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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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denen, die in Ägypten gedient haben und sich im hiesigen Gelände auskennen.«
    »So einfach ist das nicht, Herr«, gab Macro zurück. »Wir haben guten Grund zu der Annahme, dass die Nubier Verstärkung durch einen flüchtigen Sklaven erhalten haben, einen Mann, den Präfekt – Tribun Cato und ich gejagt haben, bevor wir zur Legion abkommandiert wurden.«
    »Ach ja? Und wo habt ihr diese Information her?«
    »Wir haben den Überlebenden des Hinterhalts befragt, Herr. Er erklärte uns, ein Gladiator habe den Angriff angeführt und ihn am Leben gelassen, damit er Bericht erstatten könne.«
    »Unsinn«, erklärte Aurelius fest. »Der Mann ist nicht bei Sinnen. Ihr habt doch gehört, was der Decurio heute Morgen gesagt hat.«
    »Er schien bei klarem Verstand zu sein, als wir mit ihm gesprochen haben, Herr«, sagte Cato. »Falls Ajax inzwischen den Nubiern dient, halte ich es für entscheidend, dass wir, die wir ihm schon gegenübergestanden haben und seine Methoden kennen, in alle Pläne einbezogen werden, die den kommenden Feldzug betreffen.«
    Aurelius schüttelte den Kopf. »Mir scheint, die Tatsache, dass es dir nicht gelungen ist, diesen Mann aufzuspüren und gefangen zu nehmen, legt beredtes Zeugnis darüber ab, dass du seine Methoden eben nicht verstehst, Tribun. Vielleicht wird es Zeit, dass jemand Unvoreingenommenes sich dieser Aufgabe zuwendet. Und nun möchte ich, dass du und Centurio Macro euch der Ausbildung annehmt. Ich möchte einen vollständigen Bericht über euren Exerzierplan und eine exakte Vorausschau der Zahl der Soldaten, die zu Beginn des Feldzugs zur Verfügung stehen werden. Ich erwarte diesen Bericht so bald wie möglich auf meinem Schreibtisch.« Er schenkte ihnen ein kurzes Lächeln. »Ich denke, ihr werdet bald sehen, dass wir unserem Feind auch ohne jeden Rat eurerseits sehr wohl gewachsen sind. Das ist alles, meine Herren.«
    »Jawohl, Herr.« Cato salutierte, und nach kurzem Zögern folgte Macro seinem Beispiel. Sie machten kehrt und entfernten sich rasch von Aurelius und seinem Stab.
    »Warum bei allen Göttern hast du nichts gesagt, Herr?«, fragte Macro leise.
    »Das habe ich doch, falls es dir entgangen sein sollte.«
    »Wie kann er es wagen, uns so wegzuschicken!«, schäumte Macro. »Vor allem dich. Kein Legionskommandant übergeht jemals den Rat seines Obertribuns und seines Primus Pilus. Nicht, wenn er etwas taugt.«
    »Das ist nur die übliche Gepflogenheit, Macro. Er ist nicht verpflichtet, uns hinzuzuziehen.«
    Macro schwieg und warf dann Cato einen Blick zu. »Verdammt, du hast recht gehabt, Herr.«
    »Ach ja? Womit denn?«
    »Die Situation ist gerade noch gefährlicher geworden.«

Kapitel 20

    F
ünf Tage später standen Cato und Macro auf dem improvisierten Exerzierplatz vor dem Tempelkomplex. Es war spät am Nachmittag, und der Luftzug, der wie immer aus der Wüste heranwehte, wirbelte den Staub unter den Füßen der Ersten Kohorte der Legion auf. Diese marschierte, mit der vollen Ausrüstung und den Tragestangen mit den Gepäckbündeln beladen , im Kreis. Ein paar Männer waren bereits vor Erschöpfung zusammengebrochen und zur Erholung in den Schatten von Karnaks Außenmauer geschleppt worden. Die Nachzügler wurden von den Centurionen und Optios angetrieben, die Macro als Unterausbilder ausgewählt hatte. Einige von ihnen hatten in anderen Legionen gedient und hielten noch an den hart erworbenen Werten fest, die ihnen vor der Versetzung nach Ägypten eingeimpft worden waren. Sie beschimpften die Legionäre lauthals und machten freizügig Gebrauch von ihren Stöcken, um die Männer anzuspornen.
    Macro betrachtete die Szene zustimmend. »Wie in den alten Zeiten. Es geht doch nichts darüber, die Männer auf die Schlacht vorzubereiten.«
    »Nichts?«, fragte Cato mit belustigter Miene.
    »Na gut, es gibt noch den Wein und auch die Frauen. So wählerisch bin ich ja gar nicht. Suche mir eine versoffene, kampflustige Amazone, und ich werde als glücklicher Mann sterben.«
    Cato lachte und wandte seine Aufmerksamkeit wieder den erschöpften Männern zu, die an den beiden Offizieren vorbeimarschierten. »Was für einen Eindruck macht die Erste Kohorte?«
    Macro rieb sich das Kinn. »Die meisten Männer sind durchaus brauchbar. Die ersten beiden Tage waren schwierig für sie, aber inzwischen haben sie ihre Wanderstiefel wiederentdeckt. Sie sind für den Feldzug bereit. Mit der Kampfausbildung sieht es allerdings anders aus.«
    »Oh?«
    »Mit dem Schwert wissen sie

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