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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Fackelträger und duckte sich. Ein Pfeil schwirrte über seinen Kopf hinweg und traf den nächsten Mann am rechten Arm. Der schrie auf und ließ die Bogensehne los. Der Pfeil rutschte die Rampe hinunter. Der Bogenschütze taumelte zurück. Die Männer hinter ihm duckten sich instinktiv oder traten in Erwartung des nächsten Pfeils zur Seite.
    »Pass auf, du Trottel!«, schrie Aurelius hinter Macro. Der drehte sich um und hörte das Scharren von Stiefelsohlen und einen verzweifelten Angstschrei.
    Er erblickte den Legaten, der schwankend am Rand der Rampe stand. Halt suchend fuhr er mit den Armen durch die Luft, und die Fackel loderte heftig auf. Dann stürzte er in die Grube. Die Flammen der nach unten taumelnden Fackel beleuchteten seinen Fall, der mit einem schweren Aufprall endete. Sein Schrei brach plötzlich ab.
    »Verdammt!«, knurrte Macro, stellte sich breitbeinig an den Rand der Rampe und schaute hinunter. Im Licht der Fackel, die neben dem Legaten niederbrannte, sah Macro Aurelius mit ausgebreiteten Armen und Beinen auf dem Rücken liegen. Sein Mund war zu einem lautlosen Schrei geöffnet, und er blinzelte heftig mit den Augen. Pechschwarzes Blut sammelte sich unter seinem Kopf.
    Ein weiterer Pfeil flog die Rampe hinauf, verfehlte die beiden Bogenschützen nur knapp, prallte von Macros Schild ab und fiel klappernd an der Wand der Kammer nach unten. Macro ging rasch an dem verwundeten Bogenschützen vorbei und duckte sich hinter seinen Schild, um Schutz vor dem nächsten Pfeil zu finden. Gleich darauf ertönte ein lautes Krachen, das von den Felswänden widerhallte, und ein zweiter Pfeil schlug frontal in Macros Schild ein, durchstieß die Lagen aus Leder und Holz und blieb stecken. Er nahm dem vorderen Bogenschützen die Fackel ab. »Geh hinter meinem Schild in Deckung und erwidere das Feuer!«
    Der Mann nickte, zog eilig einen Pfeil aus seinem Köcher, legte ihn ein, spannte die Sehne und tauchte dann gerade lange genug hinter dem Schild auf, um den Pfeil die Rampe hinunter losschnellen zu lassen.
    »Halte den Beschuss aufrecht!«, befahl Macro. Dann drehte er sich um und blickte die Rampe hinauf. Der verwundete Bogenschütze stolperte an der Reihe der Männer vorbei, die sich auf den Boden gekauert hatten, nach hinten. Wo die Rampe in den Gang führte, pressten die Soldaten sich gegen die Wände. Hamedes kauerte ein kurzes Stück hinter Macro.
    »Was ist mit dem Legaten passiert?«, fragte Macro.
    »Ich weiß es nicht, Herr. Er war unmittelbar vor mir, ist plötzlich gestolpert und muss den Halt verloren haben.«
    »Nun gut, wir müssen ihn da rausschaffen.« Macro erhob die Stimme und rief an der Reihe von Männern vorbei: »Reicht das Seil nach vorne!«
    Es entstand eine kurze Verzögerung, während derer weitere drei Pfeile aus der Tiefe des Grabs heraufflogen. Zwei trafen Macros Schild, und der dritte schwirrte vorbei und krachte unmittelbar neben dem Gang gegen den Fels. Dann tauchte endlich das zusammengerollte Seil auf. Es wurde von Mann zu Mann weitergereicht, bis Hamedes es in Händen hielt. Macro hatte bereits gesehen, dass es keine Möglichkeit gab, das Seil irgendwo festzubinden, und so deutete er den Gang hinauf. »Nehmt einen Mann, bindet ihm das Seil um die Taille und lasst es dann von vier weiteren Männern festhalten, um die Belastung aufzufangen.«
    »Jawohl, Herr. Lass mich nach unten steigen, um den Legaten zu holen.«
    »Nein. Nimm du meinen Schild. Ich mache das«, entschied Macro.
    Hamedes trat vor, quetschte sich zwischen den Bogenschützen und Macro und übernahm den Schildgriff. Macro packte ihn bei der Schulter und erteilte ihm seine Befehle. »Rückt hübsch langsam vor. Nicht weiter als zehn Schritte die Rampe hinunter. Der Bogenschütze begleitet dich. Macht dem, der dort unten ist und auf uns schießt, das Leben so schwer wie möglich. Verstanden?«
    Hamedes und der Bogenschütze nickten.
    »Dann los.«
    Sobald das Seil bereit war, band Macro eine Schlaufe in sein Ende und stellte den Fuß hinein. Er schob sich über den Rand der Rampe und hielt sich dabei mit beiden Händen am Seil fest. Seine Männer stemmten sich seinem Gewicht entgegen und begannen, ihn in die Grube hinunterzulassen. Sobald sein Fuß den Boden berührte, ließ Macro los und kletterte über das Geröll zum Legaten hinüber. Aurelius’ Augen waren geschlossen, und sein Atem ging schnell und flach. Macro untersuchte vorsichtig seinen Körper und spürte eine Schwellung am Bein des Legaten und eine

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