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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Druck der anbrandenden Wassermassen nachgegeben. Hinter den kaum noch erkennbaren Mauerresten lag der Hafen, ein Durcheinander von Schutt, Holztrümmern und Ziegeln, die keine Verbindung mehr mit dem ordentlichen Raster der Straßen aufwiesen, auf denen einmal die Stadtbewohner umhergewimmelt waren. Jetzt stolperte eine Handvoll Gestalten in den Ruinen herum, andere saßen einfach nur da und starrten ins Leere.
    Die drei Römer blieben am Rande von Matala stehen, bestürzt von der Szenerie des Grauens. Macro holte tief Luft.
    »Da kommen wir nicht so ohne weiteres durch. Wir sollten die Stadt besser umgehen und nachsehen, wie es weiter landeinwärts ausschaut.« Er zeigte zum Hang. Die Klippen beiderseits der Bucht machten steilen Hügeln Platz, welche die Stadt einfassten und sich zu einem Hohlweg verengten, der im Bogen von der Küste wegführte.
    Sie setzten sich wieder in Marsch und blieben in einiger Entfernung von den Überresten der Stadtmauer. Ein Großteil der Büsche und Bäume war fortgespült worden, und nun waren die Hänge mit Trümmern, toten Menschen und Tieren bedeckt – die gleiche Szenerie, wie die drei Männer sie bereits am Strand vorgefunden hatten. Sie kamen am Wrack eines kleinen Frachtschiffs vorbei, das von der Flutwelle mitgerissen worden war, bis es gegen einen großen Felsen geprallt und daran zerschellt war. Am Felsen hatten sich einige Spanten und Planken verfangen. Cato staunte über die Gewalt der Woge, die ebenso furchtbar gewütet hatte wie ein Bannfluch der Götter.
    Als sie den Engpass erreichten, stellten sie fest, dass der einfachste Weg über die Trümmer der Stadtmauer und mitten durch die Ruinen führte. Eine kleine Gruppe junger Männer war damit beschäftigt, Wertsachen aus einem zerstörten Haus zu bergen, in dem wohl eine der wohlhabenderen Familien der Hafenstadt gelebt hatte. Sie hatten bereits mehrere Büsten ausgegraben und weggeworfen, und nun schleppten die Plünderer Silbertabletts und kleine Truhen weg. Als die Römer vorbeikamen, hielten sie inne und schauten wachsam herüber. Macros Hand wanderte beiläufig zum Schwertknauf.
    »Beachte sie nicht«, murmelte Cato. »Dafür haben wir keine Zeit.«
    »Da hast du Recht.« Macro zog verächtlich die Nase hoch und ließ die Hand wieder sinken.
    Sie gingen an den jungen Männern vorbei, ohne dass ein Wort gewechselt wurde. Der Engpass mündete auf eine weite Ebene, und hier überwogen die Schäden des Erdbebens, das die Insel bis in ihre Fundamente erschüttert hatte. Angeschwemmtes Treibgut gab es hier keines mehr, doch die meisten Häuser waren eingestürzt und hatten ihre Bewohner unter den Trümmern begraben. Andere Bauten waren nur teilweise beschädigt, und einige wenige waren ganz ohne sichtbare Schäden. Bei den größeren Gebäuden war es das Gleiche. Von einigen Tempeln waren nur mehr Schutthaufen übrig geblieben, umringt von Säulenstümpfen, die an abgebrochene Zähne erinnerten. Andere waren unversehrt und überragten trotzig die Ruinen. Hier waren viel mehr Menschen zu sehen als im Hafen. Hunderte wühlten in den Trümmern, retteten aus ihren Häusern, was zu retten war, oder bargen die Besitztümer der Toten. Man sah kleine Menschengruppen auf den Hängen und in einiger Entfernung von der Stadt. Dünne Rauchfahnen stiegen von den Feuern auf, an denen sich die Überlebenden wärmten.
    Auf einem Felsmassiv stand die Akropolis der Stadt, die vergleichsweise wenig Schaden genommen hatte. Die Wände standen noch, wenngleich die Trümmer eines der gedrungenen Wachtürme in die Tiefe gestürzt waren und mehrere Häuser unter sich begraben hatten. Ein Trupp Soldaten bewachte die zu den Toren der Akropolis hochführende Rampe, und hinter den Mauern war das weitgehende unbeschädigte Verwaltungsgebäude zu erkennen.
    »Ich glaube, hier sind wir richtig«, sagte Cato. »Wir sollten mal dorthin gehen.«
    Sempronius nickte und schritt die Hauptstraße entlang, die durch die Stadt zur Akropolis führte. Die Straße war einmal fünfzehn Schritte breit gewesen, doch nun wurde sie von Trümmern gesäumt, durch die eine schmale Gasse hindurchführte. Sie gelangten zur Rampe und wollten zum Tor hinaufgehen, doch die Wachposten verstellten ihnen den Weg. Macro musterte sie kühl. Die Männer waren mit den ovalen Schilden der Hilfstruppen ausgerüstet, wirkten aber nervös und nicht unbedingt einsatztauglich. Ihr Anführer, ein Optio, trat vor und hob die Hand.
    »Keinen Schritt näher. Wer seid ihr, und was wollt

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