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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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zuversichtlich zurück. »Oder sie werden sterben.«
    »Ich wünschte, ich könnte deinen Optimismus teilen.«
    Macro wandte sich Cato zu, und im blassen Schein der Sterne erkannte Cato den belustigten Gesichtsausdruck seines Freundes.
    »Was ist? Was ist daran so verdammt komisch?«

    »Wer hat denn gesagt, dass ich ein Optimist bin? Ich sage dir einfach nur, wie es ist. Wie es für Soldaten auf einem Feldzug seit je war. Du glaubst, Britannien war hart? Verglichen mit der Wüste war das ein Spaziergang auf dem Forum. Dieses Land ist eine ebenso große Gefahr für uns wie der Feind. Wenn wir in Chalkis sind, haben wir immer noch über hundert Meilen bis Palmyra.« Macro wälzte sich auf den Rücken und legte einen Arm unter den Kopf. »Das hier ist der einfache Teil, Cato. Warte nur ab, bis wir die Wüste erreichen. Dann habt ihr, du und die Männer, wirklich etwas, worüber ihr euch beklagen könnt. Den Anweisungen des Statthalters zufolge gibt es dort so gut wie keine Chance, Wasser zu finden. Die Männer müssen Wasser für fünf oder vielleicht sogar sechs Tage mitnehmen, wenn wir Chalkis verlassen. Ich habe keine Ahnung, in welcher Verfassung sie sein werden, wenn wir Palmyra erreichen. Aber ich weiß, dass wir dort kämpfen müssen wie noch nie.«
    »Dann ist es vielleicht ratsam, ihnen vor dem Kampf die Gelegenheit zur Rast zu geben«, beharrte Cato. »Die doppelten Wachen machen die Sache auch nicht besser. Wir sind noch immer weit von Palmyra entfernt.«
    »Cato, du hast gesehen, wie mühelos dieser Partherprinz und seine Leute zwischen unseren Vorposten hindurchgeschlüpft sind und plötzlich auf der Türschwelle des Statthalters standen.« Macro deutete mit dem Daumen zum Horizont. »Wer sagt dir, dass sie nicht in diesem Augenblick dort draußen lauern und uns beobachten? Und nur auf eine Gelegenheit zum Angriff warten? Dieses Risiko gehe ich nicht ein. Am besten«, überlegte er, »machen wir von jetzt an auch kein Lagerfeuer mehr. Nur
für den Fall, dass dort draußen der Feind steht. Mir ist lieber, die Männer frieren und sind erschöpft, als dass sie tot sind. Außerdem …« Er unterbrach sich und gähnte. »Wir haben noch ein dringenderes Problem.«
    »Ach ja?«
    »Ja. Die Offiziere und Soldaten meiner Kohorte sind nicht gerade begeistert, dass ich zu ihrem neuen Kommandanten ernannt wurde. Als wäre Crispus’ Hinrichtung nicht schon schlimm genug, ist ihnen jetzt auch noch der ehemalige Kommandant von Crispus’ Opfer vor die Nase gesetzt worden. Das ist gleichsam ein Schlag ins Gesicht. Da fragt man sich unwillkürlich, ob der Statthalter uns auf dem Weg nach Palmyra nicht einfach noch mehr Ärger bereiten wollte.«
    »Das würde mich nicht wundern«, antwortete Cato düster. »Noch ein bisschen in der Wunde bohren. Was sagen deine Männer denn?«
    »Sie sagen es mir nicht direkt ins Gesicht. Es ist eher der Tonfall ihrer Bemerkungen und die insgesamt verdrossene Art, wenn ich in der Nähe bin. Natürlich ist es mir scheißegal, was sie von mir halten. Solange sie gehorchen. Trotzdem sollten wir besser darauf achten, dass es nicht zu weiterem Ärger zwischen den Legionären und den Hilfssoldaten kommt. Das Letzte, was wir gebrauchen können, ist, dass sie sich voreinander in Acht nehmen müssen, während sie eigentlich nach dem Feind Ausschau halten sollten.«
    »Ganz recht.« Cato blickte sich ein letztes Mal im Lager um, bevor er sich auf den Boden legte und versuchte, es sich unter seinem Mantel bequem zu machen. Doch trotz der Tageshitze waren die Nächte kalt, und er zitterte.
Er wusste, dass es eine Weile dauern würde, bevor er einschlafen konnte, falls er überhaupt Ruhe fand.
    »Macro?«
    »Hmm?«, brummte Macro schläfrig. »Was ist denn?«
    »Wie sieht dein Plan aus, wenn wir vor Palmyra eintreffen?«
    »Plan?« Macro machte eine Pause, bevor er antwortete. »Longinus hatte in dieser Hinsicht nicht viel zu sagen. Nur, dass wir uns zur Zitadelle durchkämpfen und sie halten sollen, bis er eintrifft.«
    »Das setzt voraus, dass Artaxes und seine Gefolgsleute die Zitadelle bis dahin noch nicht eingenommen haben.«
    »Genau.«
    »Und falls doch?«
    »Dann sehen wir ganz schön alt aus. Bis dahin haben wir unser Wasser aufgebraucht, Rückzug ist also unmöglich. Wir müssen Palmyra entweder selbst einnehmen oder aufgeben.« Macro lachte in sich hinein. »Es ist immer dieselbe Geschichte. Tod oder Schande. Schöne Wahl, was?«
    »Schöne Wahl«, stimmte Cato leise zu.
    »Aber es lässt

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