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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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schwacher, fetter Leib mich abgestoßen haben. Du hast meinen Samen verschwendet und mich beschmutzt. Jetzt ist es an dir, beschmutzt zu werden.« Er wandte den Kopf zu Chilo herum und schnalzte mit der Zunge. »Hol sie raus!«
    Chilo durchtrennte die Riemen, mit denen die Käfigtür festgebunden war, und zog die Gattin des ehemaligen Statthalters hervor. Sie wehrte sich verzweifelt, dann brach sie vor Ajax zusammen, während einige in der Menge bewundernde Pfiffe ausstießen.
    »Ich komme dir entgegen.« Ajax lächelte kalt. »Du kannst wählen, ob du auf dem Rücken oder auf allen vieren genommen werden willst.«
    Sie schaute entsetzt zu ihm auf, ihre Lippen bebten. »Verschone mich, ich flehe dich an. Bitte.«
    »Nein.«
    »Warum hast du mich dann gerettet? Als die Erde bebte, bist du in den Garten gekommen, um nach mir zu suchen. Warum?«
    »Um dieses Augenblicks willen, Herrin. Ja, wenn man so will, habe ich dich gerettet. Ich habe dich gerettet, um Rache zu nehmen dafür, dass du mich als dein Spielzeug gedemütigt hast. Ich habe dich für diese Männer aufgespart.« Ajax zeigte auf Chilo und seine Gefährten, die grausam grinsten. »Nehmt sie, benutzt sie, wie ihr wollt, und wenn ihr mit ihr fertig seid, werft sie zu den anderen in die Schlucht.«
    Ajax wandte sich ab und ging zurück zu seinem Zelt. Die Menge schaute zu, wie zwei von Chilos Männern die Römerin bäuchlings auf den nackten Erdboden niederdrückten. Dann zerriss ihr erster Schmerzensschrei die Nacht.

kapitel 16
    A ls Macro Sempronius’ Arbeitszimmer betrat, haftete ihm der Geruch der Abwasserkanäle an, in denen er gearbeitet hatte. Er nickte Cato zu und salutierte vor dem Senator, dann musterte er neugierig Centurio Micon.
    »Setzt euch, wir sind vollzählig.« Sempronius faltete die Hände. »Centurio Micon kann nun Bericht erstatten. Ich nehme an, du weißt noch nicht, was geschehen ist, Macro?«
    Macro blickte Cato an und schüttelte den Kopf. »Ich weiß gar nichts. Abgesehen davon, dass auf dem Forum gelärmt wurde, als ich herkam.«
    »Gelärmt?«
    »Ja. Hat sich angehört, als würde dort gefeiert.«
    »Unser Freund Centurio Micon hat den Fehler gemacht, die Neuigkeit auf dem Forum zu verbreiten, bevor er hierherkam. Bis zum Einbruch der Dunkelheit wird ganz Gortyna Bescheid wissen.«
    »Welche Neuigkeit?« Macro runzelte die Stirn. »Worum zum Hades geht es hier eigentlich, Herr?«
    »Wir haben eine Niederlage erlitten. Marcellus und dessen Kolonne wurden von den aufständischen Sklaven getötet. Centurio Micon konnte fliehen. Aber das sollte er besser selbst berichten.«
    »Das denke ich auch.« Macro musterte Micon kühl. »Die Geschichte, wie eine Sklavenbande tausend Soldaten meuchelt, ist bestimmt hörenswert.«
    Sempronius neigte sich vor. »Hör ihn an.«
    Der skeptische Tonfall seines Vorgesetzten hatte Centurio Micon verwirrt. Er brauchte einen Moment, um sich zu fassen, dann räusperte er sich und begann seinen Bericht.
    »Es geschah gestern, in der Abenddämmerung, drei Meilen östlich von Gortyna. Wie ihr aus den Berichten von Präfekt Marcellus wisst, haben wir eine Gruppe von Sklaven verfolgt und sie vor uns hergetrieben. Sie zogen sich immer weiter in die Berge zurück. Niemand von uns zweifelte daran, dass wir sie erwischen würden. Wir hatten die Ebene gesäubert, und in den Bergen wollten wir sie stellen und ihnen ein für alle Mal den Garaus machen. Marcellus war sicher, dass der Feldzug in einem knappen Monat vorbei sein würde. Vor drei Tagen nahm eine unserer Patrouillen einen Sklaven gefangen. Einen jungen Burschen, höchstens zwölf oder dreizehn. Beim Verhör verriet er uns, der Anführer der Sklaven sei ein berühmter Gladiator, der gelobt habe, die Sklaven entweder in die Freiheit zu führen oder zu sterben. Unsere Männer machten sich über ihn lustig, doch der Junge behauptete steif und fest, den Gladiator zu kennen, und sagte, er sei einer von seinen Dienern. Dann wurde ihm bewusst, dass er zu viel verraten hatte, und er verstummte. Doch es war zu spät. Der befehlshabende Decurio brachte den Jungen zu Marcellus. Zunächst wollte er nicht reden, dann zog der Präfekt die Vernehmungsspezialisten hinzu.« Micon legte eine vielsagende Pause ein und blickte sich zu den anderen Offizieren um. »Ihr wisst ja, dass sie sich darauf verstehen, Leute zum Reden zu bringen. Es dauerte eine gute Stunde, dann war der Widerstand des Jungen gebrochen. Sie schlugen ihn und malträtierten ihn mit glühenden Eisen, dann

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