Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
Kampf verlieren. Die Legionäre der vordersten Reihe ermüdeten langsam, und schon wurden zwei Männer kurz hintereinander niedergemacht. Fast augenblicklich nahmen die Soldaten aus der zweiten Reihe ihre Plätze ein, und unter dem unnachgiebigen feindlichen Ansturm wurde der Rückzug fortgesetzt. Ein Legionär nach dem anderen fiel neben die getöteten und verwundeten Briten, die von der Masse der über den Weg strömenden Krieger niedergetrampelt wurden.
    Cato stieß seinen Schild in das Gesicht eines älteren Kriegers, dessen Angriffslust seinen jüngeren Kameraden jedoch in nichts nachstand, und zog sich aus der vordersten Reihe zurück.
    »An meinen Platz«, brüllte er einem Legionär in der zweiten Reihe ins Ohr. Der Mann schob sich mit erhobenem Schild und stoßbereitem Schwert vor. Der Centurio drängte sich durch die dicht beieinanderstehenden Römer nach hinten, bis er Septimus und den Standartenträger an seiner Seite erreicht hatte.
    Der Optio nickte ihm grüßend zu. »Schwere Arbeit, Herr.«
    »Schwerer geht’s nicht.« Cato zwang sich zu einem Lächeln. Er wollte um jeden Preis so gelassen und kühl wie Macro wirken. Dann sah er sich nach den Befestigungsanlagen der Kohorte um, die gleich hinter einer letzten Kurve lagen.
    Septimus folgte dem Blick seines Centurio. »Herr, soll ich einen Boten schicken, um Verstärkung anzufordern?«
    Die Vorstellung, von weiteren Legionären unterstützt zu werden, war so tröstlich wie verlockend. Aber selbst wenn Tullius eine derartige Bitte gewährt hätte, würden dadurch nur weitere Männer in Gefahr gebracht und die Kohorte dort geschwächt, wo sie keine Schwäche zeigen durfte: bei der Bemannung der Befestigungsanlagen. Dort musste Caratacus um jeden Preis der Ausweg aus dem Sumpf versperrt werden.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Das müssen wir allein durchstehen.«
    Der Optio nickte bedächtig. »Ich verstehe, Herr. Doch viel länger werden wir sie nicht zurückhalten können. Wenn sie die Verteidigungslinie durchbrechen, sind wir erledigt.«
    Diese Linie war nur noch fünf Mann tief. Falls sie die Befestigung nicht bald erreichten, konnte der Feind die verbliebenen Legionäre im Handstreich beiseitewischen. Cato musste alles auf eine Karte setzen und die verbliebenen Speere so schnell wie möglich zum Einsatz bringen.
    »Ich werde den Befehl zur letzten Speersalve geben«, vertraute er seinem Optio an. »Sobald sie ins Ziel trifft, ziehen wir uns zurück. Mit Glück schaffen wir es weit genug, bevor der Feind erneut angreift. Verstanden?«
    »Ja, Herr. Glaubst du, es ist klug, sie alle auf einmal zu verschleudern?«
    »Keine Ahnung. Aber wir sollten sie einsetzen, so lange wir noch können, oder?«
    Septimus nickte.
    »Die letzten Reihen!«, rief Cato mit brüchiger, rauer Stimme und wunder Kehle. »Speere bereit machen. Werft, so weit ihr könnt. Zielt auf den großen Hurensohn in seinem Streitwagen!«
    Der Rückzug war zum Stillstand gekommen. Während die erste Reihe gegen den Feind kämpfte, lösten sich die Männer dahinter aus der Formation und holten mit dem Wurfarm aus.
    »Speere frei!«
    Diesmal stiegen die dunklen Schäfte weit in den Himmel, erreichten funkelnd den Höhepunkt ihrer Flugbahn und stürzten dann mit Wucht in die dicht gedrängte Menge um Caratacus und seinen Streitwagen. Cato sah seiner letzten Salve aufmerksam hinterher. Ein Speer bohrte sich in Caratacus ’ Schulter und zwang den Briten auf den Boden des Streitwagens und außer Sichtweite. Über den Schreien der Verwundeten war ein Stöhnen aus vielen keltischen Kehlen zu hören. Sie hatten bemerkt, dass ihr Anführer getroffen worden war. Die Kolonne schwankte, als sich die vordersten Kämpfer umsahen, dann lösten sich die Krieger von den Römern und zogen sich zurück. Cato erkannte die Gelegenheit und nutzte sie.
    »Rückzug! Rückzug!«
    Das, was von der Sechsten Centurie noch übrig war, entfernte sich vom Feind. Auf dem Weg in den sicheren Hafen der Kohorte achteten die Männer der hinteren Reihe sorgfältig auf ihre Schritte. Cato führte sie um die letzte Biegung. Dahinter verlief die Straße direkt auf die eilig errichteten Befestigungsanlagen in weniger als zweihundert Schritt Entfernung zu. Die Versuchung, einfach loszulaufen, war übermächtig, doch Cato musste den geordneten Rückzug aufrechterhalten.
    »Nicht rennen, Männer! In Formation bleiben!«
    Hinter ihm ertönte eine herrische Stimme: Caratacus. Der Befehl zum erneuten Angriff wurde mit einem lauten

Weitere Kostenlose Bücher