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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Sempronius. »Würde es euch etwas ausmachen, mir zu verraten, worum es geht? Wer ist dieser Ajax, und was hat er gegen euch?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte Macro. »Aber er hat guten Grund, uns zu hassen. Sein Vater hat seinerzeit eine Piratenflotte befehligt, die an der Küste von Illyrien operierte, bis Cato und ich ihm das Handwerk legten. Wir haben Ajax, seinen Vater und die meisten Piraten gefangen genommen. Wir hatten Befehl, an ihnen ein Exempel zu statuieren.« Er zuckte mit den Schultern. »Cato und ich haben seinen Vater gekreuzigt und Ajax in die Sklaverei verkauft.«

kapitel 17
    Z wei Tage, nachdem die Nachricht von der Niederlage Gortyna erreicht hatte, traf Cato in dem an der Südküste gelegenen kleinen Fischerdorf Ciprana ein. Man hatte ihm diesen Hafen empfohlen, da er durch die umliegenden schroffen Berge vom Rest der Insel praktisch abgeschnitten war. Nur ein wenig begangener Pfad, der sich an steilen Hängen entlang und durch tiefe Schluchten schlängelte, verband Ciprana mit der Ebene. Es war kaum anzunehmen, dass die Sklaven von diesem Ort gehört hatten, geschweige denn, dass sie den Zugang zum Hafen kannten. Dort hoffte Cato ein Schiff zu finden, dass ihn nach Alexandria bringen konnte.
    Er war zu Pferd unterwegs und wurde von vier sorgfältig ausgewählten Männern in roten Tuniken und Umhängen begleitet, die sie als römische Soldaten kenntlich machten. Cato war mit einer mit kostbaren Stickereien verzierten Tunika aus der Garderobe von Statthalter Hirtius bekleidet. Dazu trug er Kalbslederstiefel, die ihm ein bisschen zu groß waren, aber doch recht bequem, nachdem er jahrelang in den schweren Nagelstiefeln der Legion hatte herumlaufen müssen. In einem versiegelten Lederköcher, den er an einem Riemen um den Hals trug, befanden sich die beiden Dokumente und der Familienring des Senators. Das erste Schreiben war seine vorübergehende Ernennung zum Tribun, von Senator Sempronius in Kaiser Claudius’ Namen unterzeichnet und besiegelt. Cato und der Senator hofften, dass das Dokument den Legaten von Ägypten dazu bewegen würde, ihnen beizustehen. Das zweite Schriftstück war ein detaillierter Bericht über die Lage auf Kreta, der die Gefahren für die Provinz deutlich machte. Das Schreiben schloss mit der Bitte um ein Geschwader Kriegsschiffe und eine Streitmacht, die stark genug wäre, den Sklavenaufstand niederzuschlagen.
    Es war ein ehrgeiziges Ansinnen, das war Cato klar. Er musste damit rechnen, dass Petronius es abschlagen würde oder die Entsendung der Truppen hinauszögern und Rom zunächst um eine Bestätigung von Sempronius’ Ersuchen bitten würde. Das wäre fatal für alle Beteiligten, und der Senator hatte Cato eingeschärft, all seine Überredungskünste einzusetzen, um Petronius zu überzeugen. Seine Waffen waren allein seine Zungenfertigkeit und die Tragweite seiner Argumente, überlegte Cato. Kein sonderlich ermutigender Gedanke.
    Während Cato und seine Eskorte dem Schäfer folgten, der sie zum Hafen bringen sollte, dachte er an die Gefahren, die Julia und Macro in Gortyna drohten. Die Nachricht vom Hinterhalt hatte die Menschen verängstigt, und einige hatten ihre Habseligkeiten zusammengepackt und waren über die hohen Berge, die das Rückgrat der Insel bildeten, in den Norden geflohen. Ohne Nahrung und Schutz würden sie dem Wetter und den Räuberbanden ausgeliefert sein, die in ihren Hinterhalten auf Reisende lauerten. Angesichts der Aussicht, von aufständischen Sklaven massakriert zu werden, hatten die Flüchtlinge sich nicht von dieser Entscheidung abbringen lassen.
    Macro hatte ungerührt zugesehen, wie sie grüppchenweise die Stadt verließen. »Wenigstens müssen wir jetzt weniger Mäuler stopfen.«
    »Das stimmt.« Cato schaute den Flüchtlingen noch einen Moment nach, dann wandte er sich zu seinem Freund herum. »Glaubst du wirklich, wir können Gortyna halten, wenn die Sklaven angreifen?«
    Sie hatten Arbeitskolonnen gebildet und gleich damit begonnen, die Stadtmauer und die Tore auszubessern; die Lücken wurden mit Schutt aufgefüllt. Darüber legten sie Brustwehren an, doch die würden den Feind wohl nicht lange abhalten. Macro hatte den Senator darauf hingewiesen, doch Sempronius hatte entgegnet, es sei besser, wenn die Menschen beschäftigt wären und Hoffnung hätten, anstatt dass sie untätig und in Angst herumsäßen.
    »Wir werden die Stadtmauer demonstrativ bemannen. Ich habe die restliche Ausrüstung an die kampffähigen Männer

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