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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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andere harte Kerl.« Julia schüttelte den Kopf, als Macro sich auf einen Hocker neben ihrem Tisch setzte. »Sag mir, habt ihr beide einen Hang zu Unfällen, oder liegt es einfach nur daran, dass ihr ständig mitten im dichtesten Gewühle kämpft?«
    Macro zuckte mit den Schultern. »Das hängt mit dem Rang zusammen. Ich glaube nicht, dass wir öfter verwundet werden als andere Offiziere.« Er stockte, dachte kurz darüber nach und schüttelte dann den Kopf. »Obwohl. Das stimmt gar nicht. Der Junge und ich haben schon so einige Male in der Klemme gesteckt, seit wir einander begegnet sind.«
    Julia beugte den Kopf über seine ausgestreckten Arme und untersuchte die Verbrennungen. »Ach ja? Wie lange ist das denn her?«
    »Fünf Jahre. Ich habe in der Zweiten Legion am Rhein gedient, als Cato zu uns stieß.« Macro erinnerte sich lächelnd an den regnerischen Winterabend, als der Trupp frischer Rekruten durch das Festungstor hereingetrudelt war. »Der war damals einfach nur ein dünner Strahl Pisse.« Macro blickte auf. »Verzeih den Ausdruck, aber so war es. Du hättest ihn sehen sollen. Er war in einen Mantel gehüllt, unter den einen Arm hatte er ein kleines Bündel mit seinen Habseligkeiten geklemmt und unter den anderen seine Schreibutensilien und ein paar Schriftrollen.
Das Gefährlichste, was er bis dahin in der Hand gehabt hatte, war ein Griffel. Ich dachte, er wäre vor Ablauf des Jahres tot«, erzählte Macro. »Nun, er hat uns alle überrascht, dieser Cato. Er hat sich zu einem der besten Offiziere in der Armee gemausert.«
    »Du kannst die Arme herunternehmen«, sagte Julia, die sich aufrichtete und nach einem Töpfchen mit Fett griff. »Die Verbrennungen müssen ein paar Tage lang geschützt werden. Die Arme werden dir einige Zeit wehtun, aber ich wage vorherzusagen, dass du so tun wirst, als merktest du es gar nicht.«
    Macro lachte. »Da hast du mich richtig eingeschätzt.«
    »Nein. Nicht dich, sondern einfach nur die Soldaten im Allgemeinen. Die meisten von euch scheinen der Meinung zu sein, sie wären so hart wie die Spartaner.«
    »Die Spartaner?« Macro schnaubte verächtlich. »Verzärtelte Stubenhocker. Gegen die Legionen würden die keine Viertelstunde durchhalten.«
    »Wenn du es sagst.« Julia tauchte ihre Hand in das Töpfchen und holte einen Klumpen Fett heraus. »Stillhalten.«
    Macro presste die Lippen zusammen, als sie die Salbe auftrug und auf der hochroten, versengten Haut seines Arms verteilte. Es tat weh, wie sie es vorhergesagt hatte, aber Macro wollte verdammt sein, wenn er sich das anmerken ließ. Er zwang sich, im entspannten Plauderton zu sprechen. »Und wie lange bist du schon Chirurgin?«
    Julia kicherte. »So kann man es wohl kaum nennen. Aber einer der Sklaven meines Vaters in Rom war Chirurg. Er hat mir einige Grundlagen beigebracht, und den
Rest habe ich mir in den vergangenen Monaten bei der Arbeit angeeignet.«
    »Du scheinst zu wissen, was du tust«, gestand Macro ihr leicht widerwillig zu. »Das heißt, für eine Frau. Natürlich sollte eine Frau so etwas überhaupt nicht machen müssen. Und schon gar nicht die Tochter eines Senators.«
    »Unsinn. Es gibt keinen Grund, warum es der Tochter eines Senators nicht gestattet sein sollte, dem Imperium nach Kräften zu dienen. Manche würden sogar behaupten, es sei meine Pflicht zu helfen. Jedenfalls will ich es tun.«
    Macro lächelte verschmitzt. »Bekommst du immer, was du willst?«
    Sie blickte auf, sah seinen Gesichtsausdruck und lächelte zurück. »Immer.«
    »Dein Vater hat es bestimmt nicht leicht mit dir.«
    »Das würde ich nicht sagen. Ich bin eine loyale Tochter und würde ihm niemals Schande bereiten. Aber ich weiß, was ich will, und er respektiert das.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich meiner Tochter, wenn ich denn eine hätte, derart ihren Willen lassen würde.«
    »Dann ist es ja gut, dass ich nicht deine Tochter bin.« Sie beugte sich wieder über das Töpfchen. »Den anderen Arm, bitte.«
    Sie schwieg einen Moment, als sie begann, das Fett sanft aufzutragen. »Dein Freund Cato scheint mir ein recht ungewöhnlicher Krieger zu sein.«
    »Wem sagst du das! Aber bei allen Eigenheiten ist er doch ein verdammt guter Soldat. Kämpft wie eine Furie und ist beinahe jedem Mann gewachsen. Außer mir, natürlich. Und er hat einen guten Kopf. Sein einziger Fehler ist, dass er manchmal zu viel denkt.«

    »Ja, er kommt mir wie ein recht empfindsamer Typ vor.«
    »Empfindsam?« Macro wiederholte das Wort mit Abscheu,

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