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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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des feindlichen Beschusses einzuschätzen. Es waren bereits mehrere Brände ausgebrochen, und die Löschmannschaften versammelten sich um die Flammen, schlugen heftig darauf ein und besprengten sie mit Wasser. Doch kaum war ein Feuer unter Kontrolle und schließlich gelöscht, landete an anderer Stelle ein neues Geschoss und löste den nächsten Brand aus. Einer der Onager hatte eine größere Reichweite als die anderen und warf seine Brandgeschosse tiefer in die Zitadelle hinein. Unter den Augen der beiden römischen Offiziere ging ein Geschoss hinter der Mauer des königlichen Hofplatzes nieder und landete direkt auf dem Bestattungsscheiterhaufen. Die Priester, die gerade dabei waren, die Totenbahre auf den Holzhaufen zu hieven, hätten ihre Bürde vor Überraschung und Schreck beinahe fallen lassen. Gerade noch rechtzeitig fingen sie sich und legten den Leichnam hastig an Ort und Stelle ab, während die Flammen des Brandgeschosses den Scheiterhaufen entzündeten. Dann eilten sie zu ihren Plätzen hinter dem König zurück.
    »Da hat jemand Arbeit gespart«, sagte Macro. »Das ist wenigstens ein Feuer, das keiner zu löschen braucht.«
    »Das ist nur gut so. Metellus und seine Leute werden ohnehin sehr unter Druck geraten.«
    Macro betrachtete das Innere der Zitadelle und wägte die Situation ab. »Er wird es nicht schaffen. Ich möchte, dass du jetzt dort hinuntergehst. Setze deine Kohorte als Löschtrupp ein und ersticke diese Brände. Wir können es uns nicht leisten, dass einer davon außer Kontrolle gerät, sonst räuchert der Feind uns noch aus.«

    »Aber, Herr, was, wenn sie angreifen? Meine Männer werden auf der Mauer gebraucht.«
    »Das schaffe ich schon mit meiner Kohorte und Balthus und seinen Jungs«, entschied Macro. »Geh jetzt!«
    Cato rannte zum Turm links vom Tor und winkte Centurio Parmenion zu sich. »Sag den Männern, sie sollen Schilde und Speere ablegen und von der Mauer heruntersteigen. Wir sollen diese Brände löschen. Gib den Befehl an die anderen Centurionen weiter!«
    »Jawohl, Herr.«
    Cato rief dem nächststehenden Hilfssoldaten zu, ihm zu folgen, und eilte die Treppe hinab. Sobald sie auf dem Steinpflaster hinter dem Tor standen, führte er sie zum nächsten Wasserfass und den daneben aufgestapelten Kübeln und Matten. »Nehmt euch die! Schöpft Wasser in die Eimer und stellt euch dort drüben auf!«
    Sobald die Männer bereit waren, teilte Cato sie in Abteilungen ein, die jeweils bei einer Brandstelle arbeiten sollten. Sobald das Feuer gelöscht war, sollten sie zum Wasserfass zurückkehren und auf den nächsten Angriff warten. Nicht, dass sie lange warten würden müssen, überlegte Cato. Die Aufständischen nutzten ihre Waffen mit wilder Entschlossenheit, und andauernd brachen neue Brände aus. Dennoch führte Macros Entscheidung, den Löschtrupp mit Catos Männern zu verstärken, dazu, dass die Verteidiger die Brände unter Kontrolle behielten und sie erstickten, ehe sie sich ausbreiten konnten. Der Nachmittag wich dem Abend, doch der Beschuss ging weiter. Nur selten, wenn die Brandgeschosse an Stellen gelandet waren, zu denen die Löschtrupps nicht sofort Zugang fanden, stellten die Brände eine ernsthafte Bedrohung
dar. Als die Abenddämmerung sich über die Stadt senkte, verschob der größte Onager sein Ziel ein wenig, und seine Geschosse landeten nun auf dem Hof, der als Hospital diente. Cato bemerkte dies, und sobald er begriff, wohin die Brandgeschosse fielen, wurde sein Herz von Angst um Julia ergriffen. Er dachte darüber nach, schnell zum Hospital zu eilen, um sich zu vergewissern, dass sie unverletzt war, aber er konnte seine Männer und seine Pflicht auch für eine noch so kurze Zeit nicht im Stich lassen. Dann bemerkte er aus der Richtung des Hospitals einen wabernden orangeroten Schein und sah die ersten Flammen in die Dunkelheit hinauflodern. Cato wusste, dass so tief in der Zitadelle keine Löschtrupps postiert waren und dass das Feuer sich rasch ausbreiten würde, wenn es nicht unter Kontrolle gebracht wurde. Er winkte Metellus’ Optio zu sich und rief ihm seine Befehle zu, während der Mann noch auf ihn zurannte.
    »Du übernimmst hier das Kommando! Ich führe zwei Abteilungen zum Hospital.« Cato zeigte auf die Flammen, die dort bereits aufloderten. »Los!«
    »Jawohl, Herr!«
    Cato eilte zu dem Stapel Matten und nahm sich eine. Sie war feucht und roch modrig – genau richtig zum Ersticken von Flammen, dachte er mit grimmigem Lächeln. Dann trat er zu den

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