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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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fragte Sempronius.
    Portillus nickte und wandte sich an den Mann. »Hast du den Präfekten erreicht?«
    »Ja, Herr. Das heißt, ich habe ihn gesehen.«
    »Gesehen? Was soll das heißen? Sprich, Mann!«
    »Ich habe seinen Leichnam gesehen, Herr. Der Präfekt ist tot. Wie nahezu alle Würdenträger der Provinz.«
    »Tot?« Portillus schüttelte den Kopf. »Wie ist er umgekommen?«
    »Als das Erdbeben begann, hielten sich alle im Bankettsaal des Palastes auf. Das Dach ist eingestürzt und hat sie zerquetscht. Die überlebenden Bediensteten waren den ganzen Tag damit beschäftigt, die Toten auszugraben. Nur wenige haben überlebt. Einige davon werden’s aber nicht mehr lange machen.«
    »Das kann ich einfach nicht glauben«, murmelte Portillus. »Das kann nicht sein.«
    Cato trat auf den Boten zu. »Was ist mit dem Statthalter? Ist er tot?«
    »Nein. Jedenfalls lebte er noch, als ich von Gortyna aufgebrochen bin. Aber er ist schwer verletzt. Seine Beine wurden zerschmettert. Er hat mir befohlen, Centurio Portillus Meldung zu erstatten.«
    »Mir?«
    »Jawohl, Herr. Ihr seid der ranghöchste römische Offizier in Matala. Er fordert Euch auf, das Kommando zu übernehmen.«
    »Das Kommando?« Portillus riss bestürzt die Augen auf; auch Angst lag in seinem Blick. »Er muss jemand anderen gemeint haben.«
    »Nein, Herr.«
    »Ich … ich muss nachdenken.« Portillus wankte zurück zum Schreibtisch, dann sah er aus dem Fenster. »Ich brauche Zeit, um einen Plan zu entwerfen. Zeit, um die Ordnung wiederherzustellen. Ich …«
    Er verstummte, die Schultern sackten ihm herab. Macro neigte sich Cato und Sempronius entgegen und flüsterte: »Also, Entschlossenheit sieht anders aus.«
    »Du hast Recht«, sagte Sempronius. »Wir müssen etwas unternehmen. Sofort.«

kapitel 5
    S enator Sempronius räusperte sich und trat einen Schritt vor. »Centurio Portillus!«
    Sein Kommandoton veranlasste den Offizier, sich eilig umzudrehen.
    »Centurio Portillus, in Anbetracht der gegenwärtigen Notlage übernehme ich die Befugnisse des Statthalters. Außerdem übernehme ich das Kommando über die auf Kreta stationierten Truppen und die Seestreitkräfte, angefangen mit dieser Kohorte. Hast du mich verstanden?«
    Portillus wirkte wie unter Schock, desgleichen die übrigen Anwesenden. Nach einer Weile schluckte er und rang die Hände. »Aber, Herr, wie Ihr gerade gehört habt, hat der Statthalter mir das Kommando übertragen.«
    »Der Statthalter ist von der Voraussetzung ausgegangen, dass du der ranghöchste Überlebende bist. Dass ich oder die anderen Offiziere sich auf der Insel aufhalten, hat er nicht gewusst. Da sie in der Legion dienen, nehmen sie einen höheren Rang ein als du, und ich als Senator vertrete hier die Autorität des römischen Senats. Ich bin der passende Ersatz für Statthalter Hirtius und beabsichtige, das Kommando zu übernehmen. Habe ich mich verständlich ausgedrückt?«
    Portillus nickte und biss sich auf die Lippen.
    »Hast du ein Problem mit meiner Entscheidung?«
    »Also, ja, Herr. Das ist eine Frage des Protokolls.«
    »Protokoll?«, knurrte Macro. »Was redest du denn da?«
    »Genaugenommen benötigt ein Senator zum Betreten einer Provinz die Erlaubnis des Kaisers«, fuhr Portillus unsicher fort.
    »Wie?« Macro hob die Stimme. »Was zum Hades faselst du da? Unser verfluchtes Schiff ist so leck wie ein Sieb. Wo sollten wir denn hin? Oder findest du, wir hätten erst mal nach Rom flitzen sollen, um uns vom Kaiser bestätigen zu lassen, dass wir den Fuß auf diese verfluchte Insel setzen dürfen?«
    »So sind die Vorschriften, Herr.«
    »Scheißdreck!«, fauchte Macro. »Scheiß auf die Bestimmungen, du Idiot.«
    Sempronius griff ein. »Centurio Portillus tut Recht daran, das Thema anzusprechen. Doch in Anbetracht der Umstände – der außergewöhnlichen Umstände – denke ich, dass die normalen Regeln nicht gelten. Und außerdem«, sagte er, an Portillus gewandt, »bin ich sicher, dass du gerne bereit bist, die Verantwortung für die Kohorte an einen erfahreneren Offizier zu übergeben. Sehe ich das richtig?«
    Portillus senkte den Kopf. »So ist es, Herr.« Er sah zu dem Boten hinüber, der in der Nähe der Tür verharrte, dann fuhr er mit sehr fester Stimme fort: »Allerdings möchte ich es schriftlich haben, dass Ihr darauf besteht, das Kommando zu übernehmen, und dass Ihr die volle Verantwortung übernehmt, Herr.«
    »Wenn du willst, nimm das zu den Akten«, erwiderte Sempronius, darum bemüht, sich seine

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