atrebates im Hinblick auf die jüngsten Ereignisse entwaffnet werden müssen.«
    »Entwaffnet, Herr? Meine Männer?«
    »Alle«, erklärte Quintillus. »Gerade deine Männer. Wir können keine Bande aufmüpfiger Eingeborener mit Schwertern bewaffnet rumlaufen lassen, oder?«
    »Nein, Herr«, erwiderte Cato kalt. Dass Quintillus die Wölfe eine Bande nannte, war beinahe unerträglich. »Wohl nicht. Nicht nach allem, was sie zu unserer Rettung geleistet haben.«
    Quintillus lachte. »Vorsicht, Zenturio. Du darfst dich nicht dazu hinreißen lassen, dich diesen Barbaren allzu eng verbunden zu fühlen. Und ich würde es zu schätzen wissen, wenn du meinem Amt in Zukunft die Hochachtung zolltest, die ihm gebührt.«
    »Deinem Amt. Jawohl, Herr.« Cato wandte sich dem Legaten zu. »Herr, wenn ich mich äußern darf?«
    Vespasian nickte.
    »Warum nicht die Wölfe als Hilfseinheit behalten? Sie haben ihren Wert in der Schlacht bewiesen. Ich weiß, dass nicht mehr viele von ihnen übrig sind, aber wir könnten sie als Ausbilder für weitere Männer einsetzen.«
    »Nein«, erklärte Vespasian fest. »Tut mir Leid, Zenturio. Aber so lautet der Befehl des Generals. Wir können es uns nicht leisten, irgendwelche Zweifel an der Loyalität der Männer zu hegen, die Seite an Seite mit unseren Legionen dienen. Das Risiko wäre zu groß. Die Truppe muss aufgelöst und entwaffnet werden, sofort.« Der Nachdruck auf dem letzten Wort war unüberhörbar.
    »Was meinst du damit, Herr?«
    »Sie befinden sich draußen, hinter den Zelten. Ich habe sie ebenfalls hierher beordern lassen. Ich möchte, dass du ihnen diese Nachricht selbst überbringst.«
    »Warum, Herr?«, fragte Cato, der an dem Gefühl von Verrat würgte. »Warum ich?«
    »Du sprichst ihre Sprache. Du bist ihr Kommandant. Von dir werden sie es am ehesten akzeptieren.«
    Cato schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht machen, Herr …«
    Quintillus schoss nach vorn und starrte den jungen Zenturio wütend an. »Du wirst es tun! Das ist ein Befehl, und ich warne dich, widersetze dich mir nie wieder!«
    Vespasian legte dem Prokurator die Hand auf die Schulter. »Du brauchst dich mit dieser Sache nicht abzugeben, Quintillus. Der Zenturio wird meinem Befehl gehorchen. Er weiß, was geschehen würde, wenn ein anderer seine Männer

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