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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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zeitweilige Ernennung zum Präfekten.
    »Wir treffen uns auf dem Weg vor dem Lager. Die Männer sollen mit leichtem Gepäck marschieren. Nur die Waffen, die Minimalausrüstung und Essensrationen. Zusatzrationen können auf den leichten Wagen befördert werden.«
    »Jawohl, Herr, verstanden. Sie werden bekommen, was sie brauchen.«
    »Bestens.« Macro klopfte Cato leicht auf die Schulter. »Und nun werde ich mich wieder unter die Adlerstandarte begeben.«
    Er überließ es seinem Offizier, den Männern den Befehl zu geben, sich zum Aufbruch bereitzumachen, und begab sich zu seinem Kommando, Castors Kohorte in der Zehnten Legion. Der Schreiber des Statthalters erwartete ihn vor dem Zelt des Hauptquartiers. Er war von dessen Haus hierhergerannt und rang um Atem, als er Macro das mit einem Siegel versehene Wachstäfelchen reichte.
    »Deine Kommandovollmacht, Herr … und die Befehle des Statthalters.«
    Macro nickte knapp und betrat das Zelt. Drinnen saßen zwei Veteranen auf Hockern an ihren Schreibtischen und bemühten sich eilig, beschäftigt auszusehen. Macro zeigte auf den erstbesten Mann.
    »Du! Hol meine Offiziere her. Ich möchte sie sofort sehen. Sag ihnen, dass die Kohorte einen neuen Kommandanten hat. Und du, benachrichtige die Optios, dass sie
die Männer auf einen harten Marsch vorbereiten sollen und« – er grinste – »auf einen noch härteren Kampf.«
     
    Sobald die Männer sich aufgestellt hatten, führte Cato eine strenge Inspektion jeder Centurie durch. Centurio Parmenion, den er zu seinem Adjutanten gemacht hatte, weil er der älteste und erfahrenste Offizier der Hilfseinheit war, ging mit Wachstäfelchen und Griffel bewaffnet neben ihm her, bereit, Notizen für seinen Kommandanten zu machen. Es war komisch, dachte Cato. Noch am Morgen hatte er selbst Parmenions Aufgabe gehabt, und er wusste genau, welche Bürde sein Nachfolger übernommen hatte. Aber das war nichts im Vergleich zu der Verantwortung, die jetzt auf Catos Schultern lastete. Über achthundert Mann sahen nun auf ihn und würden ihn an Macro messen. Das war ein hoher Standard, überlegte er grimmig. Aber er war ja kein neuer Kommandant, der gerade erst frisch zur Kohorte gestoßen und darauf erpicht war, sich selbst zu beweisen. Er hatte beinahe ein Jahr lang bei der Zweiten Illyrischen gedient und Seite an Seite mit den meisten der Männer gekämpft. Sie kannten ihn also gut und zollten ihm Respekt. Aber er wusste, dass sie an ihn, da er nun Präfekt der Kohorte war, einen neuen Maßstab anlegen und ihn genau beobachten würden.
    Cato fiel ein Mann ins Auge, der leicht schwankend in der Reihe stand. Er ging schneller und blieb plötzlich vor dem Hilfssoldaten stehen.
    »Name?«
    Der Soldat, ein älterer Mann, den Cato als einen der neuen Rekruten erkannte, die Macro angeworben hatte, nahm Haltung an und versuchte, so aufrecht und stramm
dazustehen, wie er nur konnte, doch der Geruch von billigem Wein verriet ihn.
    »Publius Galenus, Herr.«
    »Nun, Galenus, mir scheint, du bist nicht ganz nüchtern.«
    »Nein, Herr.«
    »Du weißt, dass Trunkenheit im Dienst ein Verstoß ist.«
    »Jawohl, Herr.«
    »Dafür bekommst du eine Woche lang zusätzlichen Arbeitsdienst und dir werden zehn Tage Sold gestrichen.«
    »Das ist ungerecht, Herr«, murrte Galenus. »Vor einer Stunde war ich noch nicht im Dienst. Keiner von uns war das. Wir haben uns alle auf eine Nacht in der Stadt gefreut, und ich habe beschlossen, schon vorab einen zu heben – du weißt ja, was für Gauner die Weinhändler hier sind -, und plötzlich werden wir zu den Waffen gerufen und, na ja …« Er sah Cato an, »hier sind wir, Herr.«
    »In der Tat.«
    Einen Moment lang hätte Cato die Bestrafung des Mannes beinahe aufgehoben. Galenus hatte nicht ganz Unrecht. Man konnte ihm kaum die Unwägbarkeiten des Militärlebens zum Vorwurf machen. Aber nun hatte Cato sein Urteil bereits verkündet, und wenn er jetzt seine Meinung änderte, würde das wie Unentschlossenheit wirken. Er fragte sich einen Moment lang, was Macro tun würde, und die Antwort war klar.
    »Parmenion, notiere für diesen Mann den Arbeitsdienst und die Geldstrafe. Trunkenheit im Dienst ist ein Verstoß, unter welchen Umständen auch immer.«
    Galenus runzelte betrunken die Stirn. »Aber das ist ungerecht, Herr.«

    Cato wandte sich wieder an Centurio Parmenion.
    »Füge noch zehn Nächte doppelte Wache wegen Insubordination hinzu.«
    Galenus blieb der Mund offen stehen, bevor ihm ein Rest Selbstkontrolle zu Hilfe

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