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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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zog ihn heraus und trieb ihn in den Bauch seines Angreifers. Der hasserfüllte Blick des jungen Mannes verwandelte sich in eine Grimasse aus Überraschung und Schmerz. Noch einmal stach Cato mit aller verbliebenen Kraft zu. Er spürte, wie der Dolch seitwärts glitt, dann spritzte etwas Warmes auf seinen Unterarm und der Feind erschlaffte, wurde jedoch von der anstürmenden Masse der Körper auf den Beinen gehalten.
    »Lauft!«, rief Cato den verbliebenen Männern seiner Centurie zu. »Lauft!«
    Das Handgemenge löste sich, als sich die Legionäre langsam zurückzogen oder einfach umdrehten und auf die kleine Öffnung im grob zusammengezimmerten Tor zurannten. Im entstehenden Durcheinander hieben die Römer nach allen Seiten, während die Briten immer wieder wie Jagdhunde, die ihre Beute ermüden wollen, auf die Fliehenden losgingen. Cato erreichte den Standartenträger. Erleichtert bemerkte er, dass auch Septimus an seiner Seite war und die Standarte gegen alle Briten verteidigte, die ihr zu nahe kamen. Dann schleppten sich die drei Männer Seite an Seite die letzten Schritte die schmale Rampe hinauf auf das Tor zu. Die Kameraden, die hinter ihnen auf den Palisaden warteten, wagten es nicht, ihre Speere zu schleudern – zu groß war die Gefahr, die eigenen Männer zu treffen.
    Endlich stieß Cato mit der Schulter gegen das Tor und schob den Standartenträger hindurch. »Jetzt du, Optio!«
    »Herr!« Septimus wollte Einspruch erheben, doch Cato schnitt ihm das Wort ab.
    »Das ist ein Befehl!«
    Mit dem Rücken zum Torpfosten hob Cato einen herumliegenden Schild auf und stellte sich erneut dem Feind. Seine Männer drängten sich einer nach dem anderen an ihm vorbei, während der Centurio mit seinem Kurzschwert um sich schlug, um die Angreifer auf Distanz zu halten. Schließlich schien sich kein lebender Römer mehr vor dem Tor zu befinden. Trotzdem fühlte sich Cato verpflichtet, sich noch einmal umzusehen, als ihn eine starke Hand an der Schulter packte und durch das Tor zerrte.
    »Tor schließen!«, schrie Macro. Zwei Abteilungen warfen sich mit ihrem ganzen Gewicht gegen das raue Holz. Der Feind drückte dagegen, doch letztendlich siegte die bessere Organisation der Legionäre. Schnell schlossen sie das Tor und legten den schweren Riegel vor, während die Holzbohlen unter dem feindlichen Ansturm erzitterten.
    »Zum Angriff!«, rief Tullius von der Barrikade. Die Legionäre schleuderten Salve um Salve ihrer Wurfspeere in die dicht gedrängten Leiber auf der anderen Seite des Tors. Schreie erfüllten die Luft, dann ebbten die Schläge gegen die Holzbohlen langsam ab. Die Rufe des Feindes wurden schwächer.
    Cato kauerte sich auf den Boden. Eine Hand legte er auf den Schild, die andere hielt immer noch fest den Griff seines Schwerts umklammert, auf das er seinen erschöpften Körper stützte.
    »Alles klar, mein Freund?«
    Cato sah zu Macro auf und schüttelte den Kopf. »Ich könnte jetzt was zu trinken vertragen.«
    »Tut mir leid«, sagte Macro grinsend, als er nach seiner Feldflasche griff. »Ich kann dir nur Wasser anbieten.«
    »Auch recht.«
    Cato nahm mehrere Schlucke lauwarmen Wassers, dann gab er Macro die Feldflasche zurück. Er richtete sich langsam auf und starrte über Macros Schulter hinweg.
    »Was ist?«
    »Sieh doch.« Cato deutete auf das Lager, über dem eine dünne Rauchsäule aufstieg.

KAPITEL 39
    W as soll das denn?«, knurrte Macro. »Sie werden uns doch nicht umzingelt haben?«
    »Nein. Das ist unmöglich.«
    »Wieso?«
    Cato deutete mit dem Kopf in Richtung Sumpf. »Das da draußen ist Caratacus ’ Vorhut. Sie waren die Ersten, die uns erreicht haben.«
    »Und wer ist dann im Lager?«
    Bevor Cato antworten konnte, rannte Centurio Tullius mit besorgter Miene auf sie zu. »Habt ihr es auch schon bemerkt?«
    »Ja, Herr«, erwiderte Macro gelassen. »Deswegen sehen wir ja auch in diese Richtung.«
    »Sie haben uns umzingelt. Gnadenlos umzingelt.« Tullius überlegte fieberhaft. »Wir sind erledigt. Sobald sie das Lager gestürmt haben, gehen sie auf uns los. Wir sitzen in der Falle. Wir sind verloren. Wir hätten nie das Lager verlassen dürfen. Maximius hatte recht.« Tullius fuhr zu Cato herum. »Das ist nur deine Schuld. Dein beschissener Plan ist fehlgeschlagen. Hätte ich doch nur nicht auf dich gehört.«
    Cato schwieg. Er verspürte erst Wut und dann Verachtung für seinen Vorgesetzten, durfte sich jedoch nichts anmerken lassen. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um sich gegen

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