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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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sprechen?«
    »Ja, unverzüglich.«
    »Das geht nicht so einfach, Herr. Der Legat ist im Bad. Er hat Anweisung gegeben, ihn nicht zu stören.«
    »Das ist bedauerlich. Ich muss ihn jedoch sofort sprechen.«
    Der Centurio wog seine Anweisungen gegen Catos unübersehbare Ungeduld ab und nickte. »Also gut, Herr. Optio, bring ihn zum Dachgarten. Zum Bad des Legaten.«
    »Jawohl, Herr.« Der Optio salutierte und bedeutete Cato, ihm zu folgen, während der Centurio sich weiter herauszufinden bemühte, welche Petitionen am erfolgversprechendsten erschienen, um sich ein ordentliches Bestechungsgeld zu verdienen. Die Wachposten öffneten die Tür und ließen Cato und den Optio in die Innenhalle. Nach rechts und links zweigten Gänge ab, und unmittelbar vor ihnen führte eine Treppe in den Sonnenschein hinauf. Cato stieg hinter dem Optio die Treppe hoch. Sie gelangten auf ein weitläufiges, von hohen Mauern umschlossenes Dach. Der Lärm der Stadt war hier gedämpft und wurde beinahe übertönt vom Plätschern der Springbrunnen. In geometrisch angeordneten Blumenbeeten wuchsen Palmen, welche die gepflasterten Wege des Dachgartens stellenweise in Schatten hüllten. An der gegenüberliegenden Mauer machte Cato mehrere Bauten und ein schimmerndes Badebecken aus. Von dem Ofen, der das Dampfbad heizte, stieg Rauch auf.
    Als sie sich dem Becken näherten, bemerkte Cato eine kleine Gruppe von Männern, die plaudernd im Wasser saß. Zwei weitere Männer lagen auf Polsterbänken und ließen sich von Sklaven massieren. Ihr Rücken glänzte von Duftöl.
    »Nanu!«, rief einer der Männer, als er Cato und den Optio bemerkte. »Wir haben Besuch! Legat, einer deiner Leute hat einen Vagabunden aufgelesen.«
    Es wurde gelacht, und die Offiziere beobachteten neugierig, wie der Optio neben einer der beiden Massagebänke stehen blieb, Haltung annahm und salutierte. »Herr, Tribun Cato wünscht dich zu sprechen.«
    Der Legat drehte den Kopf herum und musterte Cato. Ein Schatten der Besorgnis legte sich auf sein Gesicht. »Tribun Cato? Nie gehört. Bist du sein Sklave? Sag deinem Herrn, er soll über die üblichen Kanäle einen Termin ausmachen. Das heißt mit einem meiner Beamten.«
    Cato ließ sich nicht einschüchtern. »Ich bin Tribun Cato.«
    »Du, ein Tribun? Das glaube ich nicht.«
    »Ich habe deinen Offizieren bereits zweimal meine Ernennungsurkunde vorgewiesen. Wenn du möchtest, zeige ich sie ein drittes Mal vor.«
    »Später. Sag mir erst mal, was ein Tribun in Alexandria verloren hat. Wer hat dich geschickt? Narcissus?«
    Bei der Erwähnung des kaiserlichen Privatsekretärs musste Cato lächeln. Narcissus war nicht nur Claudius’ persönlicher Berater, sondern unterhielt auch ein verzweigtes Netzwerk von Spionen und Meuchelmördern, das die Aufgabe hatte, seinen Herrn zu schützen.
    »Ich komme nicht aus Rom, Herr. Ich bin von Kreta hergesegelt.«
    Petronius rümpfte die Nase. »Du stinkst nach verfaultem Fisch.«
    »Ein Fischerboot hat mich hergebracht. Und jetzt schick die Leute weg, Legat Petronius. Wir müssen uns unterhalten.«
    »Ich soll sie wegschicken? Was fällt dir ein?«
    »Ich muss dich in einer dringenden Angelegenheit unter vier Augen sprechen. Und zwar im Auftrag des amtierenden Statthalters von Kreta.«
    »Amtierender Statthalter? Wurde Hirtius, dieser Dummkopf, endlich abgelöst?«
    »Hirtius ist tot, ebenso die Mehrheit der hohen Beamten der Provinz.«
    »Tot?« Der Legat schob den Masseur weg, wälzte sich herum und setzte sich auf. »Was ist geschehen?«
    »Es gab ein Erdbeben. Hirtius hatte seine Beamten und die einheimischen Würdenträger zum Bankett empfangen, als es passierte. Der Großteil des Palasts ist eingestürzt und hat ihn und seine Gäste unter sich begraben.«
    »Ein Erdbeben?« Der Legat wölbte die Brauen. »In der Stadt wird gemunkelt, Kreta sei von einer Riesenwoge vernichtet worden.«
    »Die Insel gibt es noch. Aber es gab tatsächlich eine gewaltige Flutwelle. Durch die Welle und das Beben wurden fast alle Städte und Siedlungen zerstört.«
    »Und wer hat dort jetzt das Sagen?«
    »Senator Lucius Sempronius. Wir waren gemeinsam mit dem Schiff unterwegs, als die Welle kam. Das Schiff musste den nächsten Hafen anlaufen, und dort haben wir erfahren, welches Unglück der Insel widerfahren ist. Der Senator hat daraufhin die Verantwortung übernommen.«
    »Sempronius?«, sagte der Legat nachdenklich. »Den kenne ich. Ein guter Offizier. Dann hat er also die Zügel auf Kreta übernommen? Freut mich

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