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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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einfach an.«
    »Ich lege nur deine Wahlmöglichkeiten dar, so wie ich sie sehe, Herr.«
    Petronius erhob sich und schritt langsam um das Wasserbecken herum, den Kopf nachdenklich gesenkt, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Als er wieder am Tisch anlangte, hatte er offenbar einen Entschluss gefasst. »Ich kann Ägypten nicht verlassen. Sollte in meiner Abwesenheit etwas passieren, würde der Kaiser meine Eier zum Frühstück verspeisen. Und ich bin auch nicht bereit, deine Forderungen vollständig zu erfüllen. Lass uns einen Kompromiss schließen, Tribun. Es befinden sich acht Kohorten der Dritten Legion vor Ort, außerhalb der Stadt sind eine Hilfskohorte und eine berittene Kohorte stationiert. Zwei Legionärskohorten sollten genügen, um die Ordnung in Alexandria aufrechtzuerhalten. Was die anderen Einheiten betrifft, werde ich Soldaten aus dem Delta abziehen müssen, aber das sollte sich machen lassen. Das ist mein Angebot. Sechs Legionärskohorten und jeweils eine Kohorte Hilfssoldaten und Berittene. Dazu kommt noch das Seegeschwader. Sag Ja oder Nein.«
    Cato überlegte. Würden zweieinhalbtausend Legionäre und eintausend Hilfssoldaten ausreichen, um Ajax und dessen Sklavenheer zu vernichten? Quantität war kein Ersatz für Qualität, und die schwer bewaffneten Legionäre würden sich vermutlich mühelos durch die Reihen der schlecht ausgerüsteten Sklaven pflügen. Gleichwohl wären sie massiv in der Unterzahl. Es hatte wenig Sinn, eine Streitmacht einzusetzen, die ihrer Aufgabe nicht gewachsen war. Andererseits könnte Sempronius die Aufständischen vielleicht besiegen, bevor sie sich festsetzten. Cato räusperte sich.
    »Das ist ein großzügiges Angebot, Herr. Senator Sempronius wird dir dafür ewig dankbar sein.«
    »Scheiß auf Sempronius. Ich will bloß verhindern, dass mir Narcissus in den Rücken fällt. Also, wenn wir uns einig sind, schlage ich vor, dass du dich jetzt ausruhst. Nimm ein ausgiebiges Bad und lass dich rasieren. Ich gebe derweil meinen Truppen Anweisung, sich in Alexandria zu sammeln. Ich nehme an, meine Stabsoffiziere werden in den nächsten Tagen beschäftigt sein. Das ist gar nicht so schlecht. Tut ihnen gut, wenn sie zur Abwechslung mal wieder etwas zu tun kriegen.«
    »Ja, Herr.« Cato hatte das Gefühl, eine schwere Last sei ihm von den Schultern genommen. »Ich danke dir.«
    »Danke mir nicht. Noch nicht. Ich glaube, wir können uns erst dann zurücklehnen, wenn der Gladiator gefangen genommen wurde und an ein Kreuz genagelt ist.«

kapitel 22
    D er erste Angriff auf Gortyna fand zwei Stunden nach Ajax’ Rückkehr in sein Feldlager statt. Seine engsten Gefährten hatten ihn noch nie so wütend gesehen. Er rauschte mit seinen Leibwächtern an ihnen vorbei und verschwand in dem halb zerstörten Bauernhaus, das er zu seinem Hauptquartier erkoren hatte. Er riss sich den Umhang herunter, schleuderte ihn beiseite und wandte sich dem Abendessen – bestehend aus Wein, Brot und Käse – zu, das man ihm hingestellt hatte. Einige seiner Leute waren darauf versessen, sich die besten Speisen zu Gemüte zu führen, die sie in den Reichenvillen erbeutet hatten. Ajax nahm ihnen die Völlerei nicht übel. Nach lebenslangem Darben war es ihr gutes Recht, die Freiheit in vollen Zügen zu genießen. Er selbst bevorzugte schlichtes Essen, das seinen Körper nährte und ihn nicht verweichlichte, und machte kein Geheimnis aus seiner Zurückhaltung, denn er wusste, dass dies seine Anhänger noch fester an ihn binden würde.
    Jetzt zwang er sich, am Tisch Platz zu nehmen und sich einen Becher Wein einzuschenken. Er leerte ihn langsam. Dann schenkte er sich nach und tunkte das Brot ein, bevor er es ausgiebig kaute, während er an die geborstene Wand blickte. Der Hausbesitzer war offenbar recht wohlhabend gewesen, hatte aber keinen guten Geschmack gehabt. Die Wände des Speisezimmers zierten Darstellungen eines Bacchanals. Unmittelbar vor Ajax waren zwei Gladiatoren abgebildet. Ein Sekutor, wie Ajax einer gewesen war, musterte in geduckter Haltung argwöhnisch einen sein Netz schwingenden Retiarius. Drum herum feuerten die trinkenden, schmausenden und lachenden Zuschauer die Gladiatoren an. Eine aufgetakelte Frau hatte die Hand um das Glied eines Mannes gelegt, der gebannt den Kampf verfolgte. Mitten in der Gruppe befand sich der Gastgeber, ein dicker, fröhlicher Kahlkopf mit verrutschtem Lorbeerkranz, der einen bis zum Rand gefüllten Becher hob.
    »Schweine!«, brüllte Ajax und schleuderte

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