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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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formieren. Unterrichtet die Befehlshaber eurer Unterabteilungen entsprechend. Sie sollen ihre Männer im Auge behalten und versuchen, sie zusammenzuhalten. Je schneller wir uns zu Centurien und dann zur Kohorte formieren, desto besser sind unsere Überlebenschancen, bis die folgende Angriffswelle den Fluss überquert hat.« Macro hielt inne und deutete zu einer schmalen Insel hinüber, kaum mehr als ein Streifen schilfgesäumten Schlicks, die zweihundert Schritte vom anderen Ufer entfernt lag. »Ich habe mich entschieden, dass wir dort übersetzen werden, ganz in der Nähe der Insel.«
    Die Männer einer der anderen Kohorten befanden sich bereits auf der Insel, zusammen mit zehn Ballisten der Legion.
    »Wir lassen die Männer der zweiten Angriffswelle dort zwischenlanden, bevor die ersten drei Centurien das letzte Flussstück überqueren. Auf diese Weise bekommen wir so schnell wie möglich weitere Soldaten ans andere Ufer. Die Ballisten können den Feind zunächst mit Störbeschuss belegen und nach dem Landen der ersten Angriffswelle unsere Flanken schützen.«
    Der Plan war nicht schlecht, überlegte Cato. Macro hatte alles in seiner Macht Stehende getan, um seinen Männern die bestmögliche Chance zu geben. Aber dennoch würde die erste Angriffswelle einen schweren Kampf vor sich haben. Wenn die Soldaten einmal aus den Booten gesprungen waren, die sie ans andere Ufer brachten, gab es für sie keine Rückzugsmöglichkeit mehr. Sie mussten sich an Land kämpfen oder im flachen Wasser sterben. Das waren ihre einzigen Optionen, und die Männer wussten es. Die Würfel fielen in dem Moment, in dem sie an Bord gingen und den Nil überquerten.
    Macro blickte von einem Offizier zum anderen und holte tief Luft. »Ich werde euch nicht vorgaukeln, dass euch etwas anderes als ein harter Kampf erwartet. Wir werden wahrscheinlich schwere Verluste erleiden, aber genau dafür wurden wir ausgebildet und genau dafür werden wir bezahlt.«
    Einige der Männer lächelten bei der letzten Bemerkung, und Macro fuhr rasch fort, um die heitere Stimmung bestmöglich auszunutzen. »Sagt euren Leuten einfach, dass sie hart rangehen und die Bastarde in Stücke hauen sollen. Sie sollen erst stehen bleiben, wenn sie auf der Uferböschung angelangt sind. Erst dann sollen sie nach ihren Standarten Ausschau halten. Ist das klar? Gibt es noch irgendwelche Fragen?«
    Er wartete einen Augenblick, aber seine Offiziere schwiegen, und Macro nickte. »Dann ist das alles. Kehrt zu euren Einheiten zurück und unterrichtet eure Männer. Sie sollen sich formieren und sich bereithalten, auf das Signal des Legaten sofort in die Boote zu steigen. Viel Glück.«
    Die Offiziere murmelten eine entsprechende Antwort. Dann traten sie aus dem Schatten der Dattelpalmen heraus und kehrten zu ihren Centurien zurück, die sich am Flussufer entlang versammelt hatten, wo immer sie Schatten finden konnten. Macro sah ihnen kurz nach und wandte sich dann an Cato.
    »Was meinst du?«
    »Sie wirken kampffreudig«, antwortete Cato. »So oder so, wenn der Angriff einmal begonnen hat, geht es um Leben oder Tod. Das ist enorm motivierend für die Männer.«
    »Das stimmt.« Macro sah Cato an. »Und was ist mit dir? Bist du für das hier bereit?«
    »So bereit wie nur je.«
    »Du hättest dich nicht freiwillig melden müssen.«
    »Nein. Aber warum sollte ich den ganzen Ruhm dir überlassen?«
    Macro schüttelte den Kopf. »Seit wann hast du jemals etwas um des Ruhmes willen getan? Du musst doch immer irgend so einen verdammten praktischen Grund haben, um dich freiwillig zu melden.«
    »Tatsächlich?« Cato spitzte die Lippen. »Dann sagen wir mal, dass es den Männern guttun wird zu sehen, dass einer der ranghohen Offiziere an ihrer Seite kämpft. Außerdem muss ich dafür Sorge tragen, dass dir nichts zustößt. Ich will nicht der Mann sein, der deiner Mutter die traurige Nachricht überbringen muss. Dafür wäre jemand von außerordentlichem Mut und ungewöhnlicher Verwegenheit nötig. Nicht ich.«
    Macro lachte und schlug Cato auf die Schulter. »Dann werde ich um deinetwillen versuchen, am Leben zu bleiben, was?«
    Die Sonne hatte ihren Zenit schon überstiegen, als die Flotte vom Ostufer des Nil ablegte. Die Hälfte der Ersten Kohorte saß oder stand in den Booten. Die Männer sahen nervös zu, wie die Bootsbesatzungen die Segel setzten und losfuhren. Cato betrachtete seine Leute und konnte ihr Unbehagen verstehen. Das Gewicht ihrer Panzer würde die Männer auf den Grund des

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