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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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paar Kinder vergnügt in den glitzernden Fluten.
    Wasser gab es also in Hülle und Fülle, doch die Nahrung stellte ein Problem dar. Es war drei Tage her, dass er das Kommando über die Kohorte übernommen hatte, doch gleich zu Anfang hatte sich herausgestellt, dass im Hafen kaum etwas zu holen war. Ein wenig Proviant hatten sie von den Besitzungen des Canlius und aus den Ruinen von Matala geborgen und damit die kargen Vorräte der Akropolis aufgestockt. Macro hatte verfügt, dass alle privaten Vorräte der Kohorte übergeben werden sollten, die täglich Rationen an die Überlebenden ausgeben würde. Wer beim Horten von Nahrung oder beim Schwarzmarkthandel erwischt wurde, bekam keine Rationen mehr und wurde aus der Stadt und deren Umgebung verbannt. Wer bei dem Versucht ertappt wurde, sich wieder einzuschleichen, wurde in eine der Zisternen eingesperrt, die Cato zum provisorischen Gefängnis bestimmt hatte. Wer Nahrung aus den Vorräten der Kohorte stahl, musste mit der Hinrichtung rechnen.
    Als der Erlass im Lager verlesen wurde, gab es Proteste, und ein stämmiger Bursche namens Atticus, der Macros Bruder hätte sein können, machte sich zum Sprachrohr der Händlergilde. Macro aber ließ sich nicht umstimmen und hob die Arme, um die Menge zu beruhigen, und als ihm das nicht gelang, zog er das Schwert und klopfte damit auf den Rand des Schildes eines seiner Männer. Als sich das zornige Gemurmel gelegt hatte, holte er tief Luft und zeigte auf Atticus.
    »Es ist mir gleich, was du davon hältst. Wir müssen die vorhandene Nahrung rationieren, sonst verhungern die Menschen. Sobald die Nahrungsversorgung der Stadt wiederhergestellt ist, wird sich die Lage wieder normalisieren. Bis dahin müssen wir uns in Disziplin und Geduld üben.«
    Atticus schnaubte. »Und wir sollen glauben, dass ihr nicht mehr nehmt, als euch zusteht?«
    »Ich werde dafür sorgen, dass die Nahrung gerecht verteilt wird«, entgegnete Macro mit Exerzierplatz-Stimme, so dass alle ihn hören konnten. »Vorrang genießen all jene, die bei der Suche nach Verschütteten und Vorräten helfen und die für die Aufrechterhaltung der Ordnung verantwortlich sind.«
    »Ha!« Atticus reckte die Arme hoch und klatschte. »Ich hab’s doch gewusst. Die Armee kümmert sich um sich selbst, der Rest kann zum Hades gehen! Also, Centurio, da machen wir nicht mit.« Er wandte sich an die Menge. »Ich sage, wir behalten die Nahrungsmittel, die wir haben, für uns selbst! Sollen die Soldaten sehen, wo sie bleiben!«
    Die Menge johlte, und Atticus schüttelte die Fäuste und sonnte sich einen Moment lang in der allgemeinen Unterstützung, dann verschränkte er die Arme vor der Brust und wandte sich Macro zu.
    »Ruhe!«, brüllte Macro. »Ruhe, sagE ich!«
    Die Menge hörte nicht auf, zu johlen und zu pfeifen und die Fäuste zu schütteln.
    Schließlich gab Macro es auf und wandte sich an die zwanzig Soldaten, die er mitgebracht hatte, um seiner Autorität Nachdruck zu verleihen. »Jetzt macht mal ordentlich Krach, Leute!«
    Die Soldaten zogen die Schwerter und hämmerten damit gegen die Innenseite ihrer Schilde. Das ohrenbetäubende Getrommel übertönte den Lärm der Menge. Allmählich kehrte Ruhe ein, und Macro befahl seinen Männern aufzuhören.
    »Schon besser. Also, ich habe euch gesagt, wie es laufen soll, und so wird es auch gemacht. Jeder Versuch, meine Autorität als amtierender Präfekt der Kohorte auszuhöhlen, wird vereitelt werden. Sollte jemand seine Rationen aufstocken wollen, kann er sich den Soldatentrupps anschließen, die die Ruinen durchsuchen. Außerdem brauche ich weitere Männer, um die Verluste durch das Erdbeben auszugleichen. Wer über militärische Erfahrung verfügt, kann sich in der Akropolis melden.«
    »Hört nicht auf ihn!«, schrie Atticus. »Verratet uns nicht. Wenn wir diesem Tyrannen die Stirn bieten, kann er nichts gegen uns ausrichten!«
    »So!« Macro schnippte mit den Fingern. »Das war das Stichwort. Erste Abteilung! Nehmt den Mann fest, im Eilschritt marsch!«
    Atticus riss den Mund auf, doch ehe er sich’s versah, hatten ihn die Hilfstruppen umzingelt. Zwei Soldaten steckten ihre Schwerter in die Scheide und drückten ihm die Arme auf den Rücken. Er wehrte sich vergeblich, während die Menge wütend protestierte. Macro behielt die Ruhe, befahl seinen Männern, zur Akropolis zurückzumarschieren, und schloss zu Atticus und den beiden Soldaten auf, die ihn festhielten.
    »Wenn du ein braver Junge gewesen wärst und den Mund

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