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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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belauern.«
    »Na ja, jemand hat den Prinzen umgebracht. Und er hat seine Gründe dafür gehabt.«
    Cato schüttelte den Kopf. »Das hier gerät allmählich außer Kontrolle. Aber ich muss jetzt gehen. Behalte den Wein.« Er stand auf, reckte sich und nickte Archelaus zu. »Pass auf dich auf.«
    »Du auch, Römer. Und sei auf der Hut.«
    »Bin ich.« Cato drehte sich um und ging nach einem Moment des Zögerns zu einem Raum am Ende der Kolonnade. Julia wusch in einem Bronzebecken unter dem Fenster gerade ein paar Verbände aus, als Cato eintrat.
    »Machst du denn niemals Pause?«, rief er ihr zu.
    Julia hielt inne und blickte sich mit einem erschöpften Lächeln um. »Nein. Du etwa?«
    Als Cato durch den Raum auf sie zukam, wischte sie rasch die Hände an ihrer langen Tunika ab. Sie stand in einem schräg durchs Fenster einfallenden Sonnenstrahl und sah so reizend aus, wie er es nie zuvor gesehen hatte. Er spürte, wie sein Herz schneller schlug, als er auf sie zuging. Dann geschah etwas vollkommen Unerwartetes.

    Ohne nachzudenken ergriff Cato ihre Hände, beugte das Gesicht zu ihr hinunter und küsste sie auf die Lippen. Er spürte, wie Julia erstarrte, doch nur einen Moment lang, dann erwiderte sie seinen Kuss, drückte die Lippen sanft gegen die seinen und befreite ihre Hände, um die schlanken Arme um ihn zu legen und Cato in eine enge Umarmung zu ziehen. Ihm wurde schwindlig, und eine Woge der Leidenschaft flutete durch jede Ader in seinem Körper. Er schloss die Arme um sie und drückte sie fest an sich.
    Plötzlich entzog sie ihm ihren Mund. »Aua! Wenn du gestattest?«
    »Was denn? Was ist los?«
    Julia nickte zu seinem Schwertknauf hinunter. »Der hat mich gedrückt. Glaube ich.«
    Cato wurde rot. »Es tut mir leid. Ich wollte nicht … ich habe mich hinreißen lassen.«
    »Allerdings!« Julia küsste ihn erneut, rasch. »Endlich. Ich hatte mich schon gefragt, wann du mich küssen würdest. Wenigstens hatte ich darauf gehofft.«
    Cato umfing ihre Wange mit der Hand und sah ihr in die Augen. »Dann empfindest du also dasselbe wie ich?«
    »Natürlich, du Dummkopf.« Sie küsste seine Hand. »Ehrlich, Cato, die meisten Männer können ihre Hände gar nicht von den Frauen lassen. Ich fing schon an, an dir zu verzweifeln. Aber andererseits bist du wohl nicht wie die meisten Männer. Das mag ich an dir.«
    »Wir kennen einander doch erst seit wenigen Tagen. Bin ich denn so leicht zu durchschauen?« Cato lächelte kläglich.
    »Nur auf die Weise, die für mich zählt.« Sie griff zu
seiner Schulter hoch, zog sein Gesicht zu sich hinunter und küsste ihn wieder, diesmal leidenschaftlicher und länger, bis man ein verlegenes Husten und ein Klopfen am Türrahmen hörte. Julia trat von Cato zurück und sah den Chirurgen an. »Ja, was ist los?«
    »Ich habe noch einige Verbände gefunden, meine Dame. Die müssen gewaschen werden.«
    »Schön. Bring sie her.«
    »Äh«, murmelte Cato. »Ich, äh, geh jetzt besser zu den Männern zurück. Dann sehe ich dich also wieder?«
    »Natürlich.« Julia wirkte überrascht. »So schnell wirst du mich nicht los.«
     
    Cato lächelte bei der Erinnerung an diese Begegnung und die noch vertraulicheren Stelldicheins, zu denen es seitdem gekommen war.
    »Warum grinst du so?«, fragte Macro.
    »Wie?« Cato fuhr schuldbewusst zusammen und schüttelte die Erinnerung ab, wie er mit Julia am Vorabend im Mondschein gesessen und beobachtet hatte, wie die silbrigen Wolken an den Sternen vorbeizogen. »Entschuldigung, ich war in Gedanken.«
    Macro sah ihn einen Moment lang an und schüttelte dann den Kopf. »Das hat mir gerade noch gefehlt, ein liebestoller Knabe als Stellvertreter. Komm schon, Cato. Bleib mit den Gedanken bei der Sache und nicht bei ihrem Arsch. Wir haben auch so schon genug Probleme. Schau dort.«
    Cato blickte in die Richtung, die Macro ihm zeigte, und sah ein solides Balkengerüst, das hinter der Mauer des Händlerplatzes aufragte. Dann erkannte er, was es war.

    »Ein Onager.«
    »Genau. Und sie bauen noch mehr davon. Die Aufständischen haben hinter dieser Mauer eine Artilleriestellung angelegt. Sehr klug. Wir haben keine Möglichkeit, sie anzugreifen, und sie befinden sich in Schussweite auf das Tor und die Gebäude dahinter.« Macro kratzte seine Bartstoppeln am Kinn. »Wir sagen Balthus besser, dass er seine Bogenschützen hier hochschicken soll. Und die Ballisten-Mannschaften sollen tun, was sie können, um die Aufständischen zu stören. Kümmere dich darum.«
    Als

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