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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Getreide haben wir gerettet?«, fragte Macro ruhig.
    Cato sah auf seine Wachstäfelchen. »Dreißig Körbe. Und einen Teil des Pferdefleischs. Die vom Feuer beschädigten Getreidefässer lasse ich daraufhin überprüfen, ob noch etwas zu retten ist, aber viel wird es nicht sein.«
    »Das kann ich sehen.« Macro zeigte auf den qualmenden Haufen zu seinen Füßen. Er holte tief Luft. »Wie lange reichen die Vorräte also noch?«
    »Bei der gegenwärtigen Größe der Rationen … zwei Tage.«
    »Zwei Tage«, wiederholte Macro bitter. »Die Männer sind schon jetzt auf halbe Ration gesetzt.«
    »Wir könnten die Rationen noch einmal halbieren. Das würde allerdings bedeuten, dass sie zu schwach wären, einem weiteren Angriff standzuhalten.« Cato blickte von seinen Aufzeichnungen auf. »Es gibt leider noch mehr schlechte Nachrichten.«
    »Wirklich? Was für eine Überraschung.« Macro seufzte. »Schieß los.«
    »Wir haben zur Bekämpfung der Brände viel Wasser verbraucht. Die Zisterne ist nur mehr eine Handbreit hoch gefüllt. Es sieht so aus, als würde uns das Wasser zur gleichen Zeit wie die Nahrung ausgehen. Wenn uns allerdings noch so eine Nacht wie die gestrige erwartet, sind wir sowieso so gut wie erledigt.«
    »Scheiße«, murmelte Macro. »Hast du auch irgendwelche guten Nachrichten für mich?«
    »Ja.« Cato tippte mit seinem Griffel auf das Wachstäfelchen. »Es gab nur wenige Verluste. Acht Tote, darunter fünf Zivilisten. Zwanzig Verletzte, drei durch herabfallende
Steine und der Rest mit Verbrennungen.« Cato klappte seine Wachstäfelchen zu und sah auf die Trümmer des Lagerhauses. »Was ich nicht verstehe, ist, warum sie keine weiteren Anstrengungen unternommen haben, das Tor zu durchbrechen oder die Mauer zu überwinden. Sie müssen doch gewusst haben, dass wir Männer von den Mauern abziehen mussten, um die Brände zu bekämpfen.«
    »Das ist doch offensichtlich. Warum sollten sie Männer opfern, wenn sie wissen, dass sie uns ausräuchern oder aushungern können?«
    »Das ergibt Sinn.« Cato gähnte und reckte sich. »Wie lauten deine Befehle, Herr?«
    »Hm.« Macro rieb sich die müden Augen, bevor er antwortete: »Die Männer, die auf der Mauer geblieben sind, sollen die erste Wache des Tages übernehmen; der Rest kann sich ausruhen. Die Leute haben sich eine Ruhepause verdient. Und sie brauchen sie.«
    »Geht es uns nicht allen so?«
    »Wir bekommen unsere Pause später. Eins nach dem anderen.« Macro wandte sich seinem Freund zu. »Wir müssen entscheiden, wie wir mit dem Nahrungs- und Wassermangel umgehen. Am besten schickst du Thermon eine Nachricht und bittest um ein Treffen. Der König, seine Berater, der Botschafter, Balthus und wir.«
    »Jawohl, Herr. Wann?«
    Macro dachte einen Moment lang nach. »So bald wie möglich. Am besten in der dritten Stunde. Im Audienzsaal des Königs.«
    »Jawohl, Herr.«
    Cato wollte gerade gehen, als Macro ihn am Arm berührte. »Dieses Mädchen, deine Julia. Wie geht es ihr?«

    »Ein paar Verbrennungen. Das ist alles. Sie hat mir eine Nachricht geschickt«, erklärte Cato rasch. »Ich hatte keine Zeit, selbst nachzusehen.«
    Macro lächelte. »Du brauchst dich nicht vor mir zu rechtfertigen, Junge. Ich bin einfach nur froh zu wissen, dass sie noch immer unter uns weilt. Habt ihr irgendwelche Pläne, falls wir lebend aus dieser Sache herauskommen?«
    Cato zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Dafür ist es noch zu früh. Ich meine, ich hätte gerne Pläne, aber sie ist die Tochter eines Senators, und ich bin nur ein gewöhnlicher Soldat.«
    »Nein, das stimmt nicht«, gab Macro zurück. »Du bist ein ungewöhnlicher Soldat. Ich habe keine Ahnung, wie weit du es eines Tages noch bringen wirst, aber dein Potenzial ist für jedermann ersichtlich. Auch für den Botschafter. Ich könnte mir vorstellen, dass er stolz wäre, dich in seine Familie aufzunehmen. Andernfalls wäre er ein verdammter Dummkopf, aber Sempronius kommt mir überhaupt nicht wie ein Dummkopf vor.«
    »Ja«, antwortete Cato voller Unbehagen. »Ich glaube nicht, dass ihm meine Beziehung mit Julia noch lange verborgen bleiben wird, falls er sie nicht ohnehin schon erraten hat.«
    »Beziehung?« Macro machte eine listige Miene. »Von wie viel Beziehung reden wir denn da?«
    »Wie meinst du das?«, fragte Cato abwehrend.
    »Ich meine, habt ihr beiden es schon miteinander getrieben?«
    Cato zuckte bei diesem Ausdruck zusammen, und Macro gluckste. »Na gut, wenn dir diese Formulierung

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