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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Füßen zu spüren. Beinahe hätte er dem Optio wegen Insubordination einen Streifen abgerissen, da merkte er, dass er zu müde war, um klar zu denken. Er und seine Männer waren verdreckt, und seit dem Aufbruch von Gortynahatte er sich nicht mehr rasiert. Kein Wunder, dass der Optio sie für gewöhnliche Fischer hielt.
    »Worauf wartet ihr?« Der Optio verschränkte die Arme. »Verzieht euch, bevor meine Leute euch eine Abreibung verpassen.«
    Cato räusperte sich. »Ein guter Rat, Optio. Man sollte das Terrain sondieren, bevor man hineintappt. Ich bin Tribun Quintus Licinius Cato, und das ist meine Eskorte.«
    Der Optio musterte die verdreckten Männer mit zusammengekniffenen Augen. Er schüttelte den Kopf. »Einen Scheiß seid ihr.«
    Cato hob den Lederköcher hoch, nahm den Deckel ab und zog die von Sempronius unterzeichnete und besiegelte Ernennungsurkunde hervor. »Hier. Lies das.«
    Der Optio warf einen Blick auf die vor seinen Stiefel an die Rampe klatschenden Wellen und schüttelte den Kopf. »Nein, gib du mir das Schreiben. Die anderen bleiben im Boot.«
    Cato kletterte über die Bordkante und sprang ins knietiefe Wasser. Er watete an Land und reichte dem Optio das Dokument. Der rollte es auseinander, las es und musterte Cato argwöhnisch. »Tribun Cato?«
    »So steht es da. Ich muss unverzüglich den Legaten Petronius sprechen.«
    »Jetzt mal langsam, Herr. Worum geht es überhaupt?«
    Cato fixierte ihn und sagte mit metallisch klingender Stimme: »Optio, willst du wirklich, dass ich mich dir gegenüber rechtfertige?«
    Der Optio biss sich auf die Unterlippe, dann salutierte er. »Tut mir leid, Herr. Ich stehe unter Eurem Befehl.«
    »Schon besser. Also, ich möchte, dass meine Begleiter zu essen bekommen und Gelegenheit erhalten, sich auszuruhen. Mich bringst du zum Legaten.«
    Der Optio nickte und wies seine Kameraden an, das Boot zu sichern und die Neuankömmlinge zu den Garnisonsunterkünften zu geleiten. Dann wandte er sich wieder Cato zu und neigte den Kopf. »Wenn Ihr mir folgen würdet, Herr.«
    Er geleitete Cato die Rampe hoch und durch einen hohen Torbogen, der mit einem Fries ägyptischer Gottheiten geschmückt war. Dahinter lag ein großer Hof, der an drei Seiten von einer eleganten Kolonnade eingefasst war. Eine Abteilung Legionäre hielt in der prallen Sonne Wache, Schilde und Speere auf den Boden gestützt. Zur Rechten führte ein weiterer Torbogen auf eine geschäftige, erstaunlich breite Straße, auf der es von Menschen und Packtieren wimmelte. Der Straßenlärm wurde durch die Kolonnade ein wenig gedämpft, dennoch fühlte Cato sich an Rom erinnert.
    Der Optio lächelte über Catos schwankenden Gang. »Seit Tagen auf See, Herr?«
    Cato nickte.
    »Dürfte ich fragen, was Euch und Eure Leute in ein Fischerboot verschlagen hat?«
    »Nein.«
    »Oh.« Der Optio stutzte, dann hatte er verstanden und klappte den Mund zu. Schweigend stiegen sie über die blendend weiße Treppe zum Palasteingang hoch. Die Wachposten präsentierten ihre Speere, als der Optio vorbeikam, und bemühten sich, starr geradeaus zu blicken und seinen verdreckten, nach Fisch stinkenden Begleiter zu übersehen. Sie gelangten in eine große Vorhalle, wo Bittsteller auf eine Gelegenheit warteten, dem Legaten oder einem von dessen Beamten ihr Anliegen vorzutragen. An der anderen Seite der Vorhalle lag ein breiter Durchgang, flankiert von acht Legionären. Vor der Tür stand ein Tisch, an dem ein Centurio in leichter Tunika saß. Der Rebstock lag vor ihm. Er las in einer Petition, als der Optio und Cato sich dem Schreibtisch näherten.
    »Ja?«, sagte er, ohne aufzusehen.
    Der Optio nahm Haltung an. »Ich bitte, die Ankunft des Tribuns Quintus Licinius Cato melden zu dürfen, Herr.«
    »Ja, warte einen Moment«, murmelte der Centurio, dann stutzte er. Er schaute hoch, sah den Optio an und fasste dann Cato in den Blick. »Der – ein Tribun? Was soll der Unsinn?«
    »Es stimmt, Herr. Er hat mir seine Ernennungsurkunde gezeigt.«
    »Tatsächlich? Lass mal sehen.«
    Cato zeigte ungeduldig das Dokument vor. Der Centurio las es sorgfältig durch, dann prüfte er das Siegel und blickte Cato an. »Scheint echt zu sein. Was führt dich her, Tribun? Dem Geruch nach zu schließen, hast du Schiffbruch erlitten und wurdest von Fischern aufgelesen.«
    »Ich möchte den Legaten sprechen, in einer Angelegenheit von allerhöchster Dringlichkeit. Senator Sempronius schickt mich, der regierende Statthalter von Kreta.«
    »Du willst den Legaten

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