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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Hirtius, ich kann nicht zulassen, dass ein Steuereintreiber ein solches Amt übernimmt. Das sind bestenfalls korrupte Kerle. Wir dürfen nicht zulassen, dass ein solcher Mann Kreta regiert.«
    Hirtius versuchte, protestierend die Hand zu heben. Sempronius ergriff sie und tätschelte sie sanft. »Jetzt, da ich hier bin, brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen. Deine Provinz ist bei mir gut aufgehoben. Das schwöre ich bei meiner Ehre.«
    »Nein …« Hirtius sackte laut stöhnend zurück, seine Gesichtsmuskeln zuckten. Schließlich entspannte er sich. Schweißperlen rollten von seiner Stirn. Er atmete abgehackt und murmelte: »Meine Frau … Wurde sie schon gefunden?«
    Der Senator wandte sich an den Arzt und flüsterte: »Wie heißt sie?«
    »Antonia. Offenbar hat sie das Festmahl kurz vor dem Erdbeben verlassen. Seitdem wurde sie nicht mehr gesehen. Aber wir finden in den Trümmern immer noch Leichen. Ich fürchte, es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir auch sie finden werden.«
    »Verstehe.« Sempronius musterte einen Moment den verletzten Statthalter, dann wandte er sich wieder an den Arzt. »Ich überlasse ihn deiner Pflege. Tu, was du kannst.«
    »Selbstverständlich, Herr.«
    Der Senator senkte die Stimme. »Auf ein Wort, ja?«
    Er erhob sich und bedeutete Cato und dem Arzt, ihm zu folgen. Am Eingang blieb er stehen und wandte sich an den Arzt. »Wird Hirtius überleben?«
    »Ich tue, was ich kann. Vielleicht wird er sich im Laufe der Zeit ja erholen …«
    »Keine Beschönigungen. Wird er überleben? Ja oder nein.«
    Der Arzt leckte sich die Lippen und schüttelte den Kopf. »Beide Beine sind zerschmettert. Er hat innere Verletzungen, gebrochene Rippen und Organquetschungen. Ich bezweifle, dass er noch länger als ein paar Tage durchhält.«
    »Nun, dann sorg wenigstens dafür, dass er möglichst wenig leidet.«
    Der Arzt nickte.
    Cato blickte zum Bett. »Noch etwas. Hirtius soll keinen Besuch empfangen. Ist das richtig, Herr?«
    »Ja«, bekräftigte Sempronius. »Natürlich. Das ist mein strikter Befehl.«
    »Auch nicht von Glabius?«, fragte der Arzt.
    »Vor allem von ihm nicht, verstanden? Er soll den Statthalter nicht stören. Sollte jemand nachfragen: Hirtius ist froh darüber, dass ich die Verantwortung übernehme. Er hat volles Vertrauen zu mir und hat mir sämtliche Vollmachten übertragen, und zwar so lange, bis er sich entweder erholt hat oder von Rom Entsatz eintrifft. Das ist unsere Version, und du wirst dich daran halten. Ist das klar?«
    »Jawohl, Herr.«
    »Gut, dann möchte ich, dass du jetzt die Verletzung des Centurios untersuchst. Säubere die Wunde und leg ihm einen frischen Verband an. Ich brauche ihn, wenn ich Glabius von seinem vorläufigen Posten entbinde.«

kapitel 8
    Macro wischte sich über die Stirn und blinzelte in die Mittagssonne, die vom wolkenlosen Himmel herabbrannte. Vom Pförtnerhaus der Akropolis aus sah er die in den Ruinen tätigen Hilfstrupps, die nach Verschütteten suchten. Hatten sie einen gefunden, begann das mühselige Ausgraben. Einige waren leicht aufzuspüren, doch viele waren unter einer mehrere Fuß dicken Trümmerschicht begraben und hatten furchtbare Verletzungen davongetragen. Gleichwohl hatte Macro den Eindruck, dass Portillus und seine Männer sich systematisch durch die Stadt zu der zum Hafen führenden Schlucht vorarbeiteten. Zahlreiche Sklaven halfen den Soldaten; das waren jene, die sich nach dem Erdbeben zum Bleiben entschlossen hatten. Die meisten überlebenden Sklaven waren indes weggelaufen. In Kürze würde man sie wieder einfangen und bestrafen, überlegte Macro. Viele Sklaven trugen Brandzeichen, weshalb sie nicht so ohne weiteres unter den Freien untertauchen konnten. Sie hatten nur die Möglichkeit, sich in der Wildnis zu verstecken, wo sie ein hartes Leben erwartete, das gegenüber dem Sklavendasein kaum Vorteile bot.
    Auf dem Hang am Rande von Matala hatte man Ziegenhautzelte aus den Beständen der Kohorte errichtet, die jetzt mehreren Hundert Menschen Schutz vor der Sonne boten. Weitere Obdachlose, mindestens zweitausend an der Zahl, mussten im Freien schlafen oder sich unter den Bäumen weiter oben am Hang einen Unterschlupf suchen. Dort gab es einen Bach, und von den Bergen, die das Rückgrat der Insel bildeten, kam genug Nachschub an Wasser. Macro hatte zahlreiche Stadtbewohner gesehen, die wassergefüllte Tierhäute oder Amphoren zu den Zelten schleppten, und am Fuß eines kleinen Wasserfalls nahe der Hügelkuppe planschten ein

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