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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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kam und er ihn zuklappte. Parmenion warf mit raschen Griffelstrichen eine Notiz auf sein Wachstäfelchen. Cato schritt weiter. Er beendete die Inspektion und vergewisserte sich, dass alle Männer wie befohlen nur das Nötigste an Ausrüstung und Vorräten bei sich trugen. Dann bestieg er das Pferd, das ein Offiziersbursche für ihn am Zügel hielt, und trabte zur Spitze der Kolonne.
    »Zweite Illyrische!«, rief er und hielt einen Moment lang inne, um die Tatsache zu genießen, dass er nun Präfekt Cato war und seine Männer in den Krieg führte. »Vorwärts, marsch!«
    Die Hilfskohorte stapfte durchs Lagertor und marschierte zur Straße nach Palmyra. Es war noch nicht Mittag, doch die Sonne brannte bereits gnadenlos auf die ausgedörrte Erde nieder, und der allgegenwärtige, sich überall festsetzende Staub wurde von den genagelten Stiefeln der Soldaten und den Hufen der Pferde aufgewirbelt und hing wie ein dünner Nebel in der Luft.
    Als sie um die Ecke des Lagers bogen, sah Cato, dass Macros Kohorte schon auf dem Weg stand und wartete. Als die Zweite Illyrische heranmarschierte und sich am Ende der Kolonne aufstellte, ritt Macro auf Cato zu und hob grüßend die Hand.
    »Was hat euch aufgehalten?«
    Cato hob die Augenbrauen und antwortete gut gelaunt: »Wir sind so schnell gekommen, wie wir konnten, Herr.«

    Macro runzelte bei seinem Tonfall die Stirn, und Cato begriff, dass sein Freund nun, unmittelbar vor dem Feldzug, wieder durch und durch Soldat war.
    »Tut mir leid, Herr. Wir werden nicht wieder zu spät kommen.«
    »Das will ich auch hoffen.« Macro drehte sich um und deutete mit einem Nicken auf den Weg, der sich vor ihnen erstreckte. »Wir haben einen sehr harten Marsch vor uns, und im Anschluss steht uns ein Kampf bevor, Cato. Das wird der härteste Feldzug, den wir je erlebt haben.«

KAPITEL 7
    M acro führte seine beiden Kohorten in stetem Tempo in die ausgedörrten Hügel östlich Antiochias. Am Tag brannte die Sonne gnadenlos auf die kleine Kolonne nieder, und nachts fielen die Temperaturen so stark, dass die Männer zitterten, wenn sie sich um ihre Lagerfeuer scharten und getrocknetes Fleisch und hartes Brot kauten. Am ersten Abend murrten die Männer erbittert darüber, dass sie im Freien schlafen mussten, und nach einer ungemütlichen Nacht waren sie schon wieder auf den Beinen, als die Sterne noch durch die samtige Dunkelheit schimmerten. Die ersten beiden Tage gestattete Macro ihnen nur eine kurze Mittagsrast, und wenn die Kolonne abends haltmachte, weil es zu dunkel war, um den Weg zu sehen, waren die Männer zu müde, um sich noch über das Fehlen von Zelten zu beschweren. Sie taumelten einfach nur zu ihrem Platz in der Schlafreihe, ließen ihre Ausrüstung fallen, rollten sich auf dem Boden zusammen und schliefen beinahe sofort ein. So lagen sie dann, bis sie geweckt wurden, um ihre Wache anzutreten.
    Longinus’ Befehl verlangte das Maximum an Schnelligkeit. Macro sollte so viele Stunden marschieren, wie er konnte, und am Ende des Tages kein Marschlager errichten. Als Soldat mit jahrelanger Feldzugserfahrung bereitete es Macro großes Unbehagen, dass er die Sicherheit um der Schnelligkeit willen opfern musste. Um das Fehlen
von Graben und Schutzwall auszugleichen, stellte er doppelte Wachen und obendrein berittene Vorposten auf. Die Bürde des zusätzlichen Wachdienstes kam noch zu den erschöpfenden Märschen hinzu, und am dritten Tag fiel eine kleine Zahl von Männern zurück und holte die Haupttruppe erst spät am Abend ein.
    »Das kann nur noch schlimmer werden«, murmelte Cato, als er beobachtete, wie die letzten Männer eintrafen und auf der Suche nach ihren Einheiten zwischen den dunklen Reihen herumtappten, die auf dem steinigen Boden lagen. »In ein oder zwei Tagen schaffen sie es nicht mehr, uns einzuholen. Sie werden sich auf der Straße hinter uns herschleppen. Leichte Beute für Räuber oder den Feind.«
    »Das lässt sich nicht ändern«, antwortete Macro, lehnte sich dann gähnend gegen seine Satteltasche zurück und zog den schweren Militärmantel über sich. »Ein paar Trödler gibt es in jeder Kohorte. Ein paar Marschtage, und man weiß, wer dazugehört.«
    »Trödler?« Cato schüttelte den Kopf. »Ich habe heute Nachmittag gesehen, wie ein paar gute Leute hinter der Kolonne zurückgeblieben sind. Wenn wir dieses Tempo beibehalten, werden die Männer, die es überhaupt bis nach Palmyra schaffen, nicht mehr kämpfen können.«
    »Oh, sie werden kämpfen«, gab Macro

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