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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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auf. Dahinter kamen zwei weitere Legionärskohorten. Hinter dem flachen Halbmond, der sich dem Feind entgegenwölbte, warteten die Bogenschützen in lockerer Reihe, bereit, über die Reihen ihrer Kameraden hinwegzuschießen, wenn die Schlacht begann. Eine einzige Legionärskohorte bildete die Reserve, und die restlichen sechs Kohorten standen dicht an dicht an den beiden Enden des Halbmonds, offenbar um die Flanken der Armee vor Angriffen zu schützen. Die Ballisten waren nach vorne gerollt worden und bildeten zwei Batterien, die das Gelände vor jedem Kavallerieflügel bestreichen konnten.
    Nachdem die Infanterie ihre Stellungen eingenommen hatte, erteilte Cato den Befehl, die beiden Kavalleriekohorten zurückzurufen. Sie formierten sich an den Flanken. Im üblichen wendigen Hin- und Her der Kavalleriescharmützel wären sie aufgrund der überwältigenden Zahl an gegnerischen Pferde- und Kamelreitern stark im Nachteil gewesen. Sie hatten den strengen Befehl, nicht anzugreifen und nicht von der Stelle zu weichen, sondern die Flanken der römischen Aufstellung zu schützen.
    Als sich über der dunklen Masse der Hügel im Osten die ersten Anzeichen eines helleren Himmels zeigten, ritt Cato vor, um seine Position hinter der Ersten Kohorte einzunehmen. Macro war bereits abgestiegen und hatte sein Pferd nach hinten geschickt. Cato erkannte seine untersetzte Gestalt, die sich in der Nähe der Kohortenstandarte abzeichnete. Macro drehte sich beim Geräusch der Huftritte um und hob die Hand zum Gruß.
    »Sind deine Männer bereit, Centurio?«, rief Cato so laut, dass alle es hören konnten.
    »Sie fiebern bereits vor Ungeduld«, antwortete Macro leichthin. »Sie können es kaum erwarten, endlich loszuschlagen!«
    »Gut! Bis zum Ende dieses Tages hat sich jede Standarte in der Legion ein Siegeszeichen verdient!« Cato zügelte sein Pferd, schwang das Bein über den Sattel und stieg ab. Die Zügel reichte er Junius. Er klopfte Macro auf die Schulter und brummte: »Auf ein Wort.«
    Als sie außer Hörweite waren, sagte Cato leise: »Alles hängt davon ab, dass die Erste Kohorte heute die Stellung hält und dass der Rest der Legion genau im richtigen Moment vorrückt. Verstehst du?«
    Macro wandte sich ihm zu. In der Dunkelheit konnte er gerade noch die angespannten Züge des jüngeren Mannes erkennen. Cato hatte ihn zusammen mit den anderen Offizieren am Vorabend ausführlich über den Schlachtplan informiert, und dann noch einmal persönlich, bevor sie vorhin aus dem Lager marschiert waren. Falls Macro nun bei dieser erneuten Erinnerung an seine Pflicht vielleicht einen Anflug von Verärgerung empfand, verschwand diese schnell, als er erkannte, wie besorgt sein Freund war. Er blieb stehen und sah seinen Vorgesetzten an. »Herr, ich weiß, was ich zu tun habe. Und die Männer genauso. Mach dir keine Sorgen. Der Plan steht. Jetzt bleibt uns nur noch, auf den Feind zu warten.«
    »Und wenn die Nubier kommen?«
    »Die Männer werden ihre Pflicht tun. Dafür sind sie schließlich ausgebildet. Wenn der Kampf beginnt, wird das ihre Richtschnur sein.«
    Cato begegnete seinem Blick. Trotz Macros beruhigender Worte konnte er seine Ängste vor der bevorstehenden Schlacht nicht ablegen. Er fürchtete sich nicht um seiner selbst willen. Oder doch, verbesserte er sich, natürlich war da immer die Furcht vor einer schweren Verwundung oder vor einem langwierigen Tod mitten im blutigen Gemetzel des Schlachtfelds. Oder schlimmer noch, vor einer Verkrüppelung, die er als ein Objekt des Mitleids, als eine lächerliche Gestalt überleben würde. Diese Möglichkeit quälte ihn immer vor einer Schlacht. Trotz dieser Angst hatte Cato sich aber stets gezwungen, mit seinen Kameraden voranzustürmen oder an ihrer Seite die Stellung zu halten, weil er schlicht und ergreifend die Schande mehr fürchtete als alles andere. Das war immer eine Bürde seiner engen Freundschaft mit Macro gewesen; er wollte nie das Vertrauen enttäuschen, das Macro in ihn setzte. Jetzt, da er für das Leben Tausender Männer verantwortlich war, war die Last noch gewachsen. Macro und alle anderen setzten ihre Hoffnung darauf, dass Cato sie zum Sieg führen würde. Oder er würde an ihrer Seite sterben.
    Cato hielt sich nicht für einen mutigen Mann. Er spürte bereits jetzt das Flattern in der Magengrube und den kalten Schweiß, der ihm den Rücken hinunterlief. Er fragte sich, warum er sich nach so vielen Jahren des Kämpfens noch immer nicht daran gewöhnt hatte. Was war das

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