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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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nicht mehr zu sehen war. Hamedes sah ihm noch eine Weile hinterher. Unten töteten die beiden Männer die restlichen Pferde und zogen sich dann in den Schatten zurück. Bald kamen Fliegen und andere kleine Insekten und begannen zu schmausen.

Kapitel 31

    B
ist du dir ganz sicher?«, fragte der Legat Hamedes.
    »Jawohl, Herr.« Der Priester nickte. »Ich habe gesehen, wie sie das Grab betreten haben. Ajax und einige seiner Männer.«
    »Was ist mit dir?« Aurelius wandte sich an Tribun Junius . »Kannst du das bestätigen?«
    Junius schüttelte den Kopf. »Ich bin in eine andere Richtung gegangen, Herr. Weiter als bis zu der Stelle, wo der Priester, wie er sagt, dieses Grab gesehen hat. Ich bin bis zum Ende des Wegs gegangen, der vom Haupttal abzweigt. Ich muss es übersehen haben«, gestand er mit einer Andeutung von Scham in der Stimme. »Nur gut, dass der Priester darauf aufmerksam geworden ist, Herr, sonst hätten wir sie nie gefunden.«
    »Trotzdem, gute Arbeit. Alle beide!« Der Legat lächelte Hamedes an. »Ich lasse dich belohnen, wenn der Feldzug vorbei ist.«
    Hamedes schüttelte den Kopf und erwiderte ruhig und eindringlich: »Rache ist mir Belohnung genug, Herr.«
    Cato mischte sich ein. »Kannst du die Lage dieses Grabes beschreiben?«
    »Natürlich, Herr.« Hamedes hockte sich neben den Weg an eine Stelle, wo sich ein kleiner Haufen Sand in einer Kuhle gesammelt hatte. Er strich die Fläche glatt, zeichnete mit dem Finger eine einfach Karte des Geländes und erklärte: »Hier ist die letzte Biegung des Weges. Dahinter öffnet sich das Tal. Überall in den Felsen liegen Gräber, aber ich habe niemanden gesehen, der eines von ihnen betreten oder verlassen hat. An dieser Stelle hier liegen mehrere große Felsbrocken. Der Weg, den der Tribun erwähnt hat, zweigt vom Haupttal ab und führt in die Felsen hinauf. Nach einer Viertelmeile windet sich ein steiler Pfad zum Fuß einer Felswand hoch. Dort wurde eine Öffnung in den Felsen gehauen, und eine Treppe führt zu einem Grabeingang hinunter. Diese Öffnung kann einem leicht entgehen, Herr. Es überrascht mich nicht, dass der Tribun daran vorbeigegangen ist, ohne etwas zu sehen. Ich habe sie nur entdeckt, weil ich Ajax und zwei seiner Männer dort herauskommen sah.«
    »Und du bist dir sicher, dass du das Grab wiederfinden kannst?«, fragte Cato.
    »Jawohl, Herr.«
    »Wie viele von Ajax’ Männern hast du gesehen?«
    Hamedes dachte einen Moment lang nach. »Sechs Araber, alles in allem, und vier Männer von Ajax’ Größe, wahrscheinlich Gladiatoren. Mehr konnte ich nicht entdecken.«
    Der Legat schnaubte höhnisch. »Zehn Männer oder etwas in der Größenordnung. Anscheinend habe ich einen Holzhammer geholt, um eine Walnuss zu knacken. Nun gut – jetzt, da wir wissen, wo sie sich aufhalten, können wir dort hinaufsteigen und sie überwältigen.« Er blickte zum Himmel hinauf. Das Tal lag bereits im Schatten. »Wir haben noch etwa eine Stunde bis zum Einbruch der Nacht. Ich werde den Angriff leiten. Wir nehmen Fackeln mit ins Grab und bringen sie zur Strecke. Zwei Kavallerieschwadronen sollten ausreichen, und eine halbe Centurie Bogenschützen, um ihre Wachposten auszuschalten. Tribun Junius wird die übrigen Männer zum Lager zurückführen.«
    Junius neigte den Kopf. »Jawohl, Herr.«
    Aurelius klatschte in die Hände. »Dann also an die Arbeit, Männer!«
    Als das Kontingent den Eingang des Grabs erreichte, das Hamedes geschildert hatte, war es bereits dunkel. Die Araber hatten den Einmarsch der Truppe in das Tal nur kurz aufgehalten. Sie hatten zwei der römischen Bogenschützen getroffen, waren dann aber durch einen stetigen Pfeilhagel an Ort und Stelle festgenagelt worden. Unterdessen war eine zweite Abteilung von Bogenschützen zu einer erhöhten Stellung vorgedrungen. Von dort aus hatten sie freie Schussbahn auf die Araber und konnten ihnen rasch ein Ende bereiten. Aurelius führte die Kolonne an den leeren Gräbern im Haupttal vorbei. Dort wurden die Pferde unter der Obhut einer der Kavallerieschwadronen zurückgelassen. Dann führte der Priester sie den gewundenen Pfad entlang, vorbei an einer Handvoll von anderen Graböffnungen. Schließlich kletterten sie ein kurzes Stück zu den in den Felsen gehauenen Stufen hinauf. Als sie sich näherten, erblickten die Römer unmittelbar hinter dem Eingang des Grabes eine Gestalt. Der Mann rief seinen Kameraden eine Warnung zu und eilte dann den Gang hinunter, der tief in den Felsen hineinführte. Die

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