Cato 04 - Die Brüder des Adlers
nicht betrinken«, entgegnete Cato und Macro runzelte die Stirn. Dann lächelte Cato und fuhr fort: »Wir wollen uns besaufen. Uns richtig voll laufen lassen …«
Anmerkung zum Stand der historischen Forschung
Es könnte paradox wirken, dass die Schwierigkeiten, denen General Plautius sich im zweiten Sommer des Feldzugs gegenübersah, durch seinen Erfolg im Vorjahr bedingt waren. Caratacus war in mehreren sorgfältig geplanten Schlachten vernichtend geschlagen worden, was zum Fall Camulodunums und zur Kapitulation einer Reihe von Stämmen führte. Da es Caratacus mit Sicherheit immer schwerer fiel, seine Truppen aufzufüllen, versuchte er es im Jahr 44 n. Chr. vermutlich mit einer neuen Strategie. Die Römer hatten ihre Überlegenheit in der Schlacht bewiesen und Caratacus scheute davor zurück, seine Truppen noch einmal in einer solchen Situation aufzureiben.
Für den britischen Kommandanten musste in dieser Lage Rückzug die ratsamste Strategie sein, und nicht nur, um seine Armee vor der Vernichtung zu bewahren. Im Bestreben, den Kern des keltischen Widerstands in einer Entscheidungsschlacht niederzuwerfen, würde General Plautius ihm mit seinen Legionen folgen. Je weiter sie vorrückten, desto längere Nachschubwege mussten von immer größeren Truppenteilen bewacht werden. Die Legionen konnten sich auch nicht aufteilen, um auf breiter Front vorzurücken. In diesem Fall wäre eine Legion nach der anderen angegriffen und vernichtet worden. Umso überraschender scheint es, dass Vespasian mit einer relativ kleinen Truppe zu einem Feldzug im Südwesten losgeschickt wurde.
Eine solche Aufspaltung der römischen Kräfte wirkt im Angesicht eines Feindes, der noch immer zahlenmäßig überlegen war, wie eine sehr übereilte Entscheidung. Vielleicht hatte General Plautius gute Gründe, das Risiko für gering zu erachten, doch das werden wir niemals wirklich wissen. Aus heutiger Sicht weisen die Historiker auf die Erfolge hin, die Vespasian verbuchte, doch es stellt sich die Frage, was geschehen wäre, wenn die Briten ausreichend starke Kräfte gegen die Zweite Legion hätten zusammenziehen können. Wäre es Caratacus gelungen, die Zweite mit einer Überrumpelungstaktik zu schlagen, hätte er die Möglichkeit gehabt, von hinten über General Plautius’ Armee herzufallen und die Nachschublinien zu zerstören. Das hätte für die Legionen eine Katastrophe bedeutet und vielleicht sogar zu einer weiteren Niederlage des Ausmaßes geführt, wie Varus sie den Römern in den germanischen Wäldern zufügte, als drei Legionen vernichtet wurden.
Eine solche Hypothese ruft uns das heikle Gleichgewicht aller militärischen Feldzüge in Erinnerung – ein Aspekt der Geschichte, der in den Berichten und Deutungen der Historiker gern verloren geht. Doch für die Männer im Feld – Männer wie Macro und Cato – bedeutet die Realität immer Verwirrung, Zweifel und blutigen Überlebenskampf. Eine Welt, die mit den ordentlichen Landkarten und Plänen der Generäle und Politiker wenig gemein hat.
Caratacus befindet sich weiterhin in Freiheit. In immer größerer, trotziger Verzweiflung sucht er eine letzte Gelegenheit, um das Geschick der Briten zu wenden. In den nächsten Monaten können die Zenturionen Macro und Cato und ihre Kameraden in den vier Legionen der römischen Armee sich nicht den kleinsten Fehler erlauben, wenn sie das tödliche Kräftemessen mit ihrem immer verzweifelteren und fanatischeren Gegner zu einem Ende bringen wollen.
Danksagung
Die Serie der Adler -Romane hat sich bisher als weit erfolgreicher erwiesen, als ich es mir je hätte träumen lassen. So wird es höchste Zeit, dass ich einmal den Leuten danke, die hinter den Kulissen an diesem Erfolg mitwirken. Während der Arbeit an diesem Buch hatte ich das Glück, zu einer Marketingkonferenz eingeladen zu werden, auf der mir zweierlei auffiel:
Zum einen, wie viele Menschen an der Entstehung eines Buches beteiligt sind und welch große Zahl von Vertretern in die Buchläden Englands und nun auch der Vereinigten Staaten, Spaniens, Deutschlands, Finnlands, Tschechiens und Portugals ausschwärmt.
Zum anderen, wie positiv alle die Serie beurteilten, und zwar gerade auch das Marketingteam, das wirklich an die Adler -Serie glaubte und den Buchkäufern diese Begeisterung mitteilen konnte. Danach setzte sich der Erfolg des Buches per Mundpropaganda fort, was mich wirklich freut.
Als Nächstes heißt es Hut ab vor Merric Davidson, meinem Agenten – einem Gentleman
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