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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Gütern wie möglich stromabwärts begeben. Als Aurelius schließlich etwas unternahm, um die Flucht zu stoppen, waren nur noch eine Handvoll Prahme und Feluken übrig. Genug, um fünfhundert Mann auf einmal zu transportieren. Die römischen Offiziere auf der Feluke hatten bereits eine mindestens ebenso große Zahl von Kriegern auf dem Westufer gesehen, bereit, sie zu empfangen. Jeder Landeversuch würde sich gegen eine Übermacht behaupten müssen. Die ersten Männer, die auf der anderen Seite des Stroms ankamen, müssten die Stellung so lange halten, bis Verstärkung eintraf. Es würde wirklich heikel werden, dachte Cato und lächelte sarkastisch wegen Macros Untertreibung.
    »Heikel oder nicht, wir haben keine andere Wahl«, verkündete Aurelius vom Hauptdeck, wo er auf einem gepolsterten Hocker saß. Einer der Sklaven des Hauptquartiers stand hinter ihm und hielt einen Sonnenschutz über den Legaten. Eine Handvoll weiterer Offiziere stand mitten in der Sonne auf dem Deck und schwitzte heftig in der Hitze. Es wehte zwar ein kräftiger Wind, doch die heiße Luft, die er über den Strom trug, machte alles nur noch schlimmer. Aurelius dachte kurz nach und fuhr dann fort: »Bevor die Armee vorrücken kann, müssen wir die Bedrohung beseitigen, die diese feindliche Kolonne darstellt.«
    Macro blickte zur vordersten der arabischen Patrouillen hinüber: sechs Männer auf Kamelen, die mit dem Boot Schritt hielten, während es außer Bogenschussweite langsam den Strom hinaufsegelte. Es frustrierte ihn, dass der Legat den Feind nicht endlich frontal angriff. Seine Geduld, die auch unter den besten Umständen begrenzt war, wurde durch das Schwanken seines Vorgesetzten sehr strapaziert. »Herr, wir wissen nicht, wie viele von ihnen dort drüben sind. Es könnte eine relativ kleine Truppe sein. Wir sollten uns auf die Hauptarmee konzentrieren. Meiner Ansicht nach ist es gefährlich, die Initiative andauernd den Nubiern zu überlassen. Wir sollten Druck machen und uns Prinz Talmis direkt vorknöpfen, Herr.«
    Cato warf einen kurzen Blick auf Aurelius, aber der Legat wehrte sich nicht gegen diese Herausforderung seiner Autorität. Er beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf die Beine und starrte nachdenklich aufs Deck. »Ich bin mir nicht sicher, ob das klug ist. Es wäre gefährlich, unseren Stützpunkt in Diospolis Magna zu verlassen, während der Feind in der Nähe lauert. Was, wenn er den Nil überquert und angreift? Er könnte die Stadt einnehmen, unsere Vorräte vernichten und uns anschließend in den Rücken fallen. Dann säßen wir zwischen den beiden feindlichen Truppen in der Falle. Wenn wir besiegt werden, steht nichts mehr zwischen den Nubiern und dem Delta. Statthalter Petronius wird ihren Vormarsch nicht aufhalten können.« Aurelius blickte zu Macro auf. »Wenn wir die Kontrolle über den Nil verlieren, wird die Weizenversorgung abgeschnitten. Dann wird man in Alexandria hungern, ganz zu schweigen von der Plebs in Rom, die vom Getreide aus Ägypten abhängt. Nein, das Risiko ist zu groß. Wir müssen uns die feindlichen Kräfte eine nach der anderen vornehmen.« Er nickte zu den Arabern hinüber. »Und mit diesen dort müssen wir anfangen.«
    Macro wollte protestieren, doch Cato wandte sich leise an ihn. »Er hat recht. Wir müssen zuerst einmal unsere Flanken schützen.«
    Macro presste kurz die Lippen zusammen und antwortete dann: »In diesem Tempo wird der Feldzug sich monatelang hinziehen. Was ist mit Ajax? Warum sollen wir ihm die Zeit geben, uns erneut zu entkommen? Ist es das, was du willst?«
    »Natürlich nicht. Aber wir müssen uns mit einer Bedrohung nach der anderen befassen.«
    Macro schwieg kurz und knurrte dann: »Dann sollten wir uns besser damit beeilen, oder?«
    Der Legat räusperte sich. »Wenn ihr beiden jetzt fertig seid?«
    Cato und Macro wandten sich ihm zu, und Aurelius funkelte sie wütend an, bevor er fortfuhr: »Wir müssen genug Männer über den Fluss schaffen, um den Feind zu besiegen. Die beste Vorgehensweise ist eindeutig, den Nil weiter stromabwärts zu überqueren und am Ufer entlang zurückzumarschieren. Die Erste Kohorte sollte ausreichen, um diese Aufgabe zu bewältigen.« Er nickte Macro zu. »Sie ist die stärkste Einheit der Legion und sollte die feindliche Truppe mühelos besiegen. Wenn Centurio Macro den Feind vertrieben hat, schicke ich die syrische Kavalleriekohorte hinüber, um die Flanke der Hauptkolonne, die gegen Prinz Talmis marschiert, zu beschützen.« Er hielt

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