Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
belegen?«
    »Der Kapitän wurde über Bord gespült. Aber wenn du möchtest, könnt Ihr den Maat fragen.«
    »Darauf komme ich vielleicht später zurück.« Portillus beäugte sie misstrauisch. »Wenn ich Euch recht verstanden habe, habt ihr die Flutwelle gesehen, die Matala verwüstet hat. Was eine Frage aufwirft: Wenn die Welle so mächtig war, eine ganze Stadt zu zerstören, wie kommt es dann, dass Euer Schiff ungeschoren davongekommen ist?«
    »Wir wären um ein Haar untergegangen, verflucht noch mal!«, warf Macro ein und funkelte Portillus zornig an. »Ich finde eher, du bist ungeschoren davongekommen. Immerhin sitzt du hier herum, während in den Überresten der Stadt alles zum Hades geht.«
    Sempronius legte Macro die Hand auf die Schulter. »Das reicht. Centurio Portillus tut Recht daran, misstrauisch zu sein. In der nächsten Zeit werden eine Menge Leute auf der Insel umherstreifen. Das ist alles, womit ich mich ausweisen kann.« Er hielt Portillus seine Hand mit dem Ring vors Gesicht.
    Portillus kratzte sich am Kinn. »Also gut, wir wollen einstweilen mal davon ausgehen, dass Eure Angaben zutreffen. Weshalb seid ihr hier?«
    »Das war der nächste Hafen, den wir erreichen konnten, nachdem wir die Schäden so gut es ging behoben hatten«, erklärte Sempronius. »Wir hatten gehofft, wir könnten unser Schiff hier wieder seetüchtig machen oder zumindest unsere Reise auf einem anderen Schiff fortsetzen. Aber nachdem wir das Ausmaß der Zerstörungen gesehen haben, ist uns klargeworden, dass wir hier so lange festsitzen werden, bis ein anderes Schiff eintrifft. Deshalb benötigen wir eine Unterkunft. Ich wollte eigentlich Euren Kommandanten um Hilfe bitten, doch der ist wohl derzeit abwesend.«
    »Das stimmt. Er ist zum Palast des Statthalters in Gortyna geritten, um am Jahresbankett teilzunehmen. Der Präfekt mitsamt allen Würdenträgern. Gleich nach dem Erdbeben und der Flutwelle habe ich ihm Nachricht geschickt. Er sollte jeden Moment hier eintreffen und das Kommando übernehmen.«
    »Wie weit ist es bis nach Gortyna?«, fragte Cato.
    »Etwa fünfzehn Meilen.«
    »Und der Präfekt ist noch nicht zurückgekehrt und hat auch keine Antwort gesandt?«
    »Nein. Bislang nicht.«
    Macro atmete tief durch, um seine wachsende Ungeduld zu bezähmen. »Und was hast du in der Zwischenzeit unternommen?«
    »Unternommen?«
    »Um den Menschen dort unten zu helfen.« Macro deutete mit dem Daumen zum Fenster. »Um die Verschütteten zu bergen, die Verletzten zu versorgen, die Nahrungs- und Wasserversorgung der Überlebenden zu organisieren und die Ordnung wiederherzustellen. Nun, ich höre.«
    Portillus legte die Stirn in Falten. »Ich habe mich zuallererst um die Angehörigen meiner Kohorte gekümmert und sie angewiesen, die Befehle des Präfekten auszuführen, sobald er von Gortyna zurückkehrt. Das habe ich getan.«
    »Scheißdreck!«, knurrte Macro. »Du und deine Leute, ihr hockt hier auf dem Arsch, während die Leute dort unten Hilfe brauchen. Es ist eure Pflicht, die Ordnung zu bewahren. Auf einem Garnisonsposten gibt es sonst doch nichts zu tun.«
    Sempronius lachte. »Macro. Ich bin sicher, Centurio Portillus und seine Männer werden alles Nötige tun, sobald der Präfekt zurückgekehrt ist.«
    »Vorausgesetzt, er taucht wieder auf.«
    Portillus wölbte die Brauen. »Weshalb sollte er nicht zurückkommen?«
    »Wann genau hast du ihm die Nachricht geschickt?«
    »Gestern Abend.«
    »Dann hat die Zeit für eine Antwort oder seine Rückkehr ausgereicht. Warum wohl hast du noch nichts von ihm gehört?«
    »Das weiß ich nicht!« Portillus wedelte mit der Hand. »Dafür könnte es alle möglichen Gründe geben. Vielleicht wird er in Gortyna gebraucht.«
    »Vielleicht«, räumte Cato ein. »Aber wenn es Matala schon so schlimm erwischt hat, dürfte auch Gortyna schwer betroffen sein.«
    Während Portillus sich bemühte, die Schlussfolgerungen von Catos Worten zu begreifen, schallte auf einmal Hufgetrappel durch die Basilika. Macro wandte sich um und ging zur Tür. Mit wehendem Umhang eilte jemand durch den Eingang und die Vorhalle und näherte sich zielstrebig dem Büro des Präfekten.
    »Scheint so, als würden wir jetzt erfahren, was in Gortyna passiert ist«, sagte Macro leise.
    Im nächsten Moment stand der atemlose Neuankömmling vor den drei Offizieren und dem Senator. Er bemühte sich, Haltung anzunehmen und zu salutieren, bevor er Meldung erstattete.
    »Ist das Mann, den du nach Gortyna geschickt hast?«,

Weitere Kostenlose Bücher