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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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»Das ist Unsinn. Ich bin der, der zu sein ich behaupte, und wir sind gekommen, um nach Alexandria zu segeln.«
    »Es tut mir leid, Tribun. Wir können euch nicht helfen. Ihr solltet es anderswo versuchen.«
    »Dafür haben wir keine Zeit«, erklärte Cato entschlossen und zeigte zum Strand. »Ich brauche das Boot, und zwar mit Besatzung. Wir bezahlen für die Überfahrt und überlassen euch unsere Pferde.«
    »Ich kann euch nicht helfen. Wir brauchen das Boot selbst. Das ist das einzige seegängige Boot, das uns geblieben ist, um Fische zu fangen und uns zu ernähren. Ihr könnt es nicht haben.«
    »Ich bezahle euch so viel, dass ihr euch ein paar neue Boote kaufen könnt«, erwiderte Cato. »Nenn uns einen Preis.«
    »Geld kann man nicht essen. Im Moment können wir nichts damit anfangen. Nur dieses Boot verhindert, dass wir verhungern. Es tut mir leid, Tribun. Es steht nicht zum Verkauf.«
    Cato beugte sich im Sattel vor und musterte den Mann durchdringend, als er fortfuhr. »Wir brauchen das Boot, und wir werden es bekommen, zusammen mit dem besten Seemann eures Dorfes. Wie ich schon sagte, ihr werdet gut bezahlt werden. Sollte die Nahrung hier knapp werden, schlage ich vor, dass ihr euch mit euren Wertsachen nach Gortyna begebt. Wenn ihr euch beschweren wollt, wendet euch mit eurem Anliegen an den Statthalter. Und jetzt will ich meine Zeit nicht länger vergeuden.« Cato stieg ab und nahm den Beutel mit Silbermünzen aus der Satteltasche, den ihm der Verwalter der Provinzschatzkammer auf Sempronius’ Befehl ausgehändigt hatte. Er warf ihn dem Dörfler zu, der den Beutel beinahe fallen gelassen hätte.
    »Da sind dreihundert Dinar drin«, erklärte Cato. »Mehr als genug, um ein paar neue Boote fürs Dorf zu kaufen.«
    Der Dörfler wog den Beutel in der Hand und schüttelte den Kopf. »Ich hab’s dir doch gesagt. Wir können mit dem Geld nichts anfangen.«
    Cato näherte sich ihm in drohender Haltung und knurrte: »Ich habe keine Zeit, um mich zu streiten. Schaff mir jemanden her, der das Boot segeln kann. Wenn ich nicht schnellstmöglich nach Alexandria komme, werden die Sklaven die ganze Insel erobern. Willst du das?«
    »Wir leben hier ganz für uns«, beharrte der Dörfler. »Weshalb sollten sie uns behelligen?«
    »Weil sie nicht eher ruhen werden, bis sie ganz Kreta erobert haben. Ganz gleich, wie viele Menschen sie vorher töten müssen. Wenn du deine Leute nach Gortyna bringst, wird man dich beschützen.«
    »Beschützen?« Lächelnd trat der Dörfler ein paar Schritte zurück. Blankes Metall blitzte, dann hielt der Mann ein kleines, leicht geschwungenes Messer in der Hand. Die anderen Männer zückten ebenfalls ihre Messer. »Wir brauchen keinen Schutz. Aber vielleicht ihr, Römer.«
    Cato blickte sich rasch um. Vor ihm standen acht Männer, die Hälfte davon alt und gebrechlich. In weiterem Abstand schauten noch mehr Dorfbewohner der Auseinandersetzung zu. Einige hatten Knüppel dabei, einer eine Harpune mit Widerhaken.
    »Steckt die Messer weg«, befahl Cato. »Macht keine Dummheiten. Meine Begleiter und ich sind Berufssoldaten. Wenn ihr kämpfen wollt, solltet ihr euch vorher klarmachen, dass wir trotz eurer zahlenmäßigen Überlegenheit die meisten von euch töten werden, ehe auf unserer Seite der erste Mann fällt.«
    Der Dorfsprecher schwieg einen Moment, dann spuckte er zur Seite hin aus. »Du nimmst den Mund ziemlich voll, Römer.«
    Cato schlug den Umhang zurück und legte die Hand auf den Schwertknauf. »Willst du mich auf die Probe stellen?«
    Mit einem metallischen Klirren zogen die Männer seiner Eskorte ihre Waffen. Der Schäfer wich ein paar Schritte zurück, dann machte er kehrt und rannte den Weg zurück, den sie gekommen waren. Während das Geräusch seiner Schritte erstarb, musterten die beiden Gruppen einander schweigend und warteten darauf, dass der jeweils andere etwas unternahm. Nach einer Weile lächelte der Sprecher der Fischer.
    »Also gut. Es gibt keinen Grund, weshalb alle sterben sollten. Lass uns die Sache Mann gegen Mann austragen, Römer. Ein fairer Kampf. Gewinnst du, bekommst du das Boot und den besten Segler des Dorfes. Gewinne ich, lasst ihr das Dorf in Ruhe und sucht euch anderswo ein Boot.«
    Cato überlegte. Der Dorfsprecher war zwar kräftig gebaut, aber kein ausgebildeter Kämpfer und hatte das Messer bisher wohl eher zum Ausweiden von Fischen als zum Kämpfen benutzt. Es wäre nicht ohne Risiko, doch es würde einige Menschenleben retten. Deshalb nickte

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