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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Erdbeben dorthin begeben hat.«
    »Vorausgesetzt, er hat überlebt.«
    »Daran habe ich keinen Zweifel. Er ist ein erfinderischer Mann.«
    »Ich nehme an, du könntest uns dorthin führen.«
    »Als Gegenleistung für meine Freiheit … und eine Belohnung.«
    »Erst musst du mir sagen, wo das Gelände liegt«, entgegnete Macro. »Wenn du die Wahrheit sagst, werde ich erwägen, dich freizulassen.«
    »Nichts da. Entweder du lässt dich von mir führen und ich kann anschließend meines Weges ziehen, oder ihr könnt meinetwegen alle verhungern.« Atticus schwenkte beiläufig die Hand. »Du könntest mich natürlich auch foltern, um den Ort zu erfahren, und mich dann heimlich, still und leise beseitigen.«
    Macro nickte bedächtig. »Keine schlechte Idee. Ein rot glühender Schürhaken im Arsch löst praktisch jede Zunge. Wenn du möchtest, probier ich’s mal bei dir aus.«
    Atticus musterte Macro aufmerksam, als wollte er herausfinden, ob er scherzte, doch in Macros Augen lag ein gefährliches Funkeln. Der Grieche schluckte. »Ich zeige dir, wo es ist, dann lässt du mich frei.«
    »Ich werd’s mir überlegen.«
    »Ich werde dir erst helfen, wenn du mir versprichst, mich freizulassen«, erwiderte Atticus so herausfordernd, wie er es vermochte.
    »Für einen Kuhhandel ist es zu spät, mein Freund. Du hast mir schon verraten, dass du etwas weißt, was ich wissen möchte. Ich gehe davon aus, dass du nicht vorhast, dieses Wissen mit ins Grab zu nehmen. Also geht es nur noch darum, dich so lange zu foltern, bis du aufgibst. Und solltest du wider Erwarten ein besonders zäher Hund sein, dann stirbst du vielleicht, bevor ich dir den Bauch aufschneide. Macht mir nichts aus, wenn ein Maul weniger gestopft werden muss … nachdem wir dich Stück für Stück auseinandergenommen haben.«
    Atticus biss die Zähne zusammen und atmete zischend aus. »Na schön, ich führe dich zu dem Gelände. Lässt du mich dann frei?«
    »Wenn du mir gegenüber aufrichtig bist, halte ich’s dir gegenüber ebenso«, entgegnete Macro. Er richtete sich auf, wandte sich um und stieg die Treppe hoch.
    »He? Was ist jetzt mit mir?«, rief Atticus ihm hinterher.
    Macro blieb stehen und sah sich um. »Du hast mich einen Tyrannen genannt. Damit kann ich leben. Aber dass du mich ein Schwein geschimpft hast – da brauche ich etwas Zeit, um drüber wegzukommen. Eine weitere Nacht in der Zisterne wird dich Ehrerbietung lehren. Gute Nacht.«

kapitel 9
    D ie Truppe brach im Morgengrauen von Matala auf. Macro wählte aus seiner Kampfcenturie vierzig mit Speeren bewaffnete Soldaten aus, welche die vier Wagen eskortieren sollten, die von den verfügbaren Pferden und Maultieren gezogen wurden. Eine Handvoll Zivilisten hatten sich freiwillig als Kutscher und Träger gemeldet. Der unrasierte, blinzelnde Atticus wurde aus der Zisterne geholt und an den Kutschbock des ersten Wagens gekettet. Als Macro vorbeikam und sich an die Spitze der Kolonne setzte, bedachte der Kreter ihn mit einem finsteren Blick. Centurio Portillus hatte ihnen den Weg bereits beschrieben, und Atticus würde sie direkt zu dem Gelände führen. In Macros Abwesenheit führte Portillus das Kommando. Mit Centurio Milo, den anderen fünf Abteilungen der Kampfcenturie und den Männern, die den Rettungstrupps zugeteilt waren, fühlte er sich allen auftauchenden Schwierigkeiten gewachsen.
    Macro ließ ein letztes Mal den Blick über die Kolonne schweifen und vergewisserte sich, dass alle bereit zum Aufbruch waren, dann schwenkte er die Hand und zeigte nach vorn. Die Abteilungen an der Spitze setzten sich in Marsch, die Nagelstiefel zermahlten knirschend die Steinchen auf dem sengend heißen Pflaster. Ihnen folgten das stetige Hufgeklapper der Pferde und das Rumpeln der Wagenräder. Als sich die letzten beiden Abteilungen in Bewegung setzten, schauten ein paar Obdachlose herüber. Sie blickten der Kolonne eine Weile nach, dann setzten sie die mühselige Suche nach Nahrung und Wertsachen fort, die sie für die Zeit nach der Krise zu horten gedachten, wenn wieder ein normales Leben möglich wäre.
    Der Weg stieg eine Weile landeinwärts an, dann mündete er auf die Straße, die an der Südküste von Kreta entlangführte. Ein Meilenstein markierte die Entfernung nach Gortyna, und Macro führte die Kolonne in diese Richtung. Von Cato und Sempronius war noch immer keine Nachricht eingetroffen, und allmählich begann Macro sich Sorgen zu machen. Vielleicht war ihnen auf dem Weg zur Provinzhauptstadt ja etwas

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