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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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inne. »Irgendwelche Fragen?«
    Die Offiziere, die ihn umstanden, blieben still. Cato blickte zu der Patrouille aus Arabern hinüber, die mit dem Boot Schritt hielt, wandte sich dann wieder dem Legaten zu und antwortete so diplomatisch er konnte:
    »Ein guter Plan, Herr, aber es gibt da einen Aspekt, der bei mir eine gewisse Unruhe hervorruft.«
    Macro runzelte die Stirn. »Unruhe?«
    »Ach ja?« Aurelius hob eine Augenbraue. »Und welcher Aspekt wäre das wohl, Tribun?«
    Cato zeigte auf die Patrouille. »Sie folgen uns und beobachten jede unserer Bewegungen. Der Feind wird bereitstehen, um sich unserer Landung zu widersetzen, wo auch immer Centurio Macro und seine Männer den Nil zu überqueren versuchen.«
    »Damit komme ich zurecht«, erklärte Macro fest und sah den Legaten ruhig an. »Darauf gebe ich dir mein Wort, Herr.«
    Aurelius lächelte schmallippig und sah wieder zu Cato hinüber. »Deinem Freund scheint die Aussicht auf einen Kampf keine Sorge zu bereiten. Dein Gefühl der Unruhe ist also fehl am Platz. Natürlich verstehe ich, dass ein so junger Offizier wie du bei der Aussicht auf eine Flußüberquerung schon einmal verunsichert sein kann.«
    Cato sah seinen Vorgesetzten an und versuchte, ein ausdrucksloses Gesicht zu bewahren und sich die Verärgerung über die Beleidigungen des Legaten nicht anmerken zu lassen. Er schluckte und antwortete mit gleichmütiger Stimme: »Ich kann dir versichern, Herr, dass mir die Risiken vollkommen bewusst sind, die eine Landung über einen so breiten Strom hinweg mit sich bringt, wenn das gegenüberliegende Ufer vom Feind gehalten wird. Tatsächlich habe ich bereits bei der Eroberung Britanniens an einer solchen Aktion teilgenommen.« Vor Catos innerem Auge stiegen für einen Augenblick Bilder der Landung auf – die träge dahinfließende Tamesis, und wie er mit den Männern seiner Centurie dicht gedrängt in einem Flussschiff stand und zu der brüllenden Horde keltischer Krieger hinüberstarrte, die sie am anderen Ufer erwartete. Ja, er kannte die Gefahr, der die Erste Kohorte sich gegenübersehen würde. Er räusperte sich und fuhr fort:
    »Darauf wollte ich allerdings nicht hinaus, Herr. Meine Überlegung war, dass der Feind sich der Ersten Kohorte entgegenstellen kann, wo immer sie die Überquerung versucht. Centurio Macro kann den Nil also ebenso gut hier überqueren wie anderswo. Das würde immerhin Zeit sparen.«
    »Verstehe.« Aurelius strich sich übers Kinn und spähte über das Wasser auf das vom Feind gehaltene Ufer, von wo die arabische Patrouille seinen Blick erwiderte. »Du hast recht, Tribun. Aber ich frage mich«, er wandte sich wieder zu Cato um, »ob du einen solchen Vorschlag auch machen würdest, wenn du bei der Operation dein eigenes Leben aufs Spiel setzen würdest.«
    »Natürlich, Herr. Es wäre mir eine Ehre, mich der Ersten Kohorte anzuschließen, wenn sie das gegenüberliegende Ufer angreift.«
    Aurelius’ Lippen verzogen sich zu einem schmallippigen Lächeln. »Dann soll dein Wunsch erfüllt werden.«
    Macro blickte sich unter den restlichen Centurionen der Ersten Kohorte um. Die meisten waren gute Männer. Das sagten sowohl die Berichte, die über sie vorlagen, als auch seine eigene Einschätzung, die er in den Tagen gewonnen hatte, seit er den Befehl übernommen hatte. Zwei waren frisch befördert worden, ehemalige Optios als Ersatz für Offiziere, die den Trainingsmarsch nicht durchgehalten hatten. Auch wenn sie ihren Rang erst seit Kurzem innehatten, waren sie doch erprobte Veteranen, die nun erpicht darauf waren, sich als wertvolle Mitglieder des Centurionats zu erweisen.
    »Ich weiß, dass euch diese Art von Angriff neu ist«, begann Macro. »Obwohl ihr vielleicht seit eurem Eintritt in die Legion am Nil oder im Delta gedient habt. Eine Landungsoperation ist allerdings selbst unter den besten Umständen eine schwierige Angelegenheit. Es handelt sich um eine unübliche Vorgehensweise für die Legionen, und der Tribun und ich mussten bisher erst an einer Handvoll Operationen dieser Art teilnehmen.«
    Das war wohl etwas übertrieben, dachte Cato. Macro blickte ihn an, und Cato nickte beruhigend, damit die anderen Offiziere es sahen. Dann fuhr der Befehlshaber der Ersten Kohorte fort:
    »Wir werden nicht als Kohorte kämpfen. Und nicht einmal in Centurien. Bis wir am anderen Ufer Fuß gefasst haben, steht jeder Mann für sich. Sobald wir an Land sind, ist es entscheidend, dass eure Leute sich so rasch wie möglich um die Standarten

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