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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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inzwischen dicht vor ihnen lag, verbargen der Sand und die zunehmende Dunkelheit es vor ihren Blicken.
    »Jetzt ist es nicht mehr weit«, brummte Castor vor sich hin.
    Septimus hörte ihn. »Gut. Sobald ich in meinem Zelt bin, spüle ich mir als Erstes meine eingetrocknete Kehle mit einem Tropfen Wein aus.«
    »Gute Idee. Macht es dir etwas aus, wenn ich dir dabei Gesellschaft leiste?«
    Septimus biss ob dieser unerwarteten Frage die Zähne zusammen und fand sich nur widerwillig damit ab, den letzten Beutel Wein, den er durch die Wüste aus Palmyra
mitgebracht hatte, zu teilen. Er räusperte sich und nickte. »Es wäre mir eine Freude, Herr.«
    Castor lachte und schlug ihm auf die Schulter. »Braver Kerl! Wenn wir nach Palmyra kommen, geht der erste Becher Wein auf meine Kosten.«
    »Jawohl, Herr. Danke.« Septimus blieb unvermittelt stehen und spähte angestrengt über den Pfad vor ihnen. Dann gab er der Kolonne mit erhobener Hand das Zeichen zum Anhalten.
    »Was ist los?«, fragte Castor, der dicht neben seinem Untergebenen stehen geblieben war. »Was ist?«
    Septimus nickte zum Lager hinüber. »Ich habe etwas gesehen, unmittelbar vor uns. Einen Reiter.«
    Beide Offiziere spähten angestrengt in die Sandwirbel vor ihnen, doch es war niemand zu sehen oder zu hören, weder beritten noch zu Fuß. Man sah nur die verschwommenen Flecken verkrüppelter Büsche, die zu beiden Seiten des Pfades wuchsen. Castor schluckte und zwang seine verkrampften Muskeln, sich zu entspannen.
    »Was genau hast du gesehen?«
    Septimus, der den Zweifel in der Stimme seines Vorgesetzten hörte, sah ihn verärgert an. »Einen Reiter, wie schon gesagt. Ungefähr fünfzig Schritt vor uns. Der Sand hatte sich für einen Moment gelichtet, und da habe ich ihn kurz gesehen.«
    Castor nickte. »Bist du dir sicher, dass es nicht einfach nur ein Hirngespinst war? Es könnte ohne Weiteres einer dieser schwankenden Büsche gewesen sein.«
    »Wenn ich es dir doch sage, Herr. Es war ein Pferd. Ohne jeden Zweifel. Ich schwöre es bei allen Göttern. Dort vor uns.«

    Castor wollte gerade antworten, als beide Männer über das Heulen des Windes hinweg ein leises metallisches Klirren hörten. Das Geräusch war für jeden Soldaten unverkennbar: das Kreuzen von Schwertklingen. Einen Moment später war ein gedämpfter Schrei zu hören – und dann nichts mehr außer dem Heulen des Windes. Castor spürte, wie ihm das Blut in den Adern gefror. Mit gesenkter Stimme befahl er Septimus: »Gib den anderen Offizieren Bescheid. Die Männer sollen sich in dichter Formation aufstellen. Aber leise.«
    »Ja, Herr.« Centurio Septimus salutierte und ging zurück, um den Befehl weiterzugeben. Während die Männer sich zu beiden Seiten des Pfades auffächerten, trat Castor ein paar Schritte näher an das Lager heran. Eine Laune des Windes gestattete ihm einen kurzen Blick auf das Torhaus, wo er eine gegen dessen Balken gesunkene Leiche erblickte, in der mehrere Pfeile steckten. Dann verbarg ein Staubschleier das Lager wieder vor seinen Blicken. Castor zog sich zu seinen Männern zurück. Die Hilfssoldaten hatten sich vierfach gestaffelt quer über dem Pfad aufgestellt, die Schilde erhoben und die Speere nach vorn gerichtet, während sie nervös zum Lager blickten. Septimus erwartete seinen Kommandanten bereits an der Spitze der rechten Flanke der Centurie. Neben ihnen lag der Abhang, ein Gewirr aus Felsen und Gestrüpp.
    »Hast du irgendetwas gesehen, Herr?«
    Castor nickte und trat direkt neben den anderen Offizier. »Das Lager ist angegriffen worden«, sagte er leise.
    »Angegriffen?« Septimus hob die Augenbrauen. »Von wem denn? Von den Parthern?«
    »Von wem sonst?«

    Septimus nickte. Seine Hand glitt zum Griff seines Schwertes. »Wie lauten deine Befehle, Herr?«
    »Sie sind noch immer in der Nähe. In diesem Sandsturm können sie überall auf uns lauern. Wir müssen versuchen, das Lager zurückzuerobern, sie zu vertreiben und das Tor zu schließen. Das ist unsere beste Wahl.«
    Septimus lächelte grimmig. »Unsere einzige Wahl, wolltest du wohl sagen, Herr.«
    Castor antwortete nicht, sondern warf sich den Umhang über die Schultern zurück und zog sein Schwert. Er streckte es gen Himmel und blickte die Formation entlang, um sicherzugehen, dass die anderen Offiziere seinem Beispiel folgten und das Signal weitergaben. Castor hatte keine Ahnung, mit wie vielen Feinden sie es zu tun hatten. Wenn sie kühn genug gewesen waren, das Lager zu erstürmen, mussten sie auch in

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