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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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das Amt des absoluten Herrschers des größten Reiches der Welt auch ein paar Annehmlichkeiten mit sich. Ich glaube, die Berufsrisiken würde ich in Kauf nehmen .«
    »Es ist eine Sache, einem Gegner im fairen Kampf mit dem Schwert gegenüberzutreten, aber eine ganz andere, in einen Raum voller Leute zu gehen und zu wissen, dass viele von ihnen einem gerne ein Messer in den Rücken stoßen würden, während sie einen freundlich grüßen und ewige Treue geloben. Wo wir gerade davon sprechen, wo steckt eigentlich Tigellinus ?« Cato musterte die kaiserliche Gesellschaft, hielt besorgt Ausschau nach dem Centurio.
    »Der ist dort drüben, bei Burrus und den anderen .« Macro zeigte zu der kleinen Gruppe hinüber, die sich um Tribun Burrus versammelt hatte, der noch immer im Sattel saß. Als Cato den hochgewachsenen Centurio ausmachte, stieß er einen Seufzer der Erleichterung aus. Macro blickte Cato an.
    »Wann wird Tigellinus zuschlagen, was meinst du ?«
    Cato überlegte. »Vielleicht wird er es bei der ersten sich bietenden Gelegenheit versuchen, vorausgesetzt, er nimmt keinerlei Rücksicht auf sich selbst. Aber nach allem, was ich von ihm weiß, bezweifle ich, dass er sein Leben fortwirft, wenn es sich vermeiden lässt. Ich an seiner Stelle würde einen Moment abwarten, wo ich dem Kaiser nahe bin und er durch andere Umstehende vor fremden Blicken abgeschirmt ist. Dann könnte ich vielleicht nach dem tödlichen Stoß noch flüchten. Deshalb sollten wir stets in Tigellinus’ Nähe bleiben, sobald die Sechste Centurie dem Kaiser nahe kommt .«
    Der Kaiser hatte seinen Rundgang beendet und ging zu seiner Sänfte zurück. Als das kaiserliche Gefolge sich zu den Bauarbeiten am anderen Ende des Sees in der Nähe des Tiber begab, befahl der Optio seinen Männern, sich zu formieren. Die Gardisten nahmen ihre Positionen rund um den Kaiser ein, dann marschierten sie im Gleichschritt mit den Sklaven los, welche die schwere, goldverzierte Sänfte schleppten. Sie folgten dem gewundenen Seeufer bis zum ersten der in Stufen angeordneten Dämme, die zum drei Meilen entfernten Zufluss des Tiber hinunterführten.
    Die kaiserliche Kolonne hielt an. Einige Baumeister in schlichten Tuniken näherten sich und verneigten sich vor der Sänfte. Claudius schwang die Beine auf den Boden und humpelte auf den jugendlich wirkenden Sprecher der Baumeister zu.
    »Mein lieber A-Apollodorus !« , sprach Claudius ihn an. »Wie geht es mit den Arbeiten voran? Fast vollendet, will ich hoffen? Ich nehme an, wegen des schlechten Wetters sind die Arbeiten in Verzug geraten .«
    Der Baumeister und dessen Kollegen verneigten sich tief. »Nein, Majestät. Die Arbeiten werden planmäßig abgeschlossen. Übrigens habe ich etwas Interessantes vorbereitet, das die Zuschauer zu Beginn der Naumachie unterhalten dürfte .«
    »Ja ?« , Claudius hob eine Braue. »Worum handelt es sich ?«
    »Es wäre mir lieber, wenn es eine Überraschung bliebe, Majestät. Du wirst sicherlich beeindruckt sein .«
    Claudius runzelte kurz die Stirn, dann entspannte sich seine Miene. »Na schön, junger Mann. Aber ist es wirklich so, dass es durch das Wetter zu keinen Verzögerungen gekommen ist? Sprich ganz o-o-offen .«
    »Ein bisschen Wind und Regen können meine Zusage nicht ins Wanken bringen .«
    »Guter Mann !« Claudius strahlte und klopfte dem Baumeister anerkennend auf den Arm. »Ich wünschte, alle meine Beamten wären so t-t-tüchtig wie du .«
    Der Kaiser wandte sich an Narcissus und sagte: »Du und Pallas, ihr könnt von diesem jungen B-Burschen noch etwas lernen !«
    Der kaiserliche Sekretär lächelte gezwungen. »Es wäre doch bedauerlich, wenn ich ein so vielversprechendes Talent unter meine Fittiche nehmen und dir, Majestät, einen erfahrenen Baumeister rauben würde. Apollodorus’ Gaben lassen sich vor Ort bestimmt besser einsetzen als im Palast – wenngleich Pallas von seinem Sachverstand vielleicht profitieren könnte .«
    »Pallas ?« Der Kaiser überlegte einen Moment, dann nickte er. »Ja, ja. In letzter Zeit scheint er nicht b-b-besonders gut in Form zu sein. Er wirkt müde und zerstreut .« Claudius lächelte nachsichtig. »Ich glaube, er ist verliebt. Und das nimmt ihn anscheinend mit .«
    »Ja, Majestät. Vielleicht sollte man Pallas zum Ausspannen nach Capri schicken. Die Aufsicht über seine Mitarbeiter würde ich in seiner Abwesenheit mit Freuden übernehmen .«
    »Da bin ich mir sicher .« Claudius lächelte. »Aber vielleicht brauchst auch du ein

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