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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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sich auf was gefasst machen. Wenn Lurco wieder auftaucht, wird er degradiert, und Tigellinus’ Beförderung wird offiziell. Für mich gilt das Gleiche .« Fuscius drückte die Brust heraus. »Ich bin der richtige Mann für die Aufgabe, das hat Tigellinus gesagt, als er mich ausgewählt hat .« Fuscius’ Lächeln verflüchtigte sich, und er fixierte Cato und Macro scharf. »Das bedeutet, ihr beiden werdet mich ab sofort Optio nennen. Ist das klar ?«
    »Du ?« Macro schüttelte den Kopf. »Du sollst für Tigellinus die beste Wahl gewesen sein? Der vielversprechendste Soldat in den Reihen der Centurie? Das kann ich kaum glauben .«
    »Das solltest du aber besser !« , entgegnete Fuscius heftig. »Und ich sage es nicht zum zweiten Mal, Gardist Calidus. Du wirst mir den mir zustehenden Respekt erweisen, sonst lasse ich dich bestrafen .«
    »Jawohl, Optio .« Macro verkniff sich ein Grinsen. »Wie du befiehlst .«
    Fuscius warf sich vor ihm in Positur und funkelte Macro einen Moment lang an, als erwartete er, dass der Ältere zurückschrecken würde. Als Macro seinen Blick offen und furchtlos erwiderte, wandte Fuscius sich ab und marschierte schnaubend zur Tür hinaus, den Offiziersstab in der Hand.
    Macro schüttelte langsam den Kopf. »Der Junge glaubt, er sei in der Lage, Männerarbeit zu tun … Erinnert mich an dich. An den Tag, als du zur Zweiten Legion gekommen bist und geglaubt hast, die Offiziersstiefel warteten schon auf dich. Erinnerst du dich ?«
    Cato hörte nicht zu, er war tief in Gedanken versunken. Als er Macros fragenden Tonfall registrierte, regte er sich.
    »Tut mir leid, ich hab nicht zugehört .«
    »War auch nicht so wichtig. Woran denkst du ?«
    »An Tigellinus. Das heißt, an den amtierenden Centurio Tigellinus .« Cato legte die Stirn in Falten. »Die Sechste Centurie hat die Aufgabe, den Kaiser und dessen Familie zu schützen, und jetzt haben die Liberatoren ihren Mann im engsten Umkreis der Kaiserfamilie platziert. Es ist ihnen endlich gelungen, den Schutzschirm zu durchdringen, den die Leibwächter um Claudius errichtet haben .«
    Macro spitzte die Lippen und zuckte zusammen. »Glaubst du, Tigellinus will ihn töten ?«
    »Was sonst? Weshalb hätten sie Lurco sonst weghaben wollen? Sie wollten Tigellinus in der Nähe des Kaisers platzieren. So muss es sein. Und zu gegebenem Zeitpunkt, wenn sich eine Gelegenheit bietet, wird Tigellinus zuschlagen .«
    »Damit würde er nicht durchkommen « , sagte Macro. »Er würde umgehend getötet werden. Oder man nimmt ihn fest und verhört ihn .«
    »Das zählt nicht. Wenn Claudius tot ist, brechen Chaos und Verwirrung aus. Dann werden die übrigen Verschwörer aus der Deckung kommen. Sie werden die Prätorianergarde ausrücken lassen, die Kontrolle über die Stadt übernehmen und ein neues Regime von Gnaden der Liberatoren ausrufen. Da würde ich mein Leben drauf wetten « , sagte Cato grimmig.

Kapitel 19
    W ie so häufig im April, fegte nachts von Westen her ein heftiges Gewitter übers Land, und die nächsten zwei Tage über dräuten dunkle Wolken am Himmel über Rom. Die Straßen waren in Düsternis gehüllt, die nur hin und wieder von Blitzen erhellt wurden. Der strömende Regen prasselte auf Ziegeldächer, gegen Fensterläden und aufs Straßenpflaster. Rauschende Bäche strömten durch die Straßen und Gassen der Kapitale, wuschen den Unrat fort und spülten ihn in die Abwassergräben und die Cloaca Maxima, die sich durch den Untergrund Roms schlängelte, bis sie in den Tiber mündete.
    Die Stadtbewohner blieben in ihren Wohnungen, und zwei Tage lang waren die Straßen sicher vor den plündernden Banden der Verarmten, die nach Nahrung suchten. Der Kaiser und seine Familie gingen ebenfalls nicht aus. Sie blieben im Palast, und die Gardisten von Burrus’ Kohorte marschierten, in ihre Umhänge gemummt, abwechselnd durch den strömenden Regen vom Lager zum Palast. Trotz des Tierfetts, mit dem sie die Wolle eingerieben hatten, um sie wasserundurchlässig zu machen, drang der Regen bis in die Tuniken vor, die sie unter der Rüstung trugen, und kühlte sie aus, während sie zitternd auf die Ablösung warteten, worauf sie zu ihren Unterkünften im Prätorianerlager zurückmarschierten.
    Cato und Macro bot sich keine Gelegenheit, in der konspirativen Wohnung nach Nachrichten zu sehen, denn der neue amtierende Centurio der Sechsten Centurie verbot seinen Männern, in ihrer Freizeit das Lager zu verlassen. Bei seinem ersten Morgenappell erklärte ihr neuer

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