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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Das Gerangel um die verschütteten Früchte und Körner war beendet. Der Sklavenaufseher und dessen Schläger hatten sich wieder formiert, und das Entladen des Lastkahns wurde fortgesetzt. Mehrere Menschen lagen am Boden. Einige bewegten sich noch schwach, andere waren wahrscheinlich tot. Diejenigen, denen es gelungen war, ein paar Datteln aufzulesen, hatten sich längst entfernt, die anderen beobachteten weiterhin das Löschen der Ladung und warteten auf eine Gelegenheit, ebenfalls etwas Essbares zu ergattern. Cato hielt Ausschau nach Septimus und hatte ihn gleich darauf ausgemacht. Der kaiserliche Spitzel hob grüßend die Hand, dann schlenderte er auf das Tor zu. Dicht vor dem Wächter hielt er an.
    »Gibst du mir was ab ?« Septimus zeigte auf das Brot und die Wurst auf dem Schoß des Mannes.
    »Verpiss dich .«
    »Ach komm schon, mein Freund. Ich habe Hunger .«
    »Das geht mich nichts an. Und dein Freund bin ich auch nicht, also noch einmal: Verpiss dich .«
    Während Septimus einen Schritt vortrat und seine Bitte mit größerem Nachdruck erneut vorbrachte, schwang Cato sich auf die Mauer und zog Macro zu sich hoch. Als sie sich vergewissert hatten, dass der Wächter ganz mit Septimus beschäftigt war, ließen sie sich an der Mauer hinunter, dehnten ihre Schulter- und Armmuskeln und ließen sich schließlich fallen. Beim Aufprall in dem Unrat, der sich am Fuß der Mauer gesammelt hatte, knirschte es hörbar. Der Wächter fuhr zusammen und wandte den Kopf herum. Seine Augen weiteten sich, dann packte er den Knüppel und sprang auf. Der Rest seiner Mahlzeit fiel zu Boden.
    »So ist das! Habt wohl gedacht, ihr könntet mich reinlegen, was? Einer von vorn, die andern beiden fallen von hinter über mich her, was ?«
    Er duckte sich, wich zum Tor zurück und schwenkte den Knüppel. Dessen Ende war mit Nägeln gespickt, und Cato konnte sich lebhaft vorstellen, was sie bei einem Treffer anrichten würden. Er hob beschwichtigend eine Hand.
    »Ganz ruhig. War ein Versehen. Kommt, Leute, diesem Kerl kommen wir nicht bei. Lasst uns verschwinden .«
    Septimus schlug einen Bogen um den Wächter und schloss sich Cato und Macro an, dann entfernten sie sich am Kai entlang in Richtung Boarium. Der Wächter lachte nervös und spuckte ihnen eine Himbeere hinterher.
    »Ja, verpisst euch nur, ihr Scheißer! Wenn ich eure Visagen noch mal zu sehen kriege, bekommt ihr den Kuss meiner kleinen Meduse zu spüren !« Er stieß den Knüppel in ihre Richtung.
    »Der Idiot könnte eine Lektion in guten Manieren vertragen « , grummelte Macro und wurde langsamer, bis Cato ihn bei der Schulter packte und mit sich zog.
    »Nicht jetzt. Lass uns verschwinden, bevor er mich wiedererkennt .«
    Septimus wandte den Kopf zu Cato herum. »Habt ihr was entdeckt ?«
    Cato schilderte kurz, was sie gesehen hatten. Der kaiserliche Spion reagierte besorgt. »Verdammt. Wir brauchen das Getreide .«
    »Was ist mit dem Konvoi aus Sizilien ?« , fragte Macro. »Ich dachte, damit sollte sich die Lage entspannen .«
    »Ja, wenn er eintrifft. Aber das zusätzliche Getreide wäre eine gute Rückversicherung für den Fall, dass der Konvoi sich verspätet. Jetzt hängt alles von dessen rechtzeitigem Eintreffen ab. Wir können nur zu den Göttern beten, dass nichts dazwischenkommt. Das Spektakel, das Claudius am Fuciner See veranstaltet, wird den Pöbel nur für kurze Zeit ablenken .«
    Eine Weile gingen sie schweigend weiter, dann lachte Cato trocken auf.
    Septimus musterte ihn scharf. »Was ist ?«
    »Ich musste eben an die vielen Gefahren denken, mit denen Rom in der Vergangenheit zu tun hatte. Und jetzt sieht es so aus, als würde dem Hunger das gelingen, woran Barbaren, Sklavenheere, ehrgeizige Politiker und Tyrannen gescheitert sind. Der Hunger ist ein großer Feind der Zivilisation. Jedes Reich, ganz gleich, wie groß und mächtig es sein mag, ist nur ein paar Mahlzeiten vom Zusammenbruch entfernt .« Er blickte seine Begleiter an. »Ein interessanter Gedanke, meint ihr nicht auch ?«
    Septimus funkelte Cato an, dann wanderten seine Augen zu Macro. »Dein Freund ist nicht immer hilfreich. Sag mal, kommt es öfter vor, dass er seine Gedanken ins Kraut schießen lässt ?«
    Macro nickte gequält. »Du kannst es dir nicht vorstellen. Macht mich ganz wirr im Kopf .«
    Cato lächelte entschuldigend. »War nur so eine Bemerkung .«
    »Du solltest dich besser auf deinen Auftrag konzentrieren « , sagte Septimus tadelnd. »Die Liberatoren haben in allernächster Zeit

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